Nach Auschwitz gab es kaum Schuldige, dafür Karrieren im Auswärtigen Amt

Auschwitz sei der archimedische Punkt seines Fühlens und Denkens, bekannte der Schriftsteller und Publizist Ralph Giordano (1923–2014). Anklingen ließ er das auch in den letzten Kapiteln seines 1982 erschienenen autobiografischen Romans Die Bertinis.

Die dramatische Chronik beschreibt das knappe Überleben seiner jüdisch-deutschen Familie während der NS-Diktatur in Hamburg. Erzählt wird vom Tag der Befreiung am 4. Mai 1945, als die britische Armee einrückt und die Bertinis ihr Versteck in einem verschütteten Keller, den sie mit Schwärmen von Ratten teilen, nach Monaten endlich verlassen können. Sie rutschen auf Knien die Treppe hinauf und können selbst auf der Straße nicht sofort wieder gehen, sosehr sie auch versuchen, sich a

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