Lobbach: Neues Rathaus prägt den Haushalt
Von Agnieszka Dorn
Lobbach. Trotz aller anstehenden Investitionen samt Rathausneubau mit Dienstleistungszentrum blickt die Gemeinde bei der mittelfristigen Finanzplanung im Ergebnishaushalt positiv in die Zukunft. Vorerst unverändert sollen Grund-, Gewerbe-, und Hundesteuer bleiben. Die Wassergebühren wurden aufgrund von Investitionen bei der kommunalen Wasserversorgung kürzlich angehoben.
"Mit dem Haushaltsverlauf 2019 nach neuem Recht können wir zufrieden sein", sagte Bürgermeister Edgar Knecht in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats. Auf der Tagesordnung stand der Haushaltsplan 2020, der vorerst keine Erhöhung der Steuersätze vorsieht. Das Gremium gab dem vorgelegten Zahlenwerk einstimmig grünes Licht.
Kämmerer Bernhard Münch stellte den Haushaltsplan vor. Demnach stehen ordentlichen Erträgen in Höhe von rund 5,4 Millionen Euro ordentliche Aufwendungen von rund 5,3 Millionen Euro gegenüber. Unterm Strich steht hier ein Plus von 6200 Euro. Um die Investitionen zu stemmen, ist ein Kredit in Höhe von einer halben Million Euro notwendig. Man rechnet am Jahresende mit einem Schuldenstand von rund einer Million Euro, bei 2350 Einwohnern entspricht dies einer Pro-Kopf-Verschuldung von 435 Euro.
Die durchschnittliche Pro-Kopf-Verschuldung liege im Rhein-Neckar-Kreis mit den Eigenbetrieben bei 1140 Euro, sagte Münch mit Blick auf Zahlen aus dem Jahr 2018. Etwa genauso hoch liegt demnach übrigens die durchschnittliche Verschuldung im Land Baden-Württemberg.
Die Lobbacher Verschuldung wird allerdings wachsen: Die Planung für das Jahr 2023 sieht Schulden in Höhe von rund 2,8 Millionen Euro vor. Bei gleichbleibender Einwohnerzahl entspricht das einer Pro-Kopf-Verschuldung von 1187 Euro.
Als größte Investition im diesjährigen Haushalt schlägt der Neubau des Rathauses zu Buche. Rund 2,5 Millionen Euro sind dafür vorgesehen. Sollte alles nach Plan laufen, wird Ende des Jahres in Waldwimmersbach das neue Rathaus samt Dienstleistungszentrum stehen. Wer die Baustelle regelmäßig passiert, kann den Fortschritt verfolgen.
Außerdem sollen in den Umbau und die Verbesserung der Wimmersbachhalle 320.000 Euro investiert werden. Weitere 5000 Euro sind für die Planungsrate für Verbesserung und Umbau der Maienbachhalle vorgesehen. Rund eine Million Euro fließen in den Grunderwerb des Lobenfelder Wegs II samt Straßenbau und Straßenbeleuchtung. Eine Million Euro sind für Kanalsanierungen und Kanalbau vorgesehen. Weiterhin Geld ausgegeben wird unter anderem in den Ausbau des Glasfasernetzes und in die Ausstattung der Feuerwehr mit Digitalfunk. Investiert wird zudem in beide Kindergärten sowie in die Friedhöfe. Finanziert wird dies aus eigenen Mitteln und aus dem Kredit.
Auf der Einnahmenseite rechnet man mit Steuern und ähnlichen Abgaben von insgesamt rund 2,5 Millionen Euro, rund 130.000 Euro weniger als im Plan des vorigen Jahres. Darunter sind die Gewerbesteuer in Höhe von 650.000, die Grundsteuer mit 300.000 und der Gemeindeanteil an der Umsatzsteuer in Höhe von 127.000 Euro. Zudem soll der Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer etwa 1,3 Millionen Euro einbringen. Rund 1,5 Millionen Euro verspricht sich die Gemeinde von Zuweisungen, Zuwendungen und allgemeinen Umlagen.