Hockenheim: In der Schwetzinger Straße entstehen 40 Wohnungen
Von Harald Berlinghof
Hockenheim. In ihrer jüngsten Sitzung am Mittwochabend mussten sich die Hockenheimer Gemeinderäte mit zwei wichtigen Bebauungsplänen befassen. Bei dem ersten Projekt handelt es sich um eine Wohnbebauung, die in der Schwetzinger Straße 97 entstehen soll. Mit einem vorhabenbezogenen Bebauungsplan will die Stadt dort drei Mehrfamilienhäusern, eine Tiefgarage sowie eine Bäckerei mit Café bauen lassen. Das Projekt läuft unter dem Namen "Leben am Café Eck".
Die Planer und der Investor stellten den Gemeinderäten noch einmal ihre Pläne vor. Geplant sind 40 Wohnungen, mit denen man den Wohnungsmangel in Hockenheim mildern will. Für ein angenehmes Wohnumfeld soll eine Begrünung sorgen. Auch eine Dachbegrünung ist vorgesehen. Die Gebäude verfügen über vier Vollgeschosse und sind jeweils 12,70 Meter hoch. In einem Teilbereich wird es ein fünftes Vollgeschoss geben, das eine Höhe von 15,70 Meter aufweist. Für Fahrräder sind 23 Doppelabstellplätze vorgesehen. Mit dieser Form der Bebauung folgt die Stadt dem Prinzip "Innenverdichtung statt Außenverdichtung".
Auf Nachfrage erklärte Projektentwickler Adrian Mast, man könne auch bei einer Dachbegrünung eine Photovoltaik-Anlage aufstellen – sofern die Kunden dies wünschten. Die Gemeinderäte stimmten dem Entwurf des Bebauungsplans bei einer Enthaltung zu. Die Verwaltung wird nun die Offenlage und Behördenbeteiligung einleiten.
Die zweite städteplanerische Entscheidung betraf den Bebauungsplan "". Dort sollen die Rettungswache und das bisherige Gebäude des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) umgebaut werden. Die Obdachlosenunterkunft im Hofweg ist ein sozialer Brennpunkt in der Rennstadt. Seit Jahren sucht man nach einer Alternative, weil die Unterbringung in den Containern mehrfach als "menschenunwürdig" bezeichnet wurde. Nun soll in unmittelbarer Nachbarschaft des DRK-Standorts im Talhaus eine neue Rettungswache entstehen.
Die Stadt schlägt damit zwei Fliegen mit einer Klappe: Einerseits kann man die Rettungs- und Feuerwehrfahrzeuge künftig besser unterbringen. Andererseits kann man in der bisherigen Feuerwache Quartiere und Wohnungen für Obdachlose unterbringen. Das DRK wird weiter die Betreuung der Obdachlosen übernehmen, denn die DRK-Räume befinden sich direkt nebenan. Auch die Hockenheimer Tafel ist im Nachbargebäude.
Die größer gewordenen Rettungs- und Feuerwehrfahrzeuge passen kaum noch in die alte Rettungswache. "Die Fahrzeuge werden immer moderner und umfangreicher in ihrer Ausrüstung. Damit steigt auch ihre Höhe. Sie sind in der bisherigen Rettungswache so kaum noch unterzubringen", erklärte Oberbürgermeister Marcus Zeitler.
Die Stadträte stimmten dem Bebauungsplan "Im Auchtergrund" zu. Sie wiesen darauf hin, dass sie die weitere Betreuung der Obdachlosen durch das DRK wünschen und gutheißen. Kritisiert wurde jedoch, dass keine Angaben zu den Kosten gemacht wurden. Das DRK habe ein sehr gutes Betreuungskonzept vorgelegt, allerdings fehle diese wichtige Information. Gaby Horn (Freie Wähler Vereinigung) erklärte deshalb, sie stimme nur unter Vorbehalt zu. Auch die anderen Fraktionen monierten die unbekannten Kosten.