Cube Stereo 150 C:68 TM 29 im Test: Es ist in den meisten Fällen die Rennmaschine der Wahl für das hauseigene EWS-Team und soll die eierlegende Wollmilchsau im Mountainbike-Aufgebot der Bayern sein. Die Rede ist vom Cube Stereo 150 – einem 29″-Enduro mit leichtem Carbon-Rahmen, 150 mm Federweg am Heck, 160 mm an der Front und einer ausgewogenen Geometrie. Wir haben das Cube Stereo 150 C:68 TM 29 in verschiedenstem Terrain auf die Probe gestellt.
Cube bietet insgesamt ganze vier Varianten des Stereos an, die Federwegsbereiche von 120 bis 170 mm abdecken und so für alles vom sachten Trail- bis zum harten Bikepark-Einsatz geeignet sein sollen. Das 2018 vorgestellte Cube Stereo 150 war bis vor wenigen Monaten das Enduro-Flaggschiff der Waldershofer und konnte regelmäßig vordere Platzierungen in der Enduro World Series einfahren. Mittlerweile gibt es mit dem Stereo 170 zwar ein etwas potenteres Superenduro, das die Lücke zum Downhiller Two15 schließt – das Alu-Bike könnte für viele Hometrails jedoch bereits zu brachial sein. Das Stereo 150 TM 29 hingegen sollte mit seinem leichten und steifen Carbon-Rahmen, der ausgewogenen Geometrie, dem Mix aus 160 mm-Federgabel und 150 mm-Hinterbau und der potenten Ausstattung der ideale Allrounder sein und alles von der täglichen Hausrunde bis zum Urlaub in den Alpen mitmachen. Um diese gewagte These auf die Probe zu stellen, haben wir genau das nachgestellt und das 4.499 € Cube Stereo 150 C:68 TM 29 getestet!
#Mit dem Cube Stereo 150 TM soll man alles vom Home- bis zum EWS-Trail unter die Stollenreifen nehmen können - das 29" Carbon-Enduro wechselt für 4.499 € den Besitzer und bietet eine durchdachte und abfahrtsorientierte Ausstattung.
Geometrie
Für ein Bike in dieser Federwegsklasse, das erst 2018 das Licht der Welt erblickte, ist die Geometrie des Stereo 150 erstaunlich konservativ. Andererseits ist Cube nicht gerade bekannt für gewagte Experimente. Das Stereo 150 ist in vier Größen mit den etwas aus der Mode gekommenen Bezeichnungen 16″ bis 22″ erhältlich – diese Nomenklatur dürfte den meisten jüngeren Mountainbikern nicht mehr viel sagen. Unser Testbike kam in Größe 20″, was zirka einem L-Rahmen entspricht. Ein Blick in die Geometrie-Tabelle verrät, dass die Reach-Werte bei kurzen 417 mm starten und schon bei 477 mm enden. Auch der Lenkwinkel liegt bei eher steilen 66° – das Tretlager hingegen ist mit 34 mm recht tief abgesenkt. Für ein 29er relativ kurz fallen die Kettenstreben mit 435 mm aus. Wiederum sehr angenehm hoch liegen die Stack-Werte, die von 619 mm bis 651 mm reichen und auch der 75,5° Sitzwinkel verspricht eine gute Sitzposition.
Rahmengröße
16"
18"
20"
22"
Sitzrohr
370 mm
420 mm
470 mm
520 mm
Oberrohr
571 mm
592 mm
616 mm
643 mm
Sitzwinkel
75,5°
75,5°
75,5°
75,5°
Lenkwinkel
66°
66°
66°
66°
Kettenstrebenlänge
435 mm
435 mm
435 mm
435 mm
Radstand
1167 mm
1189 mm
1213 mm
1241 mm
Tretlagerabsenkung
-34 mm
-34 mm
-34 mm
-34 mm
Reach
417 mm
437 mm
457 mm
477 mm
Stack
619 mm
624 mm
633 mm
651 mm
#Dass von Cube eher keine total gewagten Geometrie-Experimente kommen, war zu erwarten - für ein modernes 150 mm Bike fällt das Stereo 150 mit seinem 66°-Lenkwinkel eher konservativ aus.
Ausstattung
Das Cube Stereo 150 ist in insgesamt vier Ausstattungsvarianten erhältlich, die alle auf einen C:62 oder C:68 Carbon-Rahmen setzen. Preislich deckt das deutsche Industrie-Schwergewicht damit eine Spanne von 2.999 € bis 4.999 € ab. Das von uns getestete Cube Stereo 150 C:68 TM 29 ist das zweitteuerste Modell und wandert für faire 4.499 € über die Ladentheke. Es setzt auf ein sehr hochwertiges Fox Factory-Fahrwerk, bestehend aus 160 mm 36-Federgabel und Float X2-Dämpfer, der die 150 mm des Hinterbaus bändigt. Auch die Transfer-Sattelstütze mit 150 mm Hub stammt aus dieser Produktfamilie. Cube-typisch kommen Newmen-Laufräder zum Einsatz, außerdem setzt man auf ein Alu-Cockpit von RaceFace und den beliebten SRAM GX Eagle-Antrieb mit X1-Carbon-Kurbeln. Im Gegensatz zu unserem 2019er Testbike sind am 2020er Modell SRAM G2 RSC-Bremsen und Maxxis-Reifen verbaut.
