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Israels Armee greift wieder im Gazastreifen an

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Seit Januar gilt zwischen Israel und der islamistischen Hamas eine Waffenruhe, die aber bisher nicht verlängert wurde. Jetzt greift Israels Armee wieder massiv an. Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben mehrere Stellungen der Hamas im Gazastreifen angegriffen. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu teilte in der Nacht zu Dienstag in einer Erklärung mit, dass er das Militär dazu angewiesen habe. "Israel wird fortan mit zunehmender militärischer Stärke gegen die Hamas vorgehen", so sein Büro. Die Angriffe seien eine Reaktion auf die Weigerung der Hamas, weitere Geiseln freizulassen und alle Vorschläge für eine anhaltende Waffenruhe abzulehnen. Der Sprecher des Gesundheitsministeriums im Gazastreifen, Khalil Al-Deqran, sagte gegenüber Reuters, dass bei den Luftangriffen mindestens 200 Menschen ums Leben gekommen seien. Unter den Toten sollen auch viele Kinder sein. Nach Angaben von Ärzten und Augenzeugen wurden drei Häuser in Deir Al-Balah im Zentrum des Gazastreifens, ein Gebäude in Gaza-Stadt sowie Ziele in Khan Younis und Rafah getroffen. Netanjahu und seine "extremistische Regierung" hätten beschlossen, das Waffenruhe-Abkommen "zu brechen", hieß es in einer Erklärung der Hamas. Damit riskiere Israel das Leben der Geiseln, drohte die Terrororganisation. Sie forderte die Vermittler Ägypten , Katar und USA auf, Israel "für den Bruch" des Abkommens zur Verantwortung zu ziehen. USA schalten sich in den Konflikt ein Im Ringen um die Fortsetzung der Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung der dort noch immer festgehaltenen Geiseln waren in Katars Hauptstadt Doha weitere indirekte Gespräche zwischen Israel und der Hamas geplant gewesen. Sowohl Israel als auch die Hamas hatten am Wochenende die Entsendung von Verhandlern zu den unter der Vermittlung der USA, Ägyptens und Katars stattfindenden Gesprächen bestätigt. Grundlage der Gespräche sollte dem Büro von Israels Regierungschef Netanjahu zufolge ein Vorschlag des US-Sondergesandten Steve Witkoff sein. Dieser sieht vor, dass die Waffenruhe bis Mitte April verlängert werden sollte, sofern die Hamas im Austausch für palästinensische Häftlinge sofort elf lebende Geiseln und die Hälfte der noch im Gazastreifen befindlichen toten Geiseln an Israel übergibt. Von den 251 am 7. Oktober von den Hamas-Kämpfern bei ihrem beispiellosen Überfall auf Israel verschleppten Menschen befinden sich nach wie vor 58 im Gazastreifen. 34 von ihnen sollen nach Angaben der israelischen Armee tot sein Die US-Regierung hatte der Hamas zuletzt eine Verzögerungstaktik bei den Verhandlungen über den Fortgang der Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung der dort festgehaltenen Geiseln vorgeworfen. "Die Hamas geht ein sehr hohes Risiko ein, wenn sie glaubt, dass die Zeit für sie arbeitet. Das tut sie nicht", erklärte Witkoffs Büro am Freitag. Israel habe sich mit der Regierung von US-Präsident Donald Trump "vor seinen Angriffen heute Nacht beraten", sagte die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, am Montag (Ortszeit) dem Sender Fox News. Sie verwies im Zuge dessen auch auf vorherige Drohungen Trumps gegen die islamistische Palästinenserorganisation Hamas sowie gegen die mit ihr verbündeten proiranischen Huthis im Jemen und den Iran . "Wie Präsident Trump deutlich gemacht hat, werden die Hamas, die Huthis, der Iran und all jene, die nicht nur Israel, sondern auch die Vereinigten Staaten von Amerika terrorisieren wollen, einen Preis zu zahlen haben – die Hölle wird losbrechen", sagte sie. Trump erhöht Druck auf Iran Die Trump-Regierung erhöht jetzt auch den Druck auf den Iran und die mit Teheran ebenfalls verbündete Huthi-Miliz im Jemen. Jeder Schuss, der von den Huthi abgefeuert werde, werde fortan als ein Schuss angesehen, der von den Waffen und der Führung des Iran abgefeuert worden sei, schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social. "Der Iran wird dafür verantwortlich gemacht werden und die Konsequenzen tragen, und diese Konsequenzen werden schrecklich sein!" Zuvor hatte der Iran mit heftigen Gegenmaßnahmen gedroht. "Der Iran wird jegliche Aggression der USA konsequent erwidern", sagte Hussein Salami, Kommandeur der Revolutionsgarden (IRGC), die Elitestreitmacht des Irans. In ähnlicher Weise äußerte sich auch der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Ismail Baghaei. Nach Darstellung beider hat die islamische Republik keinen Einfluss auf die Huthi-Miliz im Jemen. Diese handelt demnach unabhängig. Salami und Baghaei wiesen jegliche Einmischung der Vereinigten Staaten in die iranische Nahostpolitik entschieden zurück. Angriffe im Jemen gehen weiter Der Iran spiele "das unschuldige Opfer" außer Kontrolle geratener Terroristen, schrieb Trump. Stattdessen diktiere Teheran aber jeden Schritt der Huthi. Auf Trumps Befehl hin greift das US-Militär die Miliz seit Samstag massiv aus der Luft an. Arabische Medien berichteten in der Nacht von erneuten Luftangriffen im Raum der Hafenstadt Hudaida sowie der Hauptstadt Sanaa. Nach früheren Huthi-Angaben wurden mindestens 53 Menschen getötet. Ähnlich wie Israel im Gazastreifen gegen die Hamas vorgeht, so geht auch das US-Militär im Kampf gegen die Huthi dabei jetzt ganz gezielt auch gegen die Anführer der Miliz vor. Führende Mitglieder der Huthi flohen Berichten zufolge nach den ersten nächtlichen US-Luftangriffen aus der Hauptstadt Sanaa in ländliche Gegenden. Sie seien zudem angewiesen worden, öffentliche Plätze zu meiden. Die USA wollen die Angriffe nach Worten von Verteidigungsminister Pete Hegseth erst einstellen, wenn die Miliz ihrerseits die Attacken auf die Schifffahrt beendet. Die Huthi hatten vor wenigen Tagen angekündigt, die Angriffe auf Schiffe im Roten Meer wieder aufzunehmen. Sie wollen damit nach eigenen Angaben ein Ende der Blockade des Gazastreifens durch Israel erreichen. Die Vereinten Nationen riefen zu äußerster Zurückhaltung und zur Einstellung aller militärischen Aktivitäten auf. Jede weitere Eskalation könne Vergeltungsmaßnahmen auslösen und die Region weiter destabilisieren.



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