Handball: Hallensprecher muss nach Spruch über Krebskranke gehen
Die Handballerin Camilla Herrem kämpft gegen den Krebs, steht aber schon wieder auf der Platte. Bei einem Spiel musste sie sich aber einen unschönen Kommentar anhören. Seit Anfang September darf Camilla Herrem wieder Handball spielen. Die zweifache Olympiasiegerin aus Norwegen erhielt im Sommer die Diagnose Brustkrebs , begann kurz daraufhin mit der Chemotherapie . Im Spätsommer beendete sie die Therapie und bekam anschließend von den Ärzten grünes Licht für eine Rückkehr auf die Platte. Herrem spielt für Sola HK, dem Verein, für den sie auch ihre ersten Spiele machte. Vor Kurzem waren die 39-Jährige und Sola zu Gast bei Gjerpen HK Skien. Vor Ort erhielt Herrem einen Blumenstrauß als Auszeichnung für ihren Kampf. Hallensprecher Tom Gulliksen bezeichnete sie als "großes Vorbild", ließ sich dann aber noch zu einem folgenschweren Spruch hinreißen. "Die Frisur muss nicht einmal geföhnt werden", sagte er laut norwegischen Medienberichten. Herrem fielen im Zuge der Chemotherapie alle Haare aus, trägt daher aktuell fast eine Glatze. Für den Kommentar erhielt Gulliksen viel Gegenwind. Der Hallensprecher entschuldigte sich und erklärte, dass er "sehr, sehr traurig" über seine Aussage sei. Steffen Stegavik, Trainer und Ehemann von Camilla Herrem, akzeptierte im Namen des Vereins die Entschuldigung und sagte im Gespräch mit dem Sender TV 2: "Das war ein sehr unglücklicher Kommentar. Wir haben das am Abend mit Gjerpen besprochen, sie haben sich darum gekümmert und sich entschuldigt. Die Angelegenheit ist für uns abgehakt." Gjerpen entschied sich, den Hallensprecher von seinen Aufgaben zu entbinden. Einen finanziellen Verlust gibt es für Gulliksen nicht, er machte die Arbeit freiwillig. Auf Nachfrage des TV-Senders NRK äußerte sich der Ex-Hallensprecher: "Ich werde das nicht weiter kommentieren, nehme die Angelegenheit aber zur Kenntnis und bedauere, dass es so gekommen ist."