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Декабрь
2020

Weinheim: Klimabündnis fordert Verzicht auf Böllerei zu Silvester

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Von Micha Hörnle

Weinheim. Mit einem Aufruf meldet sich das Weinheimer Klimabündnis zum Jahresende zu Wort und fordert den Verzicht auf die Böllerei an Silvester. Dabei geben die Aktivisten durchaus zu: "Wir sehen den Spaß und die Freude, die das Silvester-Feuerwerk für viele Menschen bedeutet. Dieses Jahr hat uns allen viel abverlangt und jetzt auch das noch! Ein Feuerwerksverbot!"

Dennoch begrüßt das Bündnis das diesjährige Verkaufsverbot für Feuerwerk. "Wir freuen uns über die Haltung von Stadtverwaltung und einer Mehrheit im Gemeinderat. Wir möchten mit unserem Aufruf zum Nachdenken anregen und als Klima-Bündnis Weinheim Gründe dafür liefern, das diesjährige Feuerwerk sein zu lassen", sagt die Bündnis-Sprecherin Kerstin Treber-Koban.

Durch die Corona-Pandemie und die damit verbundene Überlastung des medizinischen Personals sei der Verzicht auf ein privates Feuerwerk das Gebot der Stunde. Es dürfe in diesem Jahr keine Patienten geben, die durch leichtsinnige Unfälle beim Abfeuern von Knallern eine notärztliche Versorgung brauchen.

Aber das ist es ja nicht allein: "Der messbare Anstieg der Feinstaubbelastung, insbesondere in Ballungsräumen und Großstädten und die Freisetzung von CO2, durch das Verfeuern der Knaller, muss vermieden werden." Es werde in Deutschland eine durchschnittliche Menge Feinstaub freigesetzt, die 15 Prozent des Jahresaufkommens durch den Straßenverkehr entsprechen – und das nur in etwa einer Stunde Knallerei. "Das belastet unnötig Menschen mit Atemwegs-Erkrankungen, mit oder auch ohne Covid-19. Lasst uns auf diese Rücksicht nehmen!"

Das Klimabündnis weist auch darauf hin, dass das Fördern der Rohstoffe für Böller mit dem Zerstören von intaktem Boden verbunden ist. Dort werde CO2 freigesetzt. Das müsse künftig verhindert werden, um den weltweiten Treibhauseffekt und die Erderwärmung zu drosseln.

"Das Fördern und Verarbeiten der Rohstoffe, oft giftige Elemente, Metalle und Erden, findet hauptsächlich in Entwicklungsländern statt. Die Arbeitskräfte, auch Kinder, werden dort ausgebeutet." In vielen Fabriken, insbesondere in China und Indien, komme es immer wieder zu schweren Unfällen und Explosionen. Die Arbeitskräfte seien wegen geringer Sicherheitsauflagen gefährdet. Verletzungen, Erkrankungen und auch Tod sind nicht selten. "Die fehlenden Sicherheitsmaßnahmen, extrem niedrige Löhne und allgemein sehr schlechte Arbeitsbedingungen, nehmen wir unkritisch hin, beim Kauf von Silvester-Knallern", heißt es in dem Appell weiter.

Das Klimabündnis erinnert in diesem Zusammenhang an den Unfall in der Feuerwerk-Fabrik in Enschede in den Niederlanden vor 20 Jahren. Im Mai 2000 zerstörte dort eine Explosion einen Großteil der Umgebung, 23 Menschen verloren bei der Katastrophe ihr Leben, fast 1000 wurden verletzt. Die Explosion hinterließ Zerstörungen auf einer Gesamt-Fläche von etwa fünf Quadratkilometern und war im Umkreis von 60 Kilometern zu hören.

Mitglieder des Klimabündnisses wie die Umweltschutzverbände BUND und Nabu engagieren sich schon lange gegen die Knallerei an Silvester. "Wir reden viel darüber, wie wir die Natur schützen können. Da wäre es ein wichtiger, kleiner Schritt, dieses Jahr – wo ohnehin alles anders ist – das Neujahr auf eine neue, nachhaltige Art zu begrüßen. Weniger laut und trotzdem schön" zitiert Ralf Hilpert den Landesvorsitzenden des Nabu.

Und Jörg Steinbrecher vom BUND ergänzt: "Der vermeidbare Müll, der in der Silvesternacht entsteht, verunreinigt den Boden und unser Grundwasser. Lassen wir doch Böller, Wunderkerzen und auch das Bleigießen zurück in der Vergangenheit. Nicht vergessen sollten wir auch, dass viele Tiere ein wesentlich empfindlicheres Gehör als der Mensch haben. Sie waren vom Neujahrslärm immer besonders betroffen. Dazu gehören Haus- Nutz- und Wildtiere, die dem Lärm schutzlos ausgesetzt sind."

Neben Kerstin Treber-Koban, Ralf Hilpert und Jörg Steinbrenner haben für das Klima-Bündnis Weinheim Ingrid Hagenbruch (Bürgerinitiative Breitwiesen), Stadtrat und Vertreter von "Fridays For Future" Stefano Bauer, Elisabeth Engel (Naturfreunde), Brigitte Demes (Ortsvorstand der Grünen Weinheim) und der Landtagsabgeordnete Uli Sckerl den Aufruf unterzeichnet.

Bereits am letzten Wochenende hatten OB Manuel Just, Bürgermeister Torsten Fetzner und die Gemeinderatsfraktionen an die Weinheimer appelliert, auf die Silvesterknallerei zu verzichten – und das eingesparte Geld Gastronomie, Einzelhandel oder anderen Menschen, die jetzt Hilfe brauchen, zugutekommen zu lassen.




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