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Entspannt gegen Unangenehm

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Seit fast 10 Jahren darf (oder muss?) ich jetzt hier bei Seitenwahl meinen Senf zur Borussia hinzugeben und kann mich kaum daran erinnern, jemals einen Vorbericht zu einem Borussiaspiel unter ähnlich entspannten Bedingungen verfasst zu haben. Natürlich gab es Phasen unter Hecking oder Rose, in denen man noch besser dastand und auch spielte, aber da existierte auch der Anspruch, sich zumindest für die Europa-League zu qualifizieren. Teil der Entspannung liegt also an den niedrigen Erwartungen, mit denen man in die Saison gegangen ist. Von offizieller Seite (zurück zur Einstelligkeit) waren die sogar noch ambitionierter als meine ganz eigene Hoffnung, einfach überhaupt nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben. Diese Hoffnung kann man jetzt schon als erfüllt ansehen, denn mit 34 Punkten hat Borussia nicht nur 12 Spieltage vor Schluss die Gesamtpunktzahl des Vorjahrs erreicht, sondern mit 20 Punkten Vorsprung auf Platz 16 könnte man getrost den Spielbetrieb vorzeitig einstellen ohne noch ernsthaft fürchten zu müssen in Abstiegsgefahr zu geraten. Auch was das ehrgeizigere Ziel des einstelligen Tabellenplatzes angeht, sieht es zurzeit gut aus. Nicht nur liegt man mit Platz 8 auf solch einem Platz, sondern mit Spielen gegen die Tabellenplätze 12,16, 6 und 10 in den folgenden Wochen, hat man auch eine reelle Chance, sich für die Schlussphase der Saison in eine gute Ausgangssituation zu bringen, um im nächsten Jahr international mitspielen zu dürfen. Abgesehen von den bloßen Zahlen ist es aber vor allem das Auftreten der Borussia, das Anlass zur Zufriedenheit gibt. Mal abgesehen von der zweiten Halbzeit in Wolfsburg präsentiert sich das Team seit Monaten sehr stabil und gefestigt. Auch wenn man wie z.B in der zweiten Halbzeit in Berlin das eigene Spiel phasenweise etwas aus den Augen verliert, fällt man nicht auseinander. Wenn selbst ein Sorgenkind wie Joe Scally in der Verteidigung auf einmal zu glänzen beginnt und ein schon als Fehleinkauf abgeschriebener Ngoumou nun schon mehrere Wochen lang Wirbel auf der rechten Seite macht, reibt man sich im Vergleich zur Vorsaison nur die Augen. Die guten Leistungen sind umso beeindruckender, als ja mit Honorat, Plea und Reitz einige Schlüsselspieler z.T. schon länger ausfallen.  Leider hat sich zuletzt auch Moritz Nicolas noch in diese Verletztenreihe eingereiht und wird nach seiner Adduktoren-OP vermutlich diese Saison nicht mehr zur Verfügung stehen. Erschien es bis vor kurzem als ein Luxusproblem, einen Schweizer Nationaltorhüter auf der Bank sitzen zu haben, so ist man plötzlich heilfroh einen Jonas Omlin in der Hinterhand zu haben, zumal dieser sich in Berlin gleich problemlos in Spiel einfügte.

Im Prinzip besteht wenig Anlass für Gerardo Seoane, das Team im Vergleich zu letztem Samstag zu ändern. Gedankenspiele, ob ein Florian Neuhaus in einem Heimspiel gegen einen (vermutlich) sehr defensiv eingestellten Gegner die bessere Wahl für die Position neben Julian Weigl ist als Philipp Sander sind sicher erlaubt, aber der Gladbacher Trainer wechselt selten ohne Not und so vermute ich, dass der Ex-Kieler zunächst den Vorrang erhält. Ähnlich könnte es schwer für Plea sein, nach seiner Verletzung wieder ins Team zu kommen, denn Stöger und Hack konnten beide zuletzt überzeugen, sodass unklar ist, warum einer von beiden jetzt für einen Plea ohne Matchpraxis Platz in der Startelf machen sollte.

