Copyright: Nach Beschwerde von Linkin Park: Twitter geht gegen Trump-Video vor
Ein Mitarbeiter des Weißen Hauses verwendete eine Coverversion von "In The End" in einem Video – sehr zum Ärger von Linkin Park. Die Band beschwerte sich. Mit Erfolg.
Der Kurznachrichtendienst Twitter ist erneut gegen einen Twitter-Post von US-Präsident Donald Trump und seinem Team vorgegangen. Twitter reagierte damit auf eine Beschwerde von "Machine Shop", einer von der Band Linkin Park gegründeten Firma. Das Trump-Video, in dem eine Coverversion von "In the End" zu hören war, ist mittlerweile gelöscht. Wer das ursprüngliche Video aufrufen möchte, bekommt nun den Hinweis: "Diese Medien wurden aufgrund einer Meldung des Urheberrechtsinhabers deaktiviert."PAID Trumps Absturz nimmt Fahrt auf – warum die Republikaner ihm trotzdem treu bleiben_8.10Uhr
Ein Social-Media-Mitarbeiter des Weißen Hauses postete das Video zunächst auf seinem Twitter-Account, der US-Präsident soll es im Anschluss weiterverbreitet haben. Trumps Team nutzt den Kurznachrichtendienst häufiger für Wahlkampfvideos, die den Präsidenten auf heroische Art und Weise inszenieren - einer der Clips ist mit dem Rap-Klassiker "Gangsta's Paradise" unterlegt.
Chester Bennington war Trump-Kritiker
Auf Twitter distanzierte sich Linkin Park von dem Clip: "Linkin Park hat Trump weder jemals unterstützt, noch seiner Organisation erlaubt, unsere Musik zu nutzen." Es gebe eine Unterlassungsanordnung.
Die Beschwerde dürfte ganz im Sinne des 2017 verstorbenen Sängers der Band, Chester Bennington, sein. Er hatte Trump zu Lebzeiten stets kritisiert und sah in ihm eine größere Bedrohung für die USA als die durch Terrorismus. Auch der an der Coverversion beteiligte Künstler "Jung Youth" distanzierte sich öffentlich von Trump. Er bedankte sich bei allen Menschen, die dazu beigetragen hatten, dass das Video gelöscht wurde.
Linkin Park ist nicht die erste Band, die sich gegen eine Verwendung ihrer Musik durch den US-Präsidenten wehrt. Zuletzt hatten die Rolling Stones Trump rechtliche Schritte angedroht, sollte er weiterhin unerlaubterweise Musik der Band auf seinen Wahlkampfveranstaltungen spielen.
Auch mit Urheberrechtsverletzungen auf Twitter haben Trump und sein Team mittlerweile Erfahrung. Erst kürzlich hatte der Kurznachrichtendienst ein Foto des US-Präsidenten gesperrt, nachdem die "New York Times" eine Beschwerde eingelegt hatte. In dem Tweet vom 30. Juni war Trump auf einem Foto zu sehen, dabei standen die Worte: "In Wirklichkeit sind sie nicht hinter mir her, sondern hinter dir. Ich bin nur im Weg." Urheber des Fotos ist ein von der Zeitung beauftragter Fotograf. Die "New York Times " hatte das Bild bereits im Jahr 2015 verwendet.
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