SV Sandhausen: Für Keita-Ruel war dieser Sieg "erst der Anfang"
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Sandhausen. (ber) Erinnerungen an den August 2018 wurden wach. Damals führte Sandhausen im Auftaktspiel in Fürth 1:0 und ließ sich durch einen Doppelpack von Daniel Keita-Ruel noch den Saisonstart vermiesen. Am Samstag machte der 30-jährige Franzose wieder den Unterschied aus – diesmal zugunsten des SV Sandhausen. Mit drei Toren legte der Neuzugang beim 3:2-Sieg gegen Darmstadt einen Traumstart hin – und gab sich dennoch ganz bescheiden. "Das war ganz bestimmt nicht mein Sieg, sondern der Sieg der ganzen Mannschaft", sagte der Stürmer, der in den ersten Tests fast nicht aufgefallen war und als es darauf ankam herausragte. "Es hat schnell alles zusammengepasst, ich wurde gut aufgenommen."
Martin Fraisl, der zweite starke Mann auf dem Platz, lobte den Neuzugang: "Keita ist in der Kabine eigentlich ein netter und unscheinbarer Typ, aber sobald es auf den Platz geht, ist er ein Biest." Der Torwart sagte: "Er arbeitet für den Erfolg, macht alles für die Mannschaft, hat das Herz am rechten Fleck, er ist ein wichtiger Baustein für unseren Erfolg."
Keita-Ruel, der in Wuppertal geboren wurde und dessen Eltern aus Korsika und dem Senegal stammen, war der Wunschkandidat von Uwe Koschinat. Die beiden kennen sich aus gemeinsamen Zeiten bei Fortuna Köln. Damals hatte ihn der Coach unter seine Fittiche genommen. Keita-Ruel war auf die schiefe Bahn geraten, hatte mit sechs Komplizen zwei Postbank-Filialen überfallen, war zu fünfeinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden, von denen er die meiste Zeit absaß. In seinem Buch "Zweite Chance", sprach er ganz offen darüber.
"Der Trainer kennt mich, nicht nur spielerisch, sondern auch menschlich. Er weiß mit mir umzugehen", sagte der Torjäger und freute sich: "Das Vertrauen, das er mir entgegengebracht hat, habe ich ihm schon im ersten Spiel zurückgezahlt."
Koschinat habe immer den Kontakt zum ihm gehalten, verriet Keita-Ruel. Deshalb sei der Wechsel zustande gekommen. "Ich hatte mehrere Angebote", sagte er, "letztlich habe ich mich für Sandhausen entschieden, weil die hier was vorhaben, ich wollte ein Teil davon sein."
Die Kampfansage hören sie am Hardtwald gerne. "Ich bin gekommen, um etwas aufzubauen mit dem Verein", erklärte Keita-Ruel, "das war heute erst der Anfang."