Borussias Gegner am Samstag ist auf seine Art und Weise ein Enigma. In den letzten 10 Spielzeiten endete der FCA immer irgendwo zwischen Platz 11 bis 15 in der Abschlusstabelle. Das klingt zunächst unspektakulär, denn da gehört der Verein ja in etwa hin, ist in seiner Konstanz aber schon erstaunlich. Im Vergleich dazu pendelte der FSV Mainz im gleichen Jahrzehnt zwischen Platz 6 und 15 mit immerhin drei einstelligen Endplatzierungen, Werder Bremen flipperte zwischen Platz 8 und der 2. Liga herum und auch die Borussia deckte mit Platz 3-14 ein erheblich weiteres Feld ab. Es ist eigentlich fast unmöglich in der Liga zu spielen, ohne entweder irgendwann mal abzusteigen oder rein zufällig auch mal eine gute Saison zu spielen, aber dem FCA gelingt seit Jahren genau das.  Und im Vergleich zu den Mainzern sind noch nicht mal die Abstiegskämpfe der Augsburger dramatisch oder interessant, am Ende stehen sie halt irgendwie über dem Strich, ohne dass es irgendwen außerhalb Augsburgs aufregen oder interessieren würde. So wird das auch in diesem Jahr sein: Im Moment ist man – wie könnte es anders sein – Zwölfter, aber schon so weit vor Heidenheim, dass eigentlich keine Gefahr mehr besteht noch mal in Probleme zu geraten. Im Gegenteil: die Augsburger haben eine richtige Serie zurzeit, 6 Spiele ungeschlagen (3 Siege dabei), in denen man nur 2 Gegentore zuließ. Groß gefeiert wird das Team dafür aber von niemanden, wofür auch, wenn man die letzten zwei grauenhaften 0:0 Spiele gegen Mainz und Leipzig betrachtet (ja, es gibt 0:0s der besseren Art, aber nicht, wenn Augsburg beteiligt ist).  So stinklangweilig der FCA auch sein mag, so ist das aber nicht das Wort, dass man typischerweise mit dem Team verbindet. Nein, das ist „unangenehm“, denn gegen die Fuggerstädter zu spielen gilt in Bundesligakreisen in etwa so spaßig wie eine Wurzelbehandlung oder Darmspiegelung. Nicht nur verteidigen sie recht gut und tun selten selbst viel fürs Spiel, nein sie sind auch ganz gut dabei, ihre wenigen Chancen zu nutzen. Der FC St. Pauli kann ein Lied davon singen, als man vor einigen Wochen eigentlich klar überlegen war, lange Zeit 1:0 führte und die Augsburger am Ende doch noch den Ausgleich erzielten, auf den sie nie gedrängt hatten. Der Augsburger Top-Scorer ist der Franzose Claude-Maurice, der den Gladbachern aus dem Hinspiel noch in unguter Erinnerung ist, als er sein Debüt-Tor in der Bundesliga erzielen konnte. Dass 6 Tore reichen um Augsburger Torschützenkönig zu sein ist dabei wieder typisch Augsburg. Wie auch immer, es hilft nichts, gegen die müssen wir nun am Samstag spielen! 

Eine gute Gelegenheit also, mal ein Spiel auszusetzen? Vielleicht, andererseits hat die Borussia in dieser Saison eine sehr gute Bilanz in Heimspielen gegen nicht hochklassige aber unangenehme Gegner. Das liegt nicht zuletzt daran, dass man mit Tim Kleindienst einen Stürmer in den eigenen Reihen hat, den selbst die Abwehrreihen solcher hartgesottenen Teams verabscheuen wie unsereiner eine Infektion mit dem Norovirus fernab irgendwelcher sanitären Anlagen. Noch dazu haben die Herren Stöger, Hack, Ngoumou etc inzwischen gut gelernt, wie man diese Trumpfkarte einsetzen kann und es wird nicht leicht für Finn Dahmen sein, die dritte weiße Weste in Folge zu erlangen. 
Auch wenn ich eingangs schrieb, dass man in Mönchengladbach zurzeit entspannt sein kann, ist das Heimspiel am Samstag aber alles andere als unwichtig. Die eigenen guten Leistungen gepaart mit einer seltsamen Tabellenkonstellation, in der das Mittelfeld quasi bei Platz 4 beginnt, haben die Borussia in eine Situation versetzt, in der man zum ersten Mal seit 4 Jahren realistische Aussichten hat einen europäischen Wettbewerb zu erreichen. Dass dies ursprünglich nicht auf der Liste der Saisonziele stand, sollte niemanden davon abhalten, alles dafür zu tun, diesen Traum wahr werden zu lassen. Internationales Geschäft im nächsten Jahr wäre auf vielen Ebenen wichtig für die Borussia: es macht Vertragsverlängerungen und Transferverhandlungen mit Spielern leichter, wenn man darauf verweisen kann, dass die Borussia immer noch oder wieder zu europäischen Elite gehört (so wie Jagiellonia Białystok oder Backa Topola auch), aber vor allem wäre es Balsam für die 4 Jahre lang geschundene Fanseele und ein klares Zeichen, dass der jahrelange Abwärtstrend zumindest vorerst gestoppt werden konnte. Hoffen wir also, dass die Borussia nicht zu entspannt zu Werke geht, denn dass Augsburg gar nicht anders kann, als unangenehm zu sein, davon sollte man ausgehen. 

Seitenwahl-Tipps:

Volkhard Patten: Borussia bleibt weiter ungeschlagen, tritt nach dem 2:2 aber etwas auf der Stelle.

Michael Heinen: Angstgegner gibt es spätestens seit letzter Woche nicht mehr für Borussia. Auch Augsburg wird daher mit 3:1 geschlagen. Wann gehts endlich mal wieder nach Freiburg?

Mike Lukanz: Augsburg war der Tiefpunkt der Hinrunde. Borussia will es mit großer Wucht & viel Elan wieder gutmachen, aber Augsburg ist halt Augsburg. Am Ende reicht es dennoch zu einem gewürgten 1:0-Heimsieg.

Kevin Schulte: Augsburg ist seit sechs Spielen ungeschlagen. Reicht dann auch mal. Kleindienst trifft erneut, Borussia siegt erneut mit 2:1.

Michael Oehm: Can they do it on a mild Saturday afternoon at home against Augsburg? Yes, weekend! 1:0

Christian Spoo: Keine Gefangenen. 2:0.

Claus-Dieter Mayer: Die fast einmütig verhalten positiven Tipps der SW-Redaktion sind in etwa so variabel und unterhaltsam wie das Spiel des FCA. Dieser wird der erwartet unangenehme und eklige Gegner, der am Ende mit einem 1:1 es sogar schafft, einen Punkt aus dem Borussiapark zu entführen.




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