Vor einem Jahr spielte der FC Kopenhagen noch im Champions-League-Achtelfinale. Nun steht er gegen Heidenheim vor dem Aus in der Conference League. Dem 1. FC Heidenheim ist in der Conference-League-Zwischenrunde eine echte Überraschung gelungen. Beim FC Kopenhagen drehte der Tabellen-16. der Bundesliga im Hinspiel einen 0:1-Rückstand und gewann die Partie in Dänemark mit 2:1. Das Siegtor durch Tim Siersleben fiel dabei in der 85. Minute. Damit hat das Team von Trainer Frank Schmidt beste Chancen auf den Einzug ins Achtelfinale. So lief das Spiel Obwohl der Fokus seiner Mannschaft auf der Mission Klassenerhalt liegt, wollte Schmidt den Europacup nicht herschenken. "Ich habe viele gut gemeinte Ratschläge bekommen: Es wäre doch besser im Hinblick auf die Bundesliga, wenn ihr gar nicht weiterkommt", hatte er vor der Partie gesagt, aber betont: "Wenn das mal meine Einstellung ist, kann ich aufhören." Von einer guten Leistung in Kopenhagen erhoffte sich Schmidt einen "Push für das Spiel gegen Mainz" am Sonntag (ab 19.30 Uhr im Liveticker bei t-online). Im Tor brachte der Coach den 21 Jahre alten Frank Feller anstelle seines Stammkeepers Kevin Müller. Der Youngster zeichnete sich bei seiner Europapokal-Premiere früh aus, einen Kopfball von Rodrigo Huescas lenkte er gerade noch an die Latte. Den Nachschuss von Larsson klärte Norman Theuerkauf auf der Linie (20.). Die Gastgeber übernahmen die Spielkontrolle und ließen Gefahr der Heidenheimer nur selten und über Konter zu. In den wenigen eigenen Ballbesitzphasen kreierte Heidenheim kaum Torgefahr. Sekunden vor der Pause setzte sich Marcos López auf der Außenbahn robust gegen Marnon Busch durch und bediente Jordan Larsson, der zur Führung einschob (45. +1). Ein Standard brachte den Außenseiter zurück ins Spiel: Nach einem Freistoß fand Tim Siersleben in der Mitte Thomas Keller, der aus kurzer Distanz per Kopf ausglich (59.). Wie ausgewechselt drängten die Gäste auf mehr, Paul Wanner (67.) und Mathias Honsak (68.) scheiterten innerhalb weniger Sekunden zweimal an Keeper Diant Ramaj. Hinten hielt Feller gegen Elias Achouri (78.), dann ließ Siersleben die mitgereisten Fans jubeln.