Hausnotruf: Verein für "Rettungsdienst und Katastrophenschutz" in Waghäusel gegründet
![Hausnotruf: Verein für](http://www.rnz.de/cms_media/module_img/993/496686_1_gallerydetail_image_78cfd23ca7cbb4c8.jpg)
Von Hans-Joachim Of
Waghäusel. "Ich finde die Idee mit dem Hausnotruf klasse und werde mich im Rahmen meiner Möglichkeiten im Team einbringen", eröffnet Schlagersängerin Lou Hoffner aus Kirrlach. Kürzlich wurde in Waghäusel der Verein für "Rettungsdienst und Katastrophenschutz" gegründet, der nach dem Eintrag im Vereinsregister den Zusatz e. V. führt. Die sozial eingestellte Künstlerin wird künftig als Schirmherrin des "Herzenswunsch"-Fahrzeuges – einem komplett ausgebauten Rettungswagen – fungieren und zudem im Team mitfahren, um Hospiz-Patienten einen letzten Wunsch zu erfüllen. Im Jahre 2003 hatte Lou Hoffner für Deutschland am Eurovision-Song-Contest teilgenommen und ist auch heute noch im Showgeschäft oder auf der Theaterbühne zusammen mit dem früheren Kinderstar Hansi Kraus, unterwegs. Ihre aktuelle Single heißt "Mit Tränen in den Augen ist man blind". Mit dabei ist dann auch Vereinsmitglied Silke Schwaner aus Bad Schönborn, Fachärztin für Notfallmedizin und Leitende Ärztin im Druckkammerzentrum Heidelberg.
Bei der Vereinsgründung in Wiesental war ein gutes Dutzend Menschen anwesend, die Jürgen Schlindwein zum ersten und Ralf Svoboda zum zweiten Vorsitzenden wählten. Als Schatzmeisterin fungiert Astrid Masche, Schriftführer und Pressewart ist Jürgen Scheurer, allesamt aus Waghäusel. Der Mitgliedsbeitrag im Verein beträgt 24 Euro pro Jahr, wird informiert.
Als Jürgen Schlindwein, der Lou Hoffner schon "seit Kindesbeinen" kennt, zu Jahresbeginn den Entschluss fasste, einen Verein und ein Notrufteam zu gründen, war die Künstlerin sofort Feuer und Flamme. Künftig will sie älteren Menschen auch mit Vorlesungen und Singen Wünsche erfüllen und bekundet: "Die Mitwirkung bei diesem Verein ist eine Herzensangelegenheit."
Vereinsvorsitzender Jürgen Schlindwein, der als Rettungsassistent auf Krankenwagen, Notarztfahrzeugen und Rettungshubschrauber über langjährige Erfahrung verfügt. "Im Alter zu Hause leben zu können, ist für viele Menschen ein wesentlicher Bestandteil ihrer Lebensplanung. Der demografische Wandel mit der steigenden Zahl älterer Menschen ist jedoch auch mit Risiken, Behinderungen oder chronischen Erkrankungen verbunden", erklärt er. Zusammen mit seinem Stellvertreter Ralf Svoboda hat Schlindwein in der großen Kreisstadt Waghäusel zudem ein Beratungszentrum für Hausnotruf – auch über die Kreisgrenze hinaus – eingerichtet und sagt dazu: "Ob privat oder beruflich, beim Einkaufen, Spazieren oder Hobby – stets kann es zu Unfällen und Notfallsituationen kommen, bei denen schnelle Hilfe notwendig ist".
Zweck des Vereins ist, wie in der Satzung vermerkt, die Förderung der Rettung aus Lebensgefahr, Förderung des Katastrophen- und Zivilschutzes sowie der Unfallverhütung und die Förderung des öffentlichen Gesundheitswesens mit der Unterstützung hilfsbedürftiger Personen. Im Falle eines Falles sei Hilfe nur einen Knopfdruck entfernt: Der Hausnotruf besteht aus einem kleinen Gerät und Sender, der am Handgelenk oder an einer Halskette getragen wird. Der Verein und das Hausnotrufteam prüfen, ob die Kosten der Leistungen durch die Pflegekassen oder einen sozialen Dienst übernommen werden und unterstützen bei der Antragstellung zur Kostenübernahme.
Der Handsender sei stoßfest und wasserabweisend, funktioniere also auch im Badezimmer, heißt es. "Über diesen hat man sofort und rund um die Uhr eine Sprechverbindung zur Hausnotrufzentrale und zudem alle wichtigen Daten auf dem Bildschirm", sagt Ralf Svoboda, der ebenfalls über langjährige Erfahrung als selbstständiger Unternehmer verfügt und im Team die strategische Orientierung und Ziele plant. "Durch die Adresse und Daten sowie die zuvor benannten Kontaktpersonen wissen wir sofort, was zu tun ist", sagt Jürgen Schlindwein, der nicht zuletzt durch seine Pilotenlizenz oder den Bootsführerschein im Badischen bestens vernetzt ist. Dank des GPS-gestützten, mobilen Notrufes wird der aktuelle Standort bei Auslösen direkt ermittelt und in die Notrufzentrale übertragen.
"Somit wird die Rettungskette schneller in Gang gesetzt und Hilfe punktgenau zum Notfallort koordiniert. Das spart wertvolle Zeit", heißt es aus Waghäusel. Sollte der Verein irgendwann aufgelöst werden, würde das Vereinsvermögen zu gleichen Teilen an das Kinderhospiz Sterntaler in Mannheim sowie das Medizinische Katastrophen-Hilfswerk Deutschland fallen.
Mehr Infos gibt es unter www.notrufteam.de oder über Telefon 0 72 54/ 7 02 00