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Декабрь
2020

Afrika | Horn absägen – als Schutz

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Kein Tourismus, Schattenwirtschaft: Die Pandemie wird zur Katastrophe für Arten- und Naturschutz

Nashörner, Antilopen, Elefanten, Büffel und Giraffen können nicht am Coronavirus sterben, und doch ist die Pandemie eine Gefahr für ihr Leben. Zu deren Kollateralschäden zählt in Afrika – vom Akagera-Nationalpark bis zur Serengeti in Tansania – ein verminderter Natur- und Artenschutz. Das bedeutet Gefahr für die Träger von Stoßzähnen und Hörnern, für die Gorillas der ugandischen Regenwälder, für wilde Tiere, deren Fleisch essbar ist. Der World Wildlife Fund (WWF) schätzt, dass gut 7.000 Arten bedroht seien, sollten die nicht mehr ausreichend geschützt werden. Bisher hat der Lockdown in den vielen Ländern des Kontinents Millionen von Menschen arbeitslos gemacht und der Schattenwirtschaft zugesetzt. Fliegende Händler dürfen nicht mehr verkaufen, die Märkte sind geschlossen. Aus den Städten fliehen Menschen in die Dörfer, in der Hoffnung, dort ein Auskommen zu finden. In Niger oder in der Elfenbeinküste stiegen die Preise für Lebensmittel um ein Vielfaches. Sich selbst mit dem Verzehr von Wildtierfleisch oder dem Handel mit Hörnern zu helfen, ist eine häufige Reaktion – für gefährdete Arten eine Katastrophe. In Südafrika wurden bereits neun, in Botswana sechs vom Aussterben bedrohte Nashörner getötet. In Uganda erstachen Wilderer einen Silberrücken-Gorilla. Und das sind nur die bekannt gewordenen Fälle seit Ausbruch der Pandemie.

Die in 30 Ländern tätige US-Organisation The Nature Conservancy warnt vor Langzeitfolgen beim Artenschutz und für die Mensch-Wildtier-Beziehung. Vor Corona sahen sich viele dörfliche Gemeinschaften in den Schutz von Tieren einbezogen, erhielten Einnahmen aus dem Tourismus und verpflichteten sich, Elefanten oder Löwen nicht mehr zu erschießen, wenn sie sich ihren Herden näherten.

Wilderer gut im Geschäft

„Die Covid-19-Pandemie hat die Sicherheitslage innerhalb und außerhalb der Reservate verschlechtert und zu einem Verlust der Lebensbasis umliegender Gemeinden geführt“, schrieb jüngst die NGO African Parks. Sie kritisierte, dass es weder Leitlinien noch Nothilfepläne gebe, stattdessen den fehlenden Willen mancher Regierung, den Artenschutz zu sichern.

Schon vor der Pandemie waren die wilden Tiere in den Nationalparks Opfer organisierten Wilderns. Seit 2010 wurden allein im südlichen Afrika über 9.000 Nashörner getötet. Zugleich hatten Länder wie Südafrika, Botswana, Kenia, Tansania und Ruanda, die auf Safari- und Ökotourismus setzen, erheblich in den Arten- und Naturschutz investiert. Auch ein Gebot der Ökonomie, die Einnahmen des Safari-Tourismus lagen bis zur Pandemie in Afrika bei 35 Milliarden Dollar pro Jahr, und in der Branche beschäftigt waren gut 24 Millionen Menschen. Schon um dieser Ressourcen willen verpflichteten sich die Regierungen, Wilderer hart zu bestrafen. Das ging bis zum Einsatz von Rangern, Anti-Wilderer-Patrouillen und Drohnen, um die illegale Jagd einzudämmen. Der Kongo beauftragte schwer bewaffnete Milizen, die letzten Berggorillas zu schützen. Doch seit die Nationalparks geschlossen sind, versiegen die Einnahmen. Schutzprojekte wie eine lückenlose Überwachung der Nashörner sind gestoppt, Ranger wurden entlassen und Kooperationsprojekte mit den Gemeinden eingestellt.

In armen Ländern wie Simbabwe, Sambia oder Malawi ließ der Artenschutz schon vor der Pandemie zu wünschen übrig, zudem kämpfen dort Mensch und Tier gegen eine seit vier Jahren anhaltende Dürre. Es waren Privatleute, die für das Bepumpen der Wasserlöcher in Simbabwes Hwange-Park sorgten, damit die Elefanten nicht verdursten. Auch das gehört vorerst der Vergangenheit an.

Die Angst um die Tiere ist mittlerweile so groß, dass die Nationalparkbehörde im Nordwesten Südafrikas zu einem drastischen Mittel griff: In drei Schutzgebieten wurden den Nashörnern die Hörner abgesägt, damit die Wilderer sie nicht deswegen töten. In Botswana fing man die Nashörner aus dem Okavangodelta ein, um sie an einen geheimen Ort zu bringen. In anderen Staaten hat die Pandemie Administrationen gezwungen, Wildschutzbudgets für die Gesundheits- und Lebensmittelhilfe zu verwenden.

Aber nicht nur dieses Geld fehlt, auch die Touristen werden vermisst. Ihre Anwesenheit bot den Tieren notfalls Schutz vor Wilderern. Nun, da die Resorts leer sind, übernehmen Tiere die Golfplätze und versorgen sich mit Frischwasser aus den Swimmingpools, was Wilderern ihr Geschäft erleichtert. Im Interview mit dem Sender Al Jazeera meinte Craig Millar, Sicherheitschef des ostafrikanischen Naturschutzbundes Big Life Foundation, der Artenschutz sei schon jetzt um Jahre zurückgeworfen. Er befürchte, die auf Corona folgende ökonomische Not werde zu einem drastischen Anstieg der Trophäenjagd führen. Wie prekär es ist, dass Tierschutz in Afrika vom Tourismus abhängt, zeigt sich in diesem Moment.

Lesen Sie mehr in der aktuellen Ausgabe des Freitag.




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