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Февраль
2020

Playmate Bana Hamawandi: Ausziehen für die Freiheit - "Für viele Kurdinnen bin ich eine Heldin"

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Von Vanessa Dietz

Frankenthal. Marilyn Monroe. Kate Moss. Pamela Anderson. Mit ihrem Erotik-Shooting als "Miss Februar 2020" reiht sich Bana Hamawandi aus Frankenthal in die Riege der legendären Schönheiten ein - zumindest in der deutschen Ausgabe des Playboy. 

Das US-amerikanische Männermagazin, das mittlerweile in über 30 Ländern erscheint, steht für leicht bekleidete Frauen in provokanter Pose. Nicht selten mit Häschenohren und Puschelschwanz. Für die einen eine frauenfeindliche Sexpostille. Für andere ein Lifestyle-Magazin, das Teil der Enttabuisierung der Sexualität seit den 1960er- und 70er-Jahre ist. Zweifelsfrei aber eine Marke, die sich seit der Ersterscheinung im Dezember 1953 und später auch weit über das gedruckte Heft hinaus zu einem Verkaufsschlager etablierte.

Für Hamawandi ist das Heft mit dem weltberühmten Häschen-Logo viel mehr als nur aufs Aussehen reduzierte Frauen in räkelnder Pose. Für die Muslimin ist es ein Befreiungsschlag, der – wie sie selbst sagt – dem "Versteckspiel" vieler Kurdinnen ein Ende setzen soll. 

Das Model mit den Maßen "77-57-83" lebt seit elf Jahren im pfälzischen Frankenthal, geboren wurde sie aber in Erbil im Irak. Hamawandi wurde als Kurdin streng konservativ erzogen. Sie sollte nach den Geboten und Gepflogenheiten des Korans leben. Vor allem ihr Vater legte Wert darauf. Schon damals fühlte sich die Deutsch-Kurdin in ihrer Freiheit eingeschränkt und Männern gegenüber benachteiligt. "Ich musste noch mit 25 Jahren vor Einbruch der Dunkelheit zu Hause sein. Im Winter war das dann schon um 17 Uhr. Ich habe nie verstanden, warum mir manche Rechte verwehrt wurden", erinnert sie sich an ihre Jugend zurück. "Auch ich wollte wie Männer kurze Kleidung bei sommerlichen Temperaturen tragen." 

Hamawandi, die als "Schönheitsberaterin" im Einzelhandel tätig ist, tauschte bei jeder Gelegenheit heimlich ihre weiten Klamotten gegen kürzere und freizügigere aus - immer dann, wenn die Eltern nicht in der Nähe waren. "Viele Musliminnen machen dieses Versteckspiel mit. Ich kenne einige Frauen, die ein Doppelleben führen, ihre Eltern belügen, nur um länger draußen zu bleiben, sich mit Männern zu treffen oder einfach für einen kurzen Moment frei zu sein. Das kann nicht der Sinn von Leben sein." Während andere Mädchen in Hamawandis Alter vom Aufstieg der Karriereleiter oder Weltreisen träumen, hatte sie nur ein Ziel vor Augen: mit ihrem Körper ganze Seiten im Playboy zu zieren. "In unserem Kulturkreis ist es verboten, sich so freizügig zu zeigen. Ich war aber schon immer anders", sagt die heute 30-Jährige. 

Die Muslimin entschloss sich im letzten Jahr zu einer Bewerbung für die deutsche Ausgabe des Männermagazins und löste sich damit von "persönlichen und kulturellen Fesseln", erzählt sie im Gespräch mit der Rhein-Neckar-Zeitung. "Ich zähle diesen Schritt insofern als wichtigsten in meinem Leben", sagt Hamwandi. Im Playboy sehe sie ein Mittel der Abgrenzung, Profilierung und Selbstdefinition. Und "kein Schmuddelblatt", wie Kritiker das Heft bezeichnen. "Ich bin im Herzen Muslimin, lebe meinen Glauben aber anders und liberaler aus. Ich kann meine Kultur lieben und trotzdem frei leben."

