Neckar-Odenwald-Kreis: Die Räumfahrzeuge waren im Dauereinsatz
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Neckar-Odenwald-Kreis. (jasch/rüb) Nichts ging mehr: Starke Schneefälle haben die "Lebensader" des Kreises, die B 27, am Dienstag zeitweise komplett lahmgelegt. Auch andere Straßen wie beispielsweise die B 292 bei Obrigheim waren dicht. Auslöser waren zumeist Lkw, die an Anstiegen hängen blieben und nicht mehr weiterkamen. Das Warten auf die Räumfahrzeuge, die eine Weiterfahrt möglich machten, wurde mitunter zur Geduldsprobe. Auch wenn die Mitarbeiter der Winterdienste im Dauereinsatz waren, ließ sich das nicht verhindern: Den ganzen Vormittag über ließen die Schneefälle und der Wind nicht nach, so dass sich auch die geräumten Straßen innerhalb kürzester Zeit wieder in gefährliche Rutschbahnen verwandelten. Größere Unfälle blieben aber – bis Redaktionsschluss – glücklicherweise aus.
Diesen Umstand wertet die Pressestelle des Polizeipräsidiums Heilbronn als Indiz dafür, dass die Bürger im Landkreis mit winterlichen Straßenverhältnissen besser umgehen können als in städtischen Regionen. Die relativ starken Schneefälle wurden aber für die Autofahrer dennoch zur Herausforderung. Besonders stark betroffen waren die Bereiche rund um Limbach, Elztal und Waldbrunn. Auf der B 27 kam es ab 8 Uhr durch liegen gebliebene Lkw immer wieder zu Beeinträchtigungen. Gegen 11.45 Uhr kam der Verkehr zwischen Rittersbach und Heidersbach für rund 20 Minuten komplett zum Erliegen, ehe es zumindest langsam weiterging.
"Wir wussten, dass es schneit, und wir waren gerüstet", erklärt Joachim Mai, der Leiter der Straßenmeisterei Buchen, der mit seinem Team die Straßen zwischen Schweinberg und Rittersbach betreut. Die zehn bis 15 Zentimeter Neuschnee seien zwar keine außergewöhnliche Menge. In Verbindung mit dem Wind und dadurch ausgelöste Schneeverwehungen habe sie aber dazu geführt, dass Verkehrsstockungen teilweise nicht zu vermeiden gewesen seien.
Mit 22 Fahrzeugen waren die Straßenmeistereien Buchen und Mosbach ab 5 Uhr früh im Einsatz. Geräumt wurde nach Priorität: Bundesstraßen, Straßen mit Steigungen oder mit viel Berufsverkehr wurden vorrangig bedient. Erst im Anschluss wurