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Июль
2020

Wiesloch: Freunde historischer Fahrzeuge mussten alles absagen

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Von Hans-Dieter Siegfried

Wiesloch. Eigentlich ist Jürgen Halm für die Öffentlichkeitsarbeit im Vorstand der "Freunde historischer Fahrzeuge" zuständig. Doch derzeit ruhen seine Aktivitäten komplett. Sämtliche Veranstaltungen mit den rollenden Raritäten wurden Opfer der Corona-Pandemie. "Und wir hatten doch so viel vor", bedauert Halm.

"Oldies und Jazz" wurde abgesagt, ebenso die traditionelle Bergfahrt zum Königstuhl vom Heidelberger Uni-Platz aus. Auch das für September vorgesehene Event "Oldies im Park" fällt der Pandemie zum Opfer. "Wir haben wirklich alles versucht, um dieses bei der Bevölkerung so beliebte Treffen, das eigentlich nur alle zwei Jahre stattfindet, nach dem Erfolg im Vorjahr auch 2020 durchzuführen", so Halm. Der Vorstand war selbst bei Wieslochs Bürgermeister Ludwig Sauer in dieser Sache vorstellig geworden – aber schnell wurde klar: die Hygiene- und andere Vorschriften wären von dem Verein nicht zu stemmen gewesen. "Uns war allen klar, dass als logische Folge nur eine Streichung in Frage kommen konnte", erläutert Bürgermeister Sauer.

Aber immerhin zeichnet sich ein kleiner Silberstreif am doch eher trostlosen Horizont ab. Die beliebten Ausfahrten jeweils am letzten Sonntag eines Monats können möglicherweise Ende Juli wieder aufgenommen werden. "Wir werden das rechtzeitig ankündigen", versichert Jürgen Halm. Diese Fahrten führen in die Umgebung, also in den Kraichgau und den Odenwald, aber auch die nahegelegene Pfalz ist oftmals das Ziel. Die Oldtimer-Freunde treffen sich auf dem Rewe-Parkplatz am Eichelweg, Mitfahrer sind dabei stets willkommen.

Jürgen Halm selbst ist stolzer Besitzer zweier Oldtimer. So steht ein NSU TT, Baujahr 1968, in seiner Garage, später folgte noch ein weißer MG aus dem Jahr 1973. "Oldtimer", also jene Autos mit dem "H" für "historisch" auf dem Nummernschild, dürfen nur als solche bezeichnet werden, wenn sie mindestens 30 Jahre auf den Achsen haben. "Ein weiteres Kriterium ist: Es darf sich nicht um Rostbeulen handeln, die Fahrzeuge müssen in einem erhaltenswerten Zustand sein", klärt Halm auf.

Zu den "Freunden historischer Fahrzeuge" kam Halm erst relativ spät, wie er erzählt. Seine Erinnerung an das erste Treffen hinterließ bei ihm jedoch bleibenden Eindruck. Damals saß der Besitzer des besagten Kult-NSU beim Treffen der Vereinsmitglieder neben einem Mann, den er fragte, welche Autos er denn in seiner Garage habe. "Die Antwort hat mich kleinlaut werden lassen, denn mein Tischnachbar zählte auf: Bugatti und einige alte Porsche", erinnert sich Halm. Der Nebensitzer war Werner Fuchs, der darüber hinaus auch noch einen alten "Doktorwagen" von Opel sein Eigen nennt.

Dieses Beispiel sei aber absolut nicht die Regel. Laut Jürgen Halm stimmt das Vorurteil über Oldtimer-Freunde nämlich nicht, das besagt, es handele sich bei den Karossen ausschließlich um "teure Schlitten". Vielmehr könne man sich ein historisches Gefährt bereits für unter 10.000 Euro anschaffen. "Man muss allerdings Benzin im Blut haben", meint Halm schmunzelnd. Viele Oldie-Besitzer seien in ihrer Freizeit damit beschäftigt, an den Autos herumzuschrauben. "Etliche von uns erfreuen sich aber auch der Tatsache, mit den historischen Wagen einfach spaßeshalber unterwegs zu sein." Und genau das war in den letzten Monaten eben Mangelware. Die monatlichen Zusammenkünfte im Stammlokal am Gänsberg fielen aus und er selbst hat seinen NSU "seit Wochen nicht mehr bewegt".

Besonders traurig ist Jürgen Halm darüber, dass eine erfreuliche Nebenbeschäftigung derzeit nicht stattfinden kann: "Ich bin in einem Betreuerteam auf dem Hockenheimring aktiv. Dort bieten Veranstalter Mitfahrgelegenheiten in schnellen Fahrzeugen an und ich durfte immer dabei helfen", berichtet er. Das besondere Schmankerl: Wenn es der Zeitplan zuließ, durfte Halm selbst mal mit den Flitzern ein paar Runden drehen.

Jetzt gilt es, mit all den Absagen klarzukommen. Denn auch das Jubiläum der Stadt Walldorf, die in diesem Jahr ihr 1250-jähriges Bestehen feiern wollte, fällt veranstaltungstechnisch ins Wasser. "Da sollten wir eigentlich mit von der Partie sein", sagt Jürgen Halm.

Den Öffentlichkeitsarbeiter des Vereins der Freunde historischer Fahrzeuge plagen zudem Sorgen um den Nachwuchs. "Klar, bei uns im Verein sind jüngere Leute die Ausnahme", resümiert er. Für den Rentner ist es daher absehbar, dass die Mitgliederzahl im Verein über kurz oder lang nicht nur stagniere, sondern kleiner werde. "Der Trend bei jüngeren Menschen geht eben nicht unbedingt hin zu alten Kisten, da haben sich längst andere Wertigkeiten entwickelt."

Für ihn und seine Freunde ist das jedoch kein Grund, Trübsal zu blasen. "Wir freuen uns jetzt erst mal auf die anstehende Ausfahrt Ende des Monats", blickt Jürgen Halm dennoch optimistisch in die Zukunft.




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