Neunkirchen: In die Zukunft des Dorfs investiert
Von Gabriele Eisner-Just
Neunkirchen. Zur Einweihung der neu gestalteten Kirchstraße kamen auf Einladung von Neunkirchens Bürgermeister Bernhard Knörzer am vergangenen Mittwoch Anwohner, Gemeinderäte und Repräsentanten der an der Maßnahme beteiligten Unternehmen zusammen. Die Straße wurde im Zusammenhang des innerörtlichen Ausbaus komplett erneuert, dafür ausgekoffert, neu geschottert und asphaltiert. Mit den neuen Nahwärmerohren, die in 1,20 Meter Tiefe verlegt wurden, und mit Glasfaserkabeln entspricht die Straße allen Anforderungen an eine moderne Infrastruktur.
Bürgermeister Knörzer nannte die beeindruckenden Zahlen des Bauprojekts: 850 Quadratmeter Straßen und Privatflächen wurden mit Unterbau und neuen Oberflächen versehen, 150 laufende Meter Pflasterrinnen und 75 laufende Meter Natursteineinfassungen angelegt. Dazu kamen 180 Meter Nahwärmeleitungen und 120 Meter Glasfaserkabel.
Für das Bauprojekt wurden 255.000 Euro aufgewendet plus 100.000 Euro für die Nahwärmeversorgung. Die Gemeinde erhielt 60 Prozent dieser Summen vom Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) und vom Ausgleichstock, beides Förderprogramme des Landes Baden-Württemberg. Der Bürgermeister bedankte sich für diese Förderung, die finanzschwachen Gemeinden die Umsetzung solcher Maßnahmen und damit die Investition in zukunftsfähige, attraktive Wohnquartiere ermögliche. Er bedankte sich außerdem bei den ausführenden Unternehmen Lintz & Hinninger, Ingenieurbüro Martin-Schnese, Omexom und Asphaltbau Vogel für ihre handwerklich hochwertige Arbeit und die gute, harmonische Zusammenarbeit.
In der Planung habe man sich an der Ortsdurchfahrt orientiert und durch Pflanzbeete, Natursteinmauern und Einfassungen, gestaltete Entwässerungsrinnen und Pflasterquerbänder einen dorfgerechten Ausbau projektiert, berichtete der Planer Oliver Schnese. Die Mauern und Verblendungen wurden aus Sandstein gefertigt, die Pflasteroberfläche aus einem Baustoff, der mit dem Sandstein harmoniert. Dies sei ein Musterbeispiel für die Entwicklung des ländlichen Raums durch eine Gestaltung, die dem Dorfcharakter gerecht werde. Um die Straße noch anwohnerfreundlicher zu gestalten, kündigte Oliver Schnese das Geschenk einer Sitzbank an, die hier aufgestellt werden soll.
Bürgermeister Knörzer bedankte sich vor dem symbolischen Durchschneiden des Bandes auch bei den Anwohnern für ihre Geduld beim Ausbau der Straße. Diesem Dank schloss sich Geschäftsführer Thomas Gellner von der bauausführenden Firma Lintz & Hinninger an. Die Baustelle sei gut gelaufen, sowohl zeitlich als auch bei den Kosten sei man im Plan geblieben, und der Umgang zwischen Anwohnern und Mitarbeitern sei ebenfalls freundlich gewesen.
"Es gab schon größere Einschränkungen", erzählte die Anwohnerfamilie Häberle, "wir mussten alle Lebensmittel, Getränkekisten und auch Urlaubsgepäck die Straße hochtragen. Jetzt ist die Straße aber ohne Schäden und durch den guten Asphalt leiser geworden." Auch die Anwohnerin Karola Sommer denkt ungern an den Lärm, Staub und Schmutz der Baumaßnahme zurück. "Die Bautrupps waren aber nett, und die Straße ist jetzt durch die barrierefreie Gestaltung sogar behindertengerecht."
Einträchtig traf man sich nach der Einweihung auf Einladung des Bürgermeisters noch zu einem Umtrunk und ließ damit auf angenehme Weise den Tag und die Baumaßnahme ausklingen. Als nächstes Straßenausbauprojekt will die Gemeinde innerhalb der nächsten zwei bis drei Jahre den Zeilweg in Angriff nehmen.