Adler Mannheim: Endlich wieder ein Heimsieg gegen München holen (Update)
Von Rainer Kundel
Mannheim. Pavel Gross ist sich der besonderen Umstände dieser Saison durchaus bewusst, auch wenn er aus sportlicher Sicht nicht alles verstehen kann. Der Trainer der Adler Mannheim kritisierte den zerstückelten, aufgrund der nicht zugelassenen Zuschauer an den Interessen des Fernsehens orientierten Spielplan. "Es macht nicht so viel Spaß, nur einmal in der Woche zu spielen, da ist uns ja der Fußball voraus", klagte Gross vor der Partie am Samstag (17.30 Uhr/MagentaSport) gegen den EHC München.
Nach dem Duell zwischen den Liga-Schwergewichten und Meistern der vergangenen vier Jahre geht es dann aber Schlag auf Schlag. Der Spielplan weist im weiteren Verlauf des Januars zehn Spiele innerhalb von 26 Tagen aus, was den Akteuren nach Monaten des Wartens entgegenkommt. "Es ist nicht ideal, dass wir bisher so viel Zeit zwischen den Spielen hatten, aber wir sind sehr froh, dass wir überhaupt spielen können", fiebert Thomas Larkin dem gewohnten Programm eines Eishockey-Profis entgegen.
Dem Verteidiger ist klar, dass die Intensität im Januar steigt, wenn auch seine Konzentration zunächst den "Roten Bullen" gilt, mit denen die Mannheimer erst jüngst im Vorbereitungsturnier in zwei engen Partien (2:3/3:4 n.V.) die Schläger kreuzten. "Wie immer, wenn wir auf München treffen, werden wir danach wissen wo wir stehen", ist sich Larkin, der an diesem Donnerstag seinen 30. Geburtstag begeht, vor dem Prestige-Duell bewusst. Mit der eigenartigen Statistik konfrontiert, dass sein Team alle vier Hauptrunden-Heimspiele seit 2018/19 gegen die Oberbayern verloren hat, aber sechsmal in Folge das Münchner Eis als Sieger verließ, kann Gross leben. "Es waren ja oft enge Ergebnisse und am Samstag werden wir die Serie mal brechen", ist der 52-Jährige optimistisch für den frühen Spitzenkampf.
Auch wenn die geplante Verstärkung für den Angriff noch nicht eingeflogen ist, macht man sich aufgrund der Ladehemmung bei Markus Eisenschmid keine Sorgen – der beste Schütze der Meistersaison 2018/19 ist einschließlich der Testspiele bislang achtmal leer ausgegangen. "Klar, macht sich ,Eisi’ darüber Gedanken, er will scoren, aber wir haben ihm erklärt, dass er trotzdem bei seinem Stil bleiben soll und nicht zu viel auf einmal macht."
Dringlicher scheinen dagegen die Probleme bei den Verteidigern. Die Rückkehr des seit Ende November angeschlagenen Sinan Akdag sei frühestens nächste Woche möglich, hieß es am Mittwoch. Bei Joonas Lehtivuori, am vergangenen Samstag früh ausgeschieden, stünden die Chancen für einen Einsatz gegen München 50:50. Dagegen wird Cody Lampl, der Mann mit dem markanten Bart, aufgrund einer Schambeinentzündung bis auf weiteres ausfallen. Ohne Bedenken kann aber der bislang siebte Verteidiger Moritz Wirth ins Feuer geworfen werden. Mike Pellegrims, der für die Abwehr zuständige Assistenztrainer, lobt den 21-Jährigen: "Läuferisch und beim Spiel mit der Scheibe macht er seine Sache gut, er hat das Potenzial, um den nächsten Schritt zu gehen."
Als mögliche Verstärkung nennt eine schwedische Quelle den seit 2013 in Finnland und Schweden unter Vertrag stehenden kanadischen Rechtsverteidiger Craig Schira. Der 32-Jährige würde aufgrund seiner Vita ins "Beuteschema" von Manager Axel Alavaara passen.
DEL, Samstag, 17.30 Uhr: Mannheim - München.
Update: Mittwoch, 30. Dezember 2020, 19.53 Uhr