Neckarsteinacher Bahnhofsaufzug: Bahn verspricht Besserung bei "hitzestreikenden" Aufzügen
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Neckarsteinach. (cm) Wenn die Temperaturen über 30 Grad steigen, kann eine Fahrt mit dem Aufzug am Neckarsteinacher Bahnhof unfreiwillig länger dauern. Denn dann ist die Gefahr groß, dass der Lift steckenbleibt. In diesem und im vergangenen Jahr musste die Feuerwehr zehnmal an heißen Tagen "gefangene" Personen aus der Kabine befreien – so auch am vergangenen Samstag. Die Bahn bekam das Problem bisher nicht in den Griff. Doch spätestens im nächsten Jahr soll Schluss sein. Denn die Bahn will nun die ganze Aufzugsanlage erneuern.
"Die barrierefreien Bahnhöfe und Stationen in der Region Rhein-Neckar bieten mobilitätseingeschränkten Fahrgästen Zugang zum ÖPNV", teilte ein Bahnsprecher auf RNZ-Anfrage mit. "Deshalb kümmert sich die Bahn mit größter Sorgfalt darum, dass die technischen Anlagen, die die Stufenfreiheit sicherstellen, auch funktionieren." Die Anlage am Neckarsteinacher Bahnhof stamme aus dem Jahr 2003 und sei "wegen ihres betagten Alters leider störanfällig geworden".
Die "Einschränkungen bei der Zuverlässigkeit" seien in erster Linie dadurch begründet, dass die Beschaffung von Ersatzteilen aufgrund des Alters der Anlage aufwendiger werde und immer länger dauere. Sowohl die Servicemitarbeiter der Bahn als auch der Hersteller würden nach jedem Stillstand der Anlage zusammen schnell umsetzbare Lösungen suchen, um die Anlage wieder einsatzfähig zu machen.
"Unser Anspruch ist, dass die technischen Anlagen funktionieren, damit alle Fahrgäste, die auf diese Unterstützung angewiesen sind, die Bahnhöfe und Stationen barrierefrei nutzen können", so der Bahnsprecher. "Dazu intensivieren wir unsere Aufwände."
Auch während der anhaltenden Corona-Pandemie seien Mitarbeiter wöchentlich vor Ort, um die Funktionen der Anlage zu überprüfen. Der Bahnsprecher betont, dass es keine "Blaupause" für Aufzugsanlagen gibt. Standorte und Witterung würden unterschiedlich Einfluss nehmen, ebenso spiele natürlich die Anzahl der Nutzungen eine Rolle. Insbesondere werde die Technik bei unsachgemäßer Nutzung "beansprucht", wie etwa dem Zustellen der Tür mit Fahrrädern, dem Aufhalten der schließenden Tür mit Hand oder Fuß sowie dem Hüpfen oder Springen. Außerdem komme es zu Vandalismusschäden.
Nach dem jüngsten Problem in Neckarsteinach sei die Aufzugstür am Sonntag "noch einmal nachjustiert und neu eingestellt" worden. "Sehr offensichtlich gab es zuvor eine unsachgemäße Nutzung, bei der entweder die schließende Aufzugstür mit Gegenständen zugestellt oder mit Hand oder Fuß aufgedrückt wurde", so der Bahnsprecher, der verkündet: "Um für unsere Fahrgäste Verlässlichkeit sicherzustellen, ist eine komplette Erneuerung der Aufzugsanlage im Sommer 2021 geplant." Dazu würden alle Planungen laufen. Bis dahin ist aber noch Vorsicht geboten ...