Federgabel Fox 36 Factory (160 mm)
Dämpfer Fox Float X2 Factory (150 mm)
Antrieb SRAM GX Eagle
Bremsen SRAM Code R
Laufräder Newmen Evolution SL A.30
Reifen Schwalbe Magic Mary / Hans Dampf
Cockpit RaceFace Turbine R 35 (800 mm) / Race Face Æffect 35 (50 mm)
Cube Dropper Post, 31,6 mm, 480 x 150 mm (420 x 125 mm bei 16")
Fox Transfer Factory 31,6 mm, 457 x 150 mm (406 x 125 mm bei 16")
Fox Transfer Factory 31,6 mm, 457 x 150 mm (406 x 125 mm bei 16")
RockShox Reverb Stealth 1X, 31,6 mm, 414 x 150 mm (351 x 125 mm bei 16")
Schaltwerk
SRAM GX Eagle, 11–50T, 1x12
Shimano XT, 10–51T, 1x12
SRAM GX Eagle, 10–50T, 1x12
SRAM X01 Eagle, 10–50T, 1x12
Bremse
Magura MT Thirty
Shimano XT BR-M8120
SRAM G2 RSC
SRAM G2 Ultimate
Kurbeln
SRAM X1 1000 Eagle, 30T
Shimano XT, 32T
SRAM X1 Eagle Carbon, 30T
SRAM X01 Eagle Carbon, 30T
Laufradsatz
Fulcrum Red 55 EM
Newmen Evolution SL A.30
Newmen Evolution SL A.30
Newmen Evolution SL A.30
Reifen
Maxxis Minion DHF/DHR II EXO
Schwalbe Magic Mary, Hans Dampf, Speedgrip, Kevlar
Maxxis Assegai, Minion DHR II/ EXO+
Maxxis Minion DHF/DHR II EXO
Farbe
grey´n´carbon
actionteam
grey´n´orange
carbon´n´red
Gewicht
13,9 kg
13,6 kg
13,9 kg
12,9 kg
Preis (UVP)
2.999 €
3.699 €
4.499 €
4.999 €
#An der Front werkelt eine hochwertige Fox 36 Factory-Federgabel in auffälligem Orange - sie bietet 160 mm Federweg und alle Einstellmöglichkeiten, die man sich nur wünschen kann.
#Die 150 mm Federweg am Heck kontrolliert ein passender Fox Float X2 Factory-Dämpfer - auch hier wird nicht an Einstellrädchen gegeizt.
#Vier Kolben für ein Halleluja - vorne gibt's dazu eine 200 mm-Scheibe, hinten müssen 180 mm reichen.
#Ab 2020 kommt hier statt der SRAM Code R die etwas schlankere, aber besser einstellbare G2 RSC zum Einsatz.
#Der Race Face Turbine R-Lenker fällt zwar eher flach, dafür mit 800 mm ganz schön breit aus.
#Die Fox Transfer Factory-Stütze bietet in der kleinsten Größe 125 mm, in allen anderen 150 mm Hub. - Leider fällt der SDG-Sattel ziemlich unbequem aus.
#Die Newmen Evolution SL A.30-Laufräder sind mit Schwalbe Super Gravity-Reifen bestückt - während hinten der schnell rollende Hans Dampf zum Einsatz kommt, befindet sich vorne ein grobstolliger Magic Mary.
#Löblich finden wir die Verwendung einer hochwertigen MRP SXg-Kettenführung samt Bashguard - selbstverständlich haben wir sie vor der ersten Probefahrt ordentlich eingestellt.
#Die SRAM GX Eagle-Schaltung mit 12 Gängen funktioniert in der Regel sehr zuverlässig und macht wenige Probleme.
Im Detail
Das Cube Stereo 150 C:68 TM 29 fügt sich optisch perfekt in die aktuelle Stereo-Produkfamilie ein. Der Carbon-Hauptrahmen ist eher kantig ausgeführt und verfügt über eine scharfe Linienführung, die besonders am Oberrohr erkennbar ist. Der Carbon-Hinterbau des C:68-Rahmens setzt auf ein Viergelenker-Design mit senkrecht im Rahmen montiertem Dämpfer. Ebenfalls aus Kohlefaser gefertigt ist der wuchtige Umlenkhebel. Ein nettes Detail sind die von außen abgedeckten Lagerpunkte im Hinterbau. Diese sind lediglich von einer Seite zugängig und somit gut vor Wind und Wetter geschützt – von der aufgeräumten Optik ganz zu schweigen.
#Das Cube Stereo 150 C:68 TM 29 setzt auf einen Vollcarbon-Rahmen mit einer auffälligen Linienführung.
#Alle Lagerpunkte sind von außen abgedeckt - das soll Schlamm und Wasser fernhalten und sieht gut aus.
#Die Schrauben sind lediglich von der Innenseite zugängig.
#Das von uns getestete Modell setzt auf den etwas höherwertigeren C:68 Carbon-Rahmen.
#Infos zum Rahmen sind auf das Sattelrohr gedruckt.