Neuer Sparkassen-Präsident Helmut Schleweis: "Das Amt muss zum Manne kommen"

Heidelberg. (hö) Die RNZ erreichte Helmut Schleweis im Auto auf dem Heimweg von Frankfurt nach Heidelberg. Da hatte er erst gut drei Stunden zuvor erfahren, dass er Sparkassen-Präsident werden soll.

Wie überrascht waren Sie, als Sie von dieser Empfehlung erfuhren?

Mein Name kursierte schon letzte Woche. Dass aber die Entscheidung nun einstimmig ausfiel, hatte ich so nicht erwartet.

Wie kommt man zu einem solchen Amt? Bewirbt man sich?

Das Amt des Sparkassenpräsidenten gehört nach meiner Auffassung nicht zu den Ämtern, um die man sich bewirbt. Da gilt das alte Wort von Ex-Ministerpräsident Erwin Teufel: Das Amt muss zum Manne kommen.

Ist solch ein Amt Fluch oder Segen?

Es ist eher eine Herausforderung und eine spannende Aufgabe. Und ich habe großen Respekt, davor, einen Beitrag dafür zu leisten, dass die Sparkassen-Finanzgruppe weiterhin erfolgreich bleibt.

In welcher Situation übernehmen Sie das Ruder?

Die ganze Kreditwirtschaft steht in Zeichen von Niedrigzinsen, hoher Regulatorik und den Herausforderungen der Digitalisierung vor sehr schwierigen Aufgaben, die aber meines Erachtens durch gute Lösungen zu bewältigen sind.

Hilft es, dass Sie ein Mann der Praxis sind: mit 19 Jahren Ausbildung bei der Sparkasse Heidelberg, seit 15 Jahren ihr Chef?

Das kann mit Sicherheit einen Beitrag dazu leisten. Denn wenn Positionen besetzt werden, müssen die Zeit, die Aufgabe und die Person zusammenpassen.

Was wird aus Ihrem Amt als Vorsitzender des Vorstandes Heidelberg?

Diese Frage wird der Verwaltungsrat der Sparkasse klug entscheiden.

Aber beides geht nicht - Sparkassenchef im Bund und in Heidelberg.

Ja, daher werde ich auf mein Heidelberger Amt verzichten.

Und wer wird Ihr Nachfolger bei der Sparkasse Heidelberg?

Dazu werde ich mich nicht äußern, kann es auch nicht. Das muss auch der Verwaltungsrat entscheiden.

Was ist Ihr Erbe in Heidelberg?

Ich bin mir sicher, dass sich die Sparkasse Heidelberg auch in Zukunft erfolgreich weiterentwickelt. Und dass sie weiterhin vom Vertrauen der Kunden getragen wird. 

Werden Sie nun nach Berlin umziehen?

Ja, darauf wird es wohl hinauslaufen.

Gehen Sie eher mit einem lachenden oder weinenden Auge?

Mit Wehmut - lachend und weinend gleichzeitig.

Bleiben Sie auch in Berlin Kunde der Sparkasse Heidelberg?

Ja sicher.