Meckesheim-Mönchzell: Der Hummelberg wird weiter besiedelt
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Von Nicolas Lewe
Meckesheim-Mönchzell. "Es gilt jetzt keine Zeit zu verlieren, dass da bald gebaut werden kann." MuM-Gemeinderat Jürgen Köttig brachte das Motto für das Baugebiet "Hummelberg II" auf den Punkt. In seiner jüngsten Sitzung hat der Gemeinderat einstimmig die Satzung für den Bebauungsplan beschlossen und damit den Weg frei gemacht für die Wohnbebauung im Ortsteil Mönchzell. Bürgermeister Maik Brandt zeigte sich erleichtert über den Beschluss. Im Spätjahr 2020 soll dem Rathauschef zufolge mit der Erschließung der Grundstücke begonnen werden, ehe dann im Frühjahr 2021 die Vergabe der Bauplätze erfolgen wird. Im Herbst 2021, so der Zeitplan, könnte der Bau der Häuser starten.
Dem einstimmigen Bausatzungsbeschluss voraus ging eine gemeinderätliche Diskussion, in der es zuvorderst noch einmal um das Thema Schallschutz-Gutachten ging. Wie berichtet hatte das Amt für Gewerbeaufsicht und Umweltschutz des Rhein-Neckar-Kreises diese Untersuchung im Einklang mit dem Schützenverein 1924 Meckesheim vorgeschlagen. Letzterer befindet sich mit seinem Schützengelände in relativer Nähe zur geplanten Wohnbebauung. Konflikte mit den künftigen Bewohnern werden befürchtet und sollten durch das Schallgutachten frühzeitig entkräftet werden.
Dietmar Glup vom Architektenbüro Sternemann und Glup aus Sinsheim stellte den Gemeinderäten das Ergebnis vor. Demzufolge liegen die ausgewiesenen Bauflächen in den laut DIN 4109 geregelten Lärmpegelbereichen eins bis drei. Bereich einsumfasst Werte bis 55 Dezibel, Bereich zwei von 56 bis 60 Dezibel und Bereich drei von 61 bis 65 Dezibel. Nur für den Lärmpegelbereich drei muss Glup zufolge ein Schallschutz-Nachweis erbracht werden.
Dies betreffe lediglich drei der geplanten Gebäude und könne schon durch eine entsprechende Verglasung gewährleistet werden. Die Maßnahmen seien im Übrigen wegen des Verkehrslärms nötig – und nicht wegen der Schützen. Die kurzzeitig aufgekommene Idee einer Schallschutzwand an der Kreisstraße K4178 könne wieder verworfen werden, resümierte Glup.
Rathauschef Brandt betonte, dass die Entscheidung ein Schallschutzgutachten in Auftrag zu geben, "zu 100 Prozent richtig war". Jetzt wisse jeder, woran er ist. Und auch Hans-Jürgen Moos (SPD), der sich zunächst skeptisch gegenüber der Notwendigkeit eines Gutachtens geäußert hatte, kam nun zu dem Schluss: "Wir können guten Gewissens sagen, wir haben alles getan."
Ebenso wie Steffen Nahler (M2) brachte Moos auch noch einmal das Thema Steingärten auf den Tisch, das im Räterund überwiegend kritisch gesehen wird. Dank einer Gesetzesänderung, die der baden-württembergische Landtag just Ende Juli beschlossen hat, dürfen die Steingarten-Kritiker aber beruhigt sein: Schottergärten auf Privatgrundstücken werden demzufolge verboten. Davon profitieren sollen der Artenschutz und die Artenvielfalt. Architekt Glup freute sich, das Projekt mit dem Satzungsbeschluss nun "auf die Zielgerade zu bringen".