Hardheim: Kläranlage wird ab Februar erweitert
Hardheim. (zeg) Nachdem die Arbeiten für die Hardheimer Kläranlage im Oktober europaweit ausgeschrieben worden waren, hat die Verbandsversammlung des Abwasserzweckverbands Hardheim-Höpfingen nun mehrere große Gewerke im Millionen-Euro-Bereich vergeben. Die zeitnahe Entscheidung soll es ermöglichen, den Bauzeitenplan einzuhalten. Am 15. Februar sollen die Arbeiten an der Kläranlage an der L521 in Richtung Riedern beginnen, bis Ende Oktober 2022 soll der erste Bauabschnitt abgeschlossen sein. In einem zweiten Bauabschnitt soll dann das bestehende Klärbecken saniert werden.
Kämmerer Bernd Schretzmann, der als Geschäftsführer des Verbands fungiert, betonte bei der Sitzung, dass die Erweiterung und Sanierung der 33 Jahre alten Anlage mit deutlichen Alterserscheinungen alternativlos sei. Mit den anstehenden Maßnahmen wird der Zweckverband in die Lage versetzt, die Aufgabe der Abwasserbeseitigung den rechtlichen Vorgaben entsprechend zu erfüllen. Er wird im Hinblick auf die geforderte Reinigungsleistung gut aufgestellt sein.
Den Auftrag für die Roh-, Tief- und Spezialbauarbeiten im Rahmen der Erweiterung übernimmt die Firma Leonhard Weiss aus Satteldorf für 5.229.253 Euro. Um die elektrotechnische Ausrüstung kümmert sich die Firma Kuhn aus Höpfingen für 1.047.148 Euro, die technische Ausrüstung steuert sie für 980.415 Euro bei. Den Nachklärbeckenräumer liefert und installiert die Firma Tschuda aus Graz für 133.863 Euro. Das Land fördert die Kosten des ersten Bauabschnitts mit 80 Prozent. Bürgermeister Volker Rohm dankte Bernd Schretzmann und Thomas Withopf, die sich mit ihrer Expertise eingebracht haben.
Außerdem beschloss das Gremium den Haushaltsplan für 2021 sowie die Finanzplanung für die Jahre 2022 bis 2024. Dabei betonte Bernd Schretzmann, dass die Auszahlungen aus Investitionstätigkeit die Auszahlungen aus der laufenden Verwaltungstätigkeit um mehr als das 5,5-fache übersteigen. In der Planung ist dabei insbesondere die Erweiterung der Kläranlage berücksichtigt.
Zu Schretzmanns Rückblick gehörte der Hinweis, dass mit dem Einbau der Fernwirkeinrichtung in weiteren Regenüberlaufbecken (RÜB) und Abwasserpumpwerken für sämtliche Abwasserbauwerke das Entlastungsverhalten dokumentiert werden kann. Damit sah er die Ansteuerung der RÜB als komplett an. Auch die Peripherie entspreche weitestgehend dem geforderten Stand der Technik. Die Betonsanierung des Sandfangs ist nahezu abgeschlossen, die Sammelkanäle sind nach den Vorgaben der Eigenkontrollverordnung saniert, so dass das Hauptaugenmerk auf die Erweiterung der Kläranlage und die Umrüstung des bestehenden Kombibeckens gerichtet werden kann. Nach zehn Jahren steht nun im Zug der Eigenkontrollverordnung eine Kamerabefahrung der Sammelkanäle mit Kosten von 65.000 Euro an.
Im Haushaltsjahr 2021 ist die Verlegung der Zufahrt zur Kläranlage geplant, die Neuerrichtung eines Kombiklärbeckens sowie einer Gebläsestation, außerdem sind Maßnahmen an der Uferböschung der Erfa notwendig. Zu diesem Zweck sind im kommenden Jahr Zweckauszahlungen von 4,7 Millionen Euro und 2022 dann 4,3 Millionen Euro vorgesehen. Der Zweckverband Tierische Nebenprodukte beteiligt sich an den Sanierungskosten für das bestehende Klärbecken, die Gemeinde Ahorn leistet Baukostenumlagen entsprechend der anzuschließenden Einwohnerwerte.
Als weitere Maßnahme wurde die Errichtung eines RÜB im Bereich des Baugebiets "Trieb" in Hardheim genannt. Ein Förderantrag wurde eingereicht. Die Kostenberechnung weist rund 1,6 Millionen Euro aus, verteilt auf das Haushaltsjahr 2021 und das Finanzplanungsjahr 2022. Die Investitionstätigkeit führt zu einer Neuverschuldung von rund 1,5 Millionen Euro.