Künstlergruppe Walldorf: Die Worte regten die Fantasie der Künstler an
Von Anton Ottmann
Walldorf. Spätestens seit Erfindung der Fotografie geht es den bildenden Künstlern weniger darum, die Realität abzubilden, sondern etwas darzustellen, das über das optische Sehen hinausgeht, wie Gefühle und Gedanken, das Spiel der Formen und Farben, Umweltbeobachtungen und gesellschaftliche Prozesse. Oft braucht der Künstler einen Impuls, der erst die Fantasie und Kreativität in Gang setzt. Die Idee, dass dies Gedichte und Geschichten sein können, wurde von Andrea Tewes, der Leiterin der Künstlergruppe Walldorf im Frühjahr 2016 geboren, als sie eine Lesung der Autorengemeinschaft "LeseZeit" in Ketsch besuchte. "Die Worte regten meine Fantasie an und malten ein eigenständiges Bild, das sich zunehmend verdichtete", offenbarte sie den zahlreichen Besuchern, die zur Vernissage der Ausstellung "Wechselspiel" gekommen waren.
Im Gespräch mit der Autorin und bildenden Künstlerin Rita Hausen entwickelte sich dann eine Zusammenarbeit mit weiteren sechs Autoren und sieben Künstlern, deren Werke zurzeit der Öffentlichkeit in der Laurentiuskapelle in Walldorf vorgestellt werden.
Die Ausstellung zeigt eine breite Palette von gegenständlichen bis abstrakten Bildern in Öl und Acryl, Collagen und Mischtechniken, Zeichnungen und Objekte. Wie Andrea Tewes in ihrer Begrüßung ausführte, haben "die Künstler die Texte weitergeschrieben - mit Pinsel, Feder, Spachtel oder Schwamm." Herausgekommen seien sehr persönliche Werke, die "Einblicke geben in die Gedanken ihrer Schöpfer." Erwähnenswert ist auch der sehr geschmackvoll gestaltete Katalog, in dem die Textvorlagen und die sich darauf beziehenden Kunstwerke gegenübergestellt werden.
Info: Die Ausstellung ist am Samstag, 2., und Sonntag, 3. Dezember, jeweils von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Die Finissage mit Lesungen der beteiligten Autoren findet am Sonntag, den 3. Dezember, 15 Uhr, statt.