Rot-Weiss Essen: Drittligist gründet Arbeitskreis gegen Fan-Probleme
Rot-Weiss Essen hat nach rassistischen und sexistischen Vorfällen bei Heimspielen einen Arbeitskreis ins Leben gerufen. Dieser soll Lösungen für die Fan-Szene erarbeiten und das Vereinsimage schützen. Rot-Weiss Essen hat nach rassistischen und sexistischen Vorfällen bei Heimspielen einen Arbeitskreis gegründet, um die Fan-Probleme anzugehen. Der Verein reagierte auf Geschehnisse, bei denen rassistische Gesänge und sexistische Flyer die Spiele begleiteten. Diese Vorfälle haben das Ansehen des Vereins erheblich belastet. Alexander Rang, Vorstandsmitglied von Rot-Weiss Essen, erklärte im Podcast des Vereins, dass der Arbeitskreis "Fans" ins Leben gerufen wurde, um die Probleme aktiv anzugehen. Der Arbeitskreis umfasst Vertreter der Stadt, der Polizei, Fanvertreter des Aufsichtsrats, die Fan- und Förderabteilung (FFA) sowie die Arbeiterwohlfahrt (AWO). Ziel ist es, gemeinsam Lösungen zu entwickeln und die Fan-Szene zu verbessern. Zuletzt hatten rund 100 Fans des Drittligisten nach dem Topspiel gegen Energie Cottbus am Sonntagabend rassistische Lieder und Sprechchöre angestimmt. Das belegt auch ein Video in den Sozialen Netzwerken. Die betroffenen RWE-Anhänger singen darin: "Hey, was geht ab? Wir schieben sie alle ab!" Der Gesang ähnelt dem sogenannten Abschiebesong, der vergangenes Jahr bei einer AfD-Wahlparty in Brandenburg gesungen wurde. Nach Angaben der "Rot-Weissen Solidarität" sollen die betroffenen Personen jedoch auch antiziganistische Gesänge angestimmt haben. Zudem sei Cottbus als "Hauptstadt der Schwulen" bezeichnet worden. Ein Vereinsvertreter erklärte im Nachgang, Rot-Weiss Essen sei "massiv enttäuscht" von dem erneuten Vorfall. Die Verantwortlichen wollen "wie in der Vergangenheit auch zivilrechtlich und strafrechtlich aktiv werden", wenn nötig, heißt es weiter. Arbeitskreis soll weitere Vorfälle verhindern Das Problem: Seit einiger Zeit häufen sich die negativen Vorfälle aus Teilen der Essener Fanszene. So waren in diesem Jahr bereits mehrfach RWE-Anhänger mit diskriminierenden Aktionen aufgefallen. Im März beleidigten Dutzende Anhänger die Schiedsrichterin Fabienne Michel beim Spiel gegen SC Verl als "Hure". Vor wenigen Wochen tauchte ein Flyer aus dem Ultra-Umfeld auf, der unter anderem forderte: "Keine Weiber in den ersten Reihen." Der Verein hat sich bereits von den diskriminierenden Inhalten der Flyer distanziert und plant weitere Gespräche mit der Fan-Szene, um die Situation zu klären und zukünftige Vorfälle zu verhindern.