Dann ging alles ganz schnell. Nur kurze Zeit nach Einsenden der Bewerbung kam vom Playboy die Anfrage für das "Miss Februar 2020"-Shooting auf Mallorca. Hamawandi zog nicht nur das erste Mal öffentlich blank in ihrem Leben, für die nur 1,53 Meter große Frau mit wilder Lockenmähne war es auch der erste Auftrag als Model. Von Befangenheit und Scham aber keine Spur. "Ich habe die Aufmerksamkeit des Fotografen sehr genossen. Er hatte in diesem Moment nur Augen für mich und war ganz auf mich eingestellt", beschreibt die 30-Jährige die für sie angenehme Atmosphäre am Set. "Wir haben zwölf Stunden lang geshootet. Und dennoch habe ich mir gewünscht, dass der Tag nicht enden soll", sagt Bana Hamawandi.

Angst vor Anfeindungen oder Drohungen hat die 30-Jährige mit irakischen Wurzeln aber keine. Im Gegenteil. "Ich konzentriere mich auf mich", sagt das Model mit fokussiertem Blick. Beim Treffen in der Heidelberger Innenstadt kramt Hamawandi stolz ihre Autogrammkarte zur aktuellen Ausgabe des Magazins hervor, die sie vom Playboy zum Verteilen an die Presse, Familie und Freunde bekommen hat. 

In Frankenthal sei die Ausgabe so gut wie ausverkauft gewesen, sagt Hamawandi mit leuchtenden Augen. Die Kurdin versteckt sich nicht mehr, zeigt sich offen und freizügig, auch in sozialen Netzwerken. "Aufrütteln" laute ihre Mission. Sie wolle anderen Musliminnen Mut machen und zeigen: "Jeder sollte das machen, was er für richtig hält. Niemand dankt es dir, wenn du deine eigene Freiheit für Konventionen zurückstellst. Geht euren eigenen Weg - auch wenn er holprig erscheint. Es lohnt sich. Das Leben kann morgen schon vorbei sein."

Hamawandis Akt der Befreiung stößt auf positive Resonanz von Gleichgesinnten, die die Kluft zwischen Tradition und Moderne selbst kennen. Dem eigenen Drang nach Freiheit zu folgen und zugleich den kulturellen Erwartungen ihrer Elterngeneration zu genügen ist für viele Musliminnen ein schwieriger und kraftraubender Spagat. Doch den Mut den eigenen Weg zu gehen und alle Konsequenzen in Kauf zu nehmen haben nicht viele. Für Hamawandi sind die Playboy-Fotos ein Teil dieses Wegs. "Für viele Kurdinnen bin ich eine Heldin, ein Vorbild der Emanzipation", sagt sie. "Für mein persönliches Recht musste ich durch schwere Zeiten und weiß, dass noch sehr viele um ihr eigenes kämpfen." Nur wenige Frauen begegneten dem Model mit feindlichen Äußerungen. Dann sei es "Neid, weil sie selbst den Mut nicht aufbringen, sich von veralteten Strukturen loszulösen." 

Ihr größter Fan ist mittlerweile ihre Mutter - trotz anfänglicher Bedenken. "Sie findet die Bilder ästhetisch schön und unterstützt mich mittlerweile dabei, meinen Traum zu leben." Zu ihrem Vater habe sie nur noch wenig Kontakt. Hamawandi ist der Meinung: Frauen sollten zusammenhalten. Negativität sei Zeitverschwendung. "Egal, wie man es macht, man kann nicht jedem recht machen."

Dieses Motto lebt sie in allen Bereichen aus. Die "Schönheitsberaterin", die Beauty- und Wellness-Produkte verkauft, achtet sehr auf ihr Äußeres. Kosmetischen Eingriffen steht sie offen gegenüber. Hier und da hilft sie auch gerne mal nach, um ihr optisches Ideal zu erreichen. "Ich habe mir die Lippen aufspritzen lassen", sagt die 30-Jährige. "Wer mich nicht akzeptiert wie ich bin, soll mich in Ruhe lassen. Wichtig ist, dass ich mich wohlfühle und das tue ich." Wahre Schönheit komme aber von innen durch Zufriedenheit, Selbstbewusstsein und einer liberalen Einstellung, betont Hamawandi, die sich selbst als Feministin bezeichnet.

Diese Werte möchte sie auch einmal ihren Kindern mitgeben. Neben dem Titel "Playmate des Jahres" ist die Familienplanung ihr nächstes Ziel. Zusammen mit einem Mann in einem Haus mit Hund und Garten will sie leben. Ganz klassisch. Und irgendwie spießig. Aber Bana Hamawandi aus Frankenthal ist eben "anders".

Information: Weitere Fotos und ein Video zum Shooting von Bana Hamawandi unter https://www.playboy.de/girls/playmates/bana-hamawandi




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