Landtagswahl 2021: Kampfkandidatur bei der SPD im Wahlkreis Sinsheim-Eberbach
Von Felix Hüll
Eberbach/Sinsheim. Nächste Woche sollen die SPD-Mitglieder im Landtagswahlkreis Sinsheim-Eberbach Einladungen zur Wahlkreisnominierungskonferenz am 24. März in Meckesheim erhalten. Mit dabei wird die Vorstellung zweier Bewerber sein: die des SPD-Kreisvorsitzenden Thomas Funk (Sinsheim) und eines seiner vier Stellvertreter, Jan-Peter Röderer (Eberbach) sein. Die Wahl zum 17. baden-württembergischen Landtag ist für 14. März 2021 angesetzt.
Der Eberbacher SPD-Ortsvereinsvorsitzende Jan-Peter Röderer ist seit März 2019 Funks Stellvertreter und hat sich beim Neuaufstellen der SPD im Rhein-Neckar-Kreis nach dem für die SPD desaströsen Abschneiden bei der letzten Landtagswahl auch außerhalb Eberbachs ei der Neustrukturierung der Parteigliederungen und ihrer programmatischen Grundlagen engagiert.
Auch der frühere Landtagsabgeordnete Funk (2011 bis 2016) geht in seinem Bewerbungsschreiben an alle Ortsvereine auf den Verlust des Landtagsmandats und die Zukunftsperspektive ein. 2016 hatte Funk 15 Prozent der Stimmen erhalten.
Damals hätten jedoch ungeachtet des schlechten Abschneidens der SPD im Wahlkreis gerade mal 180 Stimmen gefehlt, um in dem vergleichsweise komplizierten Berechnungsverfahren doch noch über die Zweitauszählung der Stimmen das Mandat zu erhalten, das Funk 2011 nach dem 2006 nicht mehr angetretenen Helmut Göschel (1987 bis 2006) erhalten hatte. In der 14. Wahlperiode hatte die SPD im Wahlkreis 41 nach einem damaligen beinahe Zehn-Prozent-Stimmenabsturz schon einmal keinen Abgeordneten im Landtag; 2011 langten Funk 25,2 Prozent für die Zuteilung des Zweitmandates.
In der SPD-Landtagsfraktion war Funk Beauftragter für Katastrophenschutz und Rettungsdienste sowie Vorsitzender des Europaausschusses. 2009 wurde Funk zum Vorsitzenden der SPD-Rhein-Neckar gewählt.
Funk hatte jetzt neben dem Schreiben an die Ortsvereine eine Presseerklärung veröffentlicht. Röderer machte seine Kandidatur erst auf Nachfrage öffentlich. Er erklärte, dass man nach einer "langen Zeit der parteiinternen Erneuerung und dem Aufbruch ’in die neue Zeit' auf keinen Fall versuchen solle, "mit dem gleichen Personal der verlorenen Wahl 2016" die seither im Wahlkreis Sinsheim-Eberbach entstandene Lücke zu schließen.
Er setze nicht auf Pressemitteilungen zu Beginn des parteiinternen Nominierungsprozesses, "sondern eher auf persönlichen Kontakt und Besuche". Dass er antrete, habe er allerdings schon bei einer Wahlkreiskonferenz "den Genossinnen und Genossen" mit dem damals von ihm verfassten Protokoll angekündigt.
Im offiziellen Einladungsschreiben zur Nominierungskonferenz werde auch enthalten sein, welche Kandidaten sich dort zur Wahl stellen wollen. Bislang handele es sich aber nur um Funk und Röderer. Dies erklärte der SPD-Regionalgeschäftsführer Alexander Lucas. Weitere Bewerbungen sind bis zur Nominierungsveranstaltung am 24. März möglich. Lucas kündigte an, das Einladungsschreiben nächste Woche zu versenden.
Das Heidelberger SPD-Regionalzentrum ist federführend beim Nominierungsverfahren der Partei in den von der SPD Rhein-Neckar betreuten Wahlkreisen. Den Auftakt macht laut Lucas am 20. März Wiesloch, es folgen Sinsheim-Eberbach (24. März) und Weinheim (22. April), die beiden Mannheimer Wahlkreise und Heidelberg, bis am 17. Juli die SPD im Wahlkreis Schwetzingen nominiert.