Neckarbischofsheim: Schuldenabbau aufgeschoben
Neckarbischofsheim. (cba) Am Ende konnten der Rücklage doch noch 141.000 Euro zugeführt werden - also ein besseres Ergebnis der Finanzlage 2016 als erwartet. Mit einem Rücklagenvolumen von 1,4 Millionen Euro blieb schließlich sogar Spielraum für Investitionen im aktuellen Haushaltsjahr übrig.
Die Abschlussrechnung des letzten Jahres ist nun unter Dach und Fach und wurde in der jüngsten Gemeinderatssitzung vorgelegt. Der kommunale Schuldenstand konnte demnach zwar abgebaut werden, dennoch betrug die Pro-Kopf-Verschuldung Ende 2016 noch satte 1083 Euro, hat sich aber etwas verringert (Vorjahr 1143 Euro). Der Landesdurchschnitt liegt für Kommunen vergleichbarer Größe bei 598 Euro.
Die Stadt hat nun ihre Marschrichtung geändert: "Das vorrangige Ziel, den Schuldenabbau voranzutreiben, wird sich in den kommenden Haushaltsjahren aufgrund des ohnehin schon vorhandenen Investitionsstaus und großer Vorhaben vermutlich nicht mehr einhalten lassen", kommentierte Kämmerer Ümit Kusanc die Lage. Zumal weitere große Vorhaben in der Mache sind, allen voran die Erweiterung des Gymnasiums.
"Das wird die allgemeine Rücklage weiterhin schmelzen lassen und die städtischen Finanzen stark beanspruchen", prognostizierte Bürgermeisterin Tanja Grether. Immerhin stehen auch in den kommenden Jahren mit dem Neubau eines Kindergartengebäudes auf dem ehemaligen Stadthallenareal und einer Mehrzweckhalle im Bereich des Schulzentrums weitere Großprojekte an, "die sich sehr wahrscheinlich nicht ohne Fremdfinanzierungsmittel realisieren lassen werden."
In erster Linie sorgten die hohen Steuerzuweisungen aus dem Finanzausgleich und die Einkommenssteuer für das recht solide Ergebnis am Jahresende. Der Verwaltungshaushalt konnte mit einer Zuführung zum Vermögenshaushalt in Höhe von 1,7 Millionen Euro die Mittel zur Tilgung der laufenden Darlehen (rund 240.000 Euro) erwirtschaften - eine Leistung, von der die Stadt im Vorjahr weit entfernt war.
Auch die Ausgaben des Vermögensetats weisen eine deutliche Abweichung vom Plan auf: Er fiel um 1,6 Millionen Euro geringer aus als ursprünglich erwartet. Auch das liegt am ASG-Umbau, für den als Jahresrate zwei Millionen eingestellt, dann aber nur 32.000 Euro ausgegeben wurden. 925.355 Euro hatte die Stadt Ende Dezember in der Kasse, Anfang Januar waren es nur 345.605 Euro.