Neckarbischofsheim: Wald macht Verlust, Schwimmen wird teurer
Von Friedemann Orths
Neckarbischofsheim. Der Wald hat im vergangenen Forstwirtschaftsjahr keinen Gewinn abgeworfen, weil ihm die Trockenheit und Schädlinge zusetzen. Wer im Hallenbad schwimmen geht, muss ab dem 1. Januar etwas mehr bezahlen – das hat der Gemeinderat auf seiner jüngsten Sitzung beschlossen. Ebenfalls beschäftigte sich das Gremium mit der Neufassung der sogenannten Feuerwehr-Kostenersatzsatzung.
Zunächst berichtete Revierleiter Tobias Dörre, der momentan seine Berichte in allen Gemeinden vorstellt, vom Zustand des Stadtwalds und den Finanzen. Unterm Strich musste Dörre ein Minus in Höhe von 26.900 Euro präsentieren. Zwar habe man 82.400 Euro, hauptsächlich durch den Holzverkauf, erwirtschaftet, dementgegen standen aber 109.300 Euro Ausgaben. Diese setzen sich aus den Kosten für die Verwaltung, dem Pflanzen neuer Bäume, der Bestandspflege und dem Schutz der neuen Kulturen zusammen.
Der Waldzustand sei in Neckarbischofsheim noch gut, man sei "so weit zufrieden". Dennoch habe die Trockenheit Spuren hinterlassen. Neckarbischofsheim sei "bis jetzt gut durch die Problematik gekommen", da man "gute Standorte" habe, die "das Wasser halten" könnten, "wenn es mal regnet". Aber ab jetzt dürfe es keine Jahre mehr geben, wie die vergangen drei, befand Dörre. Man plane jetzt, etwa 5220 Eichen, Roteichen und Hainbuchen auf etwa 1,1 Hektar anzubauen – alles Bäume, die besser mit der Trockenheit zurechtkommen sollten.
Trotz des Minus hofft Dörre, "dass wir auf null rauskommen". Bürgermeister Thomas Seidelmann wollte wissen, wie das zu schaffen sei. "Wir sind immer gut rausgekommen", antwortete Dörre, man habe konservativ kalkuliert. Somit gehe er "im Umkehrschluss" von einem geringeren Minus aus. Zudem hänge das vom Fichtenmarkt ab: "Wenn der anzieht", wofür der Revierleiter momentan "relativ große Chancen" sieht, könnte es klappen.
Wie viele Satzungen der Stadt war auch die Gebührenordnung des städtischen Hallenbades lange nicht mehr aktualisiert worden. Sie stammte aus dem vorigen Jahrtausend. Lediglich 2002 hatte man die Preise auf Euro umgestellt. Jetzt stimmte das Gremium geschlossen für die vorgeschlagenen Erhöhungen der Verwaltung: Ab 1. Januar zahlen Jugendliche ab 16 Jahren und Erwachsene drei Euro für eine Eintrittskarte, Kinder ab sechs die Hälfte. Das Entspricht einer Erhöhung von einem Euro beziehungsweise 50 Cent. Kinder unter sechs Jahre können weiterhin kostenlos baden. Der Preis für Schüler, Studenten oder Menschen mit Behinderung wurde um einen Euro von einem Euro auf zwei erhöht.
Zehnerkarten kosten ebenfalls mehr, Kinder zahlen 13 statt neun, Erwachsene 26 statt 18 Euro. Saisonkarten von Mitte September bis Mitte/Ende Mai schlagen mit 30 statt 20 Euro für Kinder und 60 statt 40 Euro für Erwachsene zu Buche. Die Familienjahreskarte erhöht sich von 55 auf 100 Euro. Die Verwaltung fand die Erhöhungen "überschaubar", vor allem da man in diesem Jahr neue Pumpen kaufen musste.
"Wir sind wirklich ermahnt worden", sagte Seidelmann und pflichtete Mareike Guschl vom Ordnungsamt bei, die sagte, dass man auch die Feuerwehr-Kostenersatzsatzung laut Kommunalrechtsamt "dringend überarbeiten" musste. Die Satzung legt fest, wie viel Geld die Stadt in Rechnung stellen kann, falls der Feuerwehr-Einsatz nicht kostenlos sein sollte – also beispielsweise, wenn grob fahrlässig oder absichtlich ein brand gelegt wurde oder jemand vorsätzlich den Feueralarm an der Schule auslöst. Die Satzung sei 2015 neu gefasst worden, die rechtliche Grundlage dazu sei allerdings "nicht mehr ganz so einwandfrei" gewesen. Sie stammte noch aus dem Jahr 2001. Somit habe man auch hier die Satzungs-Vorlage des Gemeindetages übernommen und auf die örtlichen Gegebenheiten angepasst. Der Gemeinderat beschloss einstimmig, den von der Verwaltung ausgerechneten Stundensatz von 4,50 Euro plus eventueller Zulagen pro Feuerwehrmitglied. Dazu kämen dann noch Stundensätze für die Fahrzeuge, die sich zwischen 20 und 120 Euro bewegen.