Schweiz: Bündnis schickt Alice Weidel per "Rückreiseticket" in "sicheres Herkunftsland"

In der Schweiz ist ein offener Brief an Alice Weidel aufgetaucht – inklusive Flugticket in ein "sicheres Herkunftsland". Damit wird eine AfD-Aktion aufs Korn genommen. 

Mitte Januar hatte die AfD in Karlsruhe Flugblätter verteilt, die optisch an Flugtickets angelehnt waren und "Abschiebetickets" für "illegale Einwanderer" sein sollten. Das Abflugdatum ist auf den Tag der Bundestagswahl am 23. Februar datiert für die Reise: "Von: Deutschland – Nach: Sicheres Herkunftsland". Neben Empörung brachte das der Partei auch Ermittlungen wegen des Verdachts der Volksverhetzung ein. 

Nun hat eine Schweizer Aktivistengruppe die Aktion offenbar zum Vorbild genommen, den Spieß aber umgedreht, berichtet die Schweizer Zeitung "Blick". Einer ihrer Leser hat demnach in seinem Briefkasten ein Rückreiseticket und einen offenen Brief an Alice Weidel gefunden. Darin schreibt das "Schweizer Bündnis für direkte Demokratie" laut der Zeitung: "Wir Patrioten sind uns einig: Wer sich in einem fremden Land niederlässt, hat sich zu integrieren und Werte zu verinnerlichen. Leider mussten wir wiederholt feststellen, dass Ihre politischen Aktivitäten diesem Geist zuwiderlaufen." Sie werde darin auch aufgefordert, das Land zu verlassen. "Die Schweiz sei kein Rückzugsort für 'staatsgefährdende und hetzerische Kräfte'".

Rückreiseticket für Alice Weidel

Das Ticket sei datiert auf den 23. Februar, der Tag der Bundestagswahlen. Die Reise gehe von der Schweiz in ein "sicheres Herkunftsland". Als Gate werde "WTF" angegeben. Einstiegszeit sei 19.33 Uhr – eine Anspielung auf das Jahr 1933, in dem Adolf Hitler in Deutschland an die Macht kam. Die Fluggesellschaft ist laut dem Bericht "Ari-Air" – offenbar eine Anspielung auf den Rassismus der Nationalsozialisten, die die "Arier" als anderen Menschen überlegen ansahen.

Wer genau hinter dem "Schweizer Bündnis für direkte Demokratie" steckt, ist laut "Blick" bislang nicht bekannt – ob auch Alice Weidel das Schreiben erreicht hat, ebenso wenig.

Quelle:"Blick.ch", DPA.