Eberbach: Noch unklare Situation zur Notbetreuung in Kindergärten
Eberbach. (cum) "Bei uns steht das Telefon nicht still", sagt Evi Kainz. Für wie viele Kinder ihr Kindergarten von Mittwoch an eine Notbetreuung bereitstellen muss, stand am Dienstagnachmittag noch nicht fest. "Vier bis fünf fest, einige unsicher, zehn bis elf Anfragen", sagt die Leiterin des katholischen Kindergartens St. Maria in Eberbach.
Am Sonntag verkündet, am Mittwoch zu. Da bleiben viele Fragen. In Baden-Württemberg müssen Eltern eine "Unabkömmlichkeitsbescheinigung" des Arbeitgebers vorlegen, um ihre Kinder in die Betreuung geben zu können. Das Angebot wird mal mehr, mal weniger gefragt. Im evangelischen Kindergarten Arche Noah in Eberbach sind es bislang sieben bis acht, im Kindergarten Regenbogen fünf. In der Villa Kunterbunt in Haag waren am Dienstag zwölf von insgesamt 70 Kindern zur Notbetreuung angemeldet, in der Moosbrunner Sonnenhalde deutlich weniger.
Dabei werden die Kinder wegen Corona weiterhin nach ihren normalen Gruppen in Kleinstgruppen getrennt betreut. "Da haben wir unsere Vorgaben", sagen die Erzieherinnen. "Bei uns muss ein Kind einzeln betreut werden, das langweilt sich bestimmt", sagt Kainz.
Auch im Eberbacher Waldkindergarten wurde bisher erst für ein Kind Interesse an der Notbetreuung angemeldet. "Ich habe heute den Anruf bekommen", sagt Leiter Lukas Beierer und richtet sich darauf ein. Sonst hält er derzeit Gelände und Material in Schuss und baut eine Vogelvoliere zum Lager um.
In Hessen entscheiden Eltern selbst, ob sie ihr Kind vor oder nach den Weihnachtsferien in Betreuung geben wollen. "Es darf jeder kommen", sagt Larissa Gärtner von der Kindertagesstätte Hirschhorn. Auf einem Formular können die gewünschten Betreuungstage angekreuzt werden. "Aber sehr viele lassen ihre Kinder zuhause", sagt die Kindergärtnerin. Ähnlich sieht es im Kindergarten Gernegroß in Langenthal aus, in dem auch Brombacher Kinder betreut werden: Bisher gab es dort zur Notbetreuung nur wenige Anmeldungen.
Obwohl vielerorts noch nicht fest steht, wie viele Kinder betreut werden müssen, setzen die Erzieherinnen auf Gelassenheit: "Wir sind vom ersten Lockdown krisenerprobt", sagt Anette Henrich von der Moosbrunner Sonnenhalde, "das ist fast schon zur Routine geworden." Die Kinder – "selbst die Knirpse ab zwei Jahren" – zögen dabei prima mit und hätten Hygieneregeln schon verinnerlicht. "Es ist erstaunlich, wie schnell Kinder lernen", sagt die Erzieherin. Ein bisschen Wehmut ist bei manchen aber auch dabei: "Heute war ein trauriger Tag, weil wir viele schon verabschieden mussten. Wir sind alle noch nicht in Weihnachtsstimmung", sagt Evi Kainz. Nach den Ferien machen die Kindergärten erst einmal mit der Notbetreuung weiter. Am 5. Januar soll es Informationen geben, wie es in den Kindergärten über den 10. Januar hinaus weitergeht.