Proteste im Irak: Bereits über 100 Tote bei Anti-Regierungs-Demonstrationen

Gesundheitsminister Jafar Alawi sagte, mehr als 110 Menschen sind bei Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften getötet worden, die seit Anfang Oktober in den Städten des Irak stattgefunden haben.

Ihm zufolge «erreichte die Zahl der Todesopfer [während der Proteste gegen die Regierung] 111». Alawi fügte hinzu, dass diese Zahl sowohl «tote Demonstranten als auch Opfer in den Reihen der Sicherheitskräfte» umfasst.

Er sagte auch, dass laut einer Untersuchung einer Sonderkommission in der Tränengasmunition, mit der die Polizei die Demonstranten zerstreute, «keine toxischen Substanzen gefunden wurden und die Granaten selbst regelmäßig zu Ausbildungszwecken verwendet werden».

Zuvor hatte die Menschenrechtskommission des irakischen Parlaments erklärt, dass bei einer Protestkundgebung 319 Menschen, sowohl Zivilisten als auch Polizisten, bei Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Strafverfolgungsbeamten ums Leben gekommen sind.

Die Demonstrationen im Irak haben seit Anfang Oktober nicht aufgehört, als die Menschen begannen, auf die Straße zu gehen, unzufrieden mit den sich verschlechternden Lebensbedingungen, der hohen Jugendarbeitslosigkeit und der Korruption. Fast überall sind sie von Gewalt und Unruhe begleitet. Demonstranten fordern den Rücktritt der Regierung und die Durchführung vorgezogener Parlamentswahlen.

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