Neues Trek Procaliber 9.8 im ersten Test: Renngerät für den komfortablen Alltag
Trek hat das XC-Hardtail Procaliber gründlich überarbeitet und ihm über alle Rahmengrößen hinweg 29"-Laufräder sowie einen Carbon-Rahmen verpasst. Damit soll es unterhalb des Trek Supercaliber Marathonisti und XC-Rennfahrer glücklich machen, die an einem Hardtail mehr suchen, als nur wenig Gewicht. Wir konnten das Hardtail bereits fahren – hier gibt's die ersten Eindrücke!
![Trek Procaliber 9.8 2021](https://www.mtb-news.de/news/wp-content/uploads/2020/08/Trek_Procaliber_9-8_Cover-1-600x400.jpg)
Trek Procaliber 9.8 im ersten Test: Das neuste XC-Geschoss im Hause Trek hört auf den Namen Procaliber. Die Amerikaner haben das XC-Hardtail gründlich überarbeitet und ihm über alle Rahmengrößen hinweg 29″-Laufräder sowie einen Carbon-Rahmen verpasst. Damit soll es unterhalb des Trek Supercaliber Marathonisti und XC-Rennfahrer glücklich machen, die an einem Hardtail mehr suchen, als nur wenig Gewicht. Wir haben uns das neue Topmodell Trek Procaliber 9.8 für einen ersten Test geschnappt!
Trek Procaliber 9.8: Infos und Preise
Das Trek Procaliber richtet sich an alle XC-Racer, die die Effizienz eines Hardtails dem Komfort eines Fullies vorziehen. Das Racebike rollt auf 29″-Laufrädern und verfügt über 100 mm Federweg an der Front. Damit der starre Hinterbau zumindest eine Prise Komfort bietet, kommt eine IsoSpeed genannte Dämpfung zum Einsatz. Diese soll das Sitzrohr schwingungstechnisch entkoppeln, während der Vortrieb an sich ungefiltert bleibt. Laut Trek ist das Ergebnis, dass man im Sitzen ein nachgiebigeres Fahrverhalten erzielt, während der Antritt nach wie vor alle Vorzüge eines Hardtails bietet.
Was hat sich im Modelljahr 2021 im Vergleich zum Vorgänger geändert? Der Rahmen des Trek Procaliber wurde nach vier Jahren Bauzeit gründlich überarbeitet und kommt jetzt in allen Ausstattungen als Kohlefaser-Rahmen daher. Insgesamt werden sechs Größen angeboten, die alle auf 29″-Rädern rollen. Hier sei die Rückmeldung der Profis eindeutig gewesen, so Trek. Als wichtigster Punkt wurde die Geometrie auf den neusten Stand gebracht. Bei dieser hat man sich stark am vollgefederten Bruder, dem Trek Supercaliber, orientiert. Das Rezept dieser Tage lautet: flacherer Lenkwinkel, steilerer Sitzwinkel, mehr Reach und kürzere Kettenstreben.
- Rahmenmaterial OCLV Carbon
- Federweg 100 mm (vorne, max. 110 mm)
- Laufradgröße 29″
- Besonderheiten IsoSpeed-Dämpfung, intern geführte Kabel, neuer Knock Block-Steuersatz mit 62° Lenkeinschlag, Reifenfreiheit bis zu 29″ x 2,4″, SRAM UDH-Schaltauge, Platz für zwei Wasserflaschen im Hauptrahmen
- Rahmengrößen S / M / ML / L / XL / XXL
- Verfügbarkeit ab sofort
- www.trekbikes.com
Preis Procaliber-Rahmenset: 1.461,21 € (UVP, 16 % MwSt. Ab 01.01.2021 1.499 €)
Preis Procaliber 9.5: 1.753,65 € (UVP, 16 % MwSt. Ab 01.01.2021 1.799 €)
Preis Procaliber 9.6: 2.143,56 € (UVP, 16 % MwSt. Ab 01.01.2021 2.199 €)
Preis Procaliber 9.7: 2.825,92 € (UVP, 16 % MwSt. Ab 01.01.2021 2.899 €)
Preis Procaliber 9.8: 3.410,79 € (UVP, 16 % MwSt. Ab 01.01.2021 3.499 €)
Trek positioniert das Procaliber unterhalb der Fullies Supercaliber und Top Fuel als ambitioniertes Hardtail für den Renneinsatz. Das neue Trek Procaliber ist ab sofort in insgesamt sechs verschiedenen Größen und vier Ausstattungsvarianten erhältlich. Spezielle Damenversionen gibt es dabei nicht, dafür aber pro Variante zwei verschiedene Rahmenfarben. Ob das alles in Verbindung mit dem Preisniveau von zirka 1.500 € bis 3.500 € reicht, um XC-Fahrer vom Kauf eines Fullies abzuhalten? Wir haben den ersten Test gemacht.
Im Detail
Erleben wir dieser Tage die Rückkehr der XC-Hardtails? Während die Mehrheit vermutlich immer noch vollgefederte Räder bevorzugt, erreichen mit dem neuen Canyon Exceed CFR LTD, dem neuen Mondraker Podium, dem BMC Twostroke 01 One und eben dem Trek Procaliber 9.8 allein im August 2020 vier brandneue und brandheiße Hardtails die Redaktion. Zuvor hatte schon das neue Ghost Lector SF die Schraube etwas weiter gedreht. Da sag noch mal einer, die Hersteller würden die Hardtails nicht mehr ernst nehmen. Bevor wir einen ausgiebigen Vergleichstest fahren können, befassen wir uns jedoch mit dem uns zur Verfügung gestellten Trek.
Trek will weg davon, dass wir XC-Hardtails rein nach ihrem Gewicht bewerten. Doch was bietet ein Hardtail gegenüber einem Fully – abgesehen davon, dass es leichter ist? Mit dem Procaliber hat Trek 2016 eine neuartige Dämpfung eingeführt, die das Sitzrohr vom Oberrohr entkoppelt und so die Übertragung von Schwingungen im Sitzen reduzieren helfen soll. Gleichzeitig wird die bei Carbon-Sattelstützen ohnehin einkonstruierte Nachgiebigkeit weiter verstärkt.
So gerüstet soll sich das Rad im Sitzen besser pedalieren lassen und mehr Traktion bieten, während es im Antritt die volle Steifigkeit und direkte Kraftübertragung beibehält, die für Hardtails charakteristisch ist. Je nach Größe werden verschiedene Härten des IsoSpeed-Elements verbaut, sodass Trek zufolge jeweils die maximal mögliche Dämpfung bereitgestellt werden kann.
Doch das Trek Procaliber kann mehr als nur das Sitzrohr entkoppeln. Während das IsoSpeed-Gelenk abgesehen von einer geänderten Gummimischung gleich geblieben ist, sind im Vergleich zum Vorgänger weitergehende Änderungen vorgenommen worden. Neben einer moderneren Geometrie wurde im Inneren des Rahmens die Kabelführung für Schaltung, Bremse und optional eine Variosattelstütze optimiert, sodass alle Kabel nun in einlaminierten Kanälen geführt werden. So wird die Verlegung zum Kinderspiel. Das Unterrohr verläuft jetzt gerader, was das Gewicht reduzieren und die Steifigkeit steigern soll. Gleichzeitig lässt es Luft für zwei große Trinkflaschen. Der spezielle Knock Block-Steuersatz mit Endanschlägen zum Schutz des Rahmens bietet neuerdings 4° mehr Lenkeinschlag und blockiert jetzt erst bei 62°.