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"Silk Road"-Gründer Ross Ulbricht: Warum Trump ihn freilässt

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Donald Trump hat den Gründer der Drogenplattform "Silk Road" begnadigt. Wer der Mann ist und warum er begnadigt wurde, erklärt t-online. 4.130 Tage saß Ross Ulbricht im Gefängnis. Und eigentlich hätte der Betreiber des Darknet-Drogenmarktplatzes "Silk Road" ("Seidenstraße") noch viele weitere Tage, Monate und Jahre im Gefängnis verbringen müssen. Zweimal lebenslänglich plus 40 Jahre ohne Chance auf vorzeitige Haftentlassung. Dass der 40-Jährige nicht den Rest seines Lebens im Gefängnis verbringen wird, verdankt er dem neuen US-Präsidenten. Schon während des Wahlkampfs erklärte Donald Trump immer wieder, er werde den verurteilten Ulbricht noch am Tag der Amtsübernahme begnadigen. "Ich habe gerade die Mutter von Ross William Ulbricht angerufen, um ihr mitzuteilen, dass es mir eine Freude war, eine vollständige und bedingungslose Begnadigung ihres Sohnes Ross zu unterzeichnen", erklärte Trump einen Tag nach seiner Vereidigung in seinem eigenen sozialen Netzwerk Truth Social. Intelligent, schüchtern, liebenswürdig Schon bevor er den vielleicht bekanntesten Online-Marktplatz im Darknet gründete, hatte der 1984 geborene Ulbricht Erfahrungen mit Drogen gemacht. In einem Interview kurz nach seiner Verhaftung 2013 beschrieb ihn ein Schulfreund als "eine Mischung aus regeltreu und regelbrechend". So soll Ulbricht einerseits schon früh Drogen genommen haben, zum anderen aber ein engagierter Pfadfinder gewesen sein. Darüber hinaus wurde er von Menschen, die ihn aus dieser Zeit kannten, als intelligent, schüchtern und liebenswürdig beschrieben. Nach seinem Highschool-Abschluss studierte Ulbricht an der Universität seiner Heimatstadt Austin im Bundesstaat Texas Physik. Nach seinem Bachelorabschluss verließ er Texas, um an der Pennsylvania State University einen Master in Materialwissenschaften und Ingenieurwesen zu machen. Während dieser Zeit begann er, sich für die Theorien des Libertarismus zu interessieren. Bei dieser Denkschule ist die Freiheit des Individuums das höchste Gut. Für Anhänger des Libertarismus soll der Staat in so wenige Bereiche des Lebens eingreifen wie möglich. Besonders aus der Wirtschaft soll dieser sich heraushalten. "Silk Road" als libertäres Projekt Nach seinem Abschluss zog Ulbricht zurück nach Austin, wo er zusammen mit einem Freund einen erfolglosen Onlinehandel für gebrauchte Bücher ins Leben rief. Anschließend versuchte sich der computer- und technikbegeisterte Ulbricht im Wertpapierhandel. Besonders die zu der Zeit aufkommende Kryptowährung Bitcoin tat es ihm an. 2011 gründet Ulbricht dann den Online-Marktplatz "Silk Road". In mehreren Blogeinträgen beschreibt Ulbricht, der sich im Internet "Dread Pirate Roberts" nennt – eine Figur aus dem Film "Die Braut des Prinzen" –, das Projekt "Silk Road" als durch und durch libertär. "'Silk Road' wurde auf der Grundlage libertärer Prinzipien gegründet und wird auch weiterhin nach diesen Prinzipien betrieben. Die gleichen Prinzipien, die das Gedeihen von 'Silk Road' ermöglicht haben, funktionieren überall dort, wo Menschen zusammenkommen. Was 'Silk Road' ausmacht, ist, dass der Staat nicht in der Lage ist, seine diebischen, mörderischen Pfoten daraufzulegen", schrieb Ulbricht im Oktober 2012. Keine Kinderpornografie, keine Waffen Doch trotz Ulbrichts libertären Einstellungen ist "Silk Road" nicht gänzlich unreguliert. So ist es verboten, kinderpornografisches Material, gestohlene Kreditkartendaten oder Waffen zu verkaufen. Hauptsächlich werden auf der Plattform Drogen aller Art angeboten. In einem Bericht der britischen Zeitung "The Guardian" aus dem März 2013 hieß es, dass rund 70 Prozent aller angebotenen Waren auf "Silk Road" Drogen seien. Aufgebaut war die Seite ähnlich wie das Online-Auktionshaus Ebay. Wenn ein Händler etwas anzubieten hatte, erstellte er einen eigenen Beitrag mit einer kurzen Beschreibung der angebotenen Ware. Nach dem Kauf wurde die Ware per Post versandt. Um Nutzer vor Betrug zu schützen, hielt "Silk Road" die Bezahlung, die ausschließlich in Bitcoin erfolgte, so lange zurück, bis der Käufer bestätigte, die Sendung erhalten zu haben. "Silk Road" behielt dabei zwischen 8 und 15 Prozent des Kaufpreises als Provision. Im Anschluss war es den Käufern möglich, die Verkäufer und deren Ware zu bewerten. "Silk Road" selbst fungierte ausschließlich als Vermittlungsplattform zwischen Käufer und Verkäufer. 600.000 Bitcoins beschlagnahmt Aufgrund der Tatsache, dass "Silk Road" selbst keine Drogen verkaufte, war lange Zeit nicht klar, ob die Seite selbst illegal war. Erst nachdem der demokratische US-Senator Chuck Schumer aufgrund mehrerer Medienberichte auf die Seite aufmerksam geworden war und begonnen hatte, Druck bei den Ermittlungsbehörden aufzubauen, beschäftigten sich diese eingehender mit der Seite. Am 1. Oktober 2013, etwas über zwei Jahre nach Gründung der Plattform, erfolgte dann der Zugriff der Behörden. Das FBI verhaftete den damals 27-Jährigen in der Stadtbibliothek von San Francisco . Dort nutzte er das öffentliche WLAN, um "Silk Road" zu betreiben. Neben den Zugangsdaten für den Online-Marktplatz erhielten die Behörden Zugriff auf 600.000 Bitcoins – heutiger Wert: fast 60 Milliarden Euro. Einen Monat später ging die Seite unter dem Namen "Silk Road 2.0" erneut ans Netz, doch im November 2014 gelang es dem FBI in einer international koordinierten Aktion, die Seite endgültig zu entfernen. Strafmaß deutlich über der Mindeststrafe Im anschließenden Gerichtsprozess wurde Ulbricht in allen Anklagepunkten, unter anderem Drogenhandel, Betreibung einer kriminellen Organisation, Computerhacking, Verschwörung zur Passfälschung und Verschwörung zum Zweck der Geldwäsche, schuldig gesprochen. Im Mai 2015 verurteilte eine Richterin Ross Ulbricht zu zweimal lebenslänglich plus 40 Jahre. Die Höhe der Strafe lag deutlich über dem Mindeststrafmaß von 20 Jahren. Die Verteidigung hatte um eine mildere Strafe gebeten, da Ulbricht zuvor nicht straffällig geworden sei. Außerdem argumentierten sie, dass "Silk Road" dem illegalen Drogenhandel viel seiner Gefährlichkeit genommen habe, da die Käufer durch das anonyme Kaufen und Bezahlen keinen Kontakt zu möglicherweise gefährlichen Kriminellen haben mussten. Diese Auffassung wies die Richterin entschieden zurück. Sie argumentierte, dass auf "Silk Road" gekaufte Drogen anschließend von Dealern auf der Straße verkauft worden seien und die Seite somit nicht zu einem Rückgang des Straßenverkaufs geführt habe. Des Weiteren sei der Verkauf von Drogen über die Plattform so unkompliziert gewesen, dass es Menschen erst zum Konsum animiert habe. Auch führte die Richterin an, dass Ulbricht mehrere Morde an Konkurrenten in Auftrag gegeben habe, obwohl dies im Prozess nicht bewiesen werden konnte. Die Verteidigung legte zwar gegen das Urteil Berufung ein, doch ohne Erfolg. Ein libertärer Märtyrer Das Urteil und besonders das hohe Strafmaß führten in Teilen der Gesellschaft zu einem massiven Aufschrei. Besonders Kryptoenthusiasten und Libertäre sahen in dem Urteil ein Beispiel für die Übergriffigkeit des Staates. In einem Blogeintrag auf der Seite des Mises-Instituts, einer libertären Denkfabrik, wurde Ulbricht als libertärer Märtyrer verklärt, der nur versucht habe, einen Markt zu schaffen, der unabhängig von staatlicher Regulierung sei. Ulbrichts Mutter richtete kurz nach seiner Verurteilung die Webseite "Free Ross" ein, auf der Menschen ihre Unterstützung für Ulbricht zum Ausdruck bringen konnten. Eine auf der Seite verlinkte Petition kam zuletzt auf mehr als 600.000 Unterschriften. Auch mehrere, vor allem konservative und libertäre Organisationen setzen sich für Ulbrichts Freilassung ein. Der wohl prominenteste Unterstützer war dabei der von Ulbricht als Held verehrte Rand Paul. Diese Prominenz in libertären und vor allem Kryptokreisen dürfte auch der Grund für Ulbrichts Begnadigung durch Trump gewesen sein. Denn im Wahlkampf bemühte sich Trump sehr, diese Kreise von sich zu überzeugen – mit Erfolg. In dem Beitrag, in dem er die Begnadigung verkündete, schrieb Trump, die Begnadigung geschehe zu "Ehren der libertären Bewegung, die mich so stark unterstützt hat". Auch erklärte Trump seine Verbundenheit mit Ulbricht, denn: "Der Abschaum, der an seiner Verurteilung mitwirkte, gehörte zu denselben Verrückten, die an der Instrumentalisierung der Regierung gegen mich beteiligt waren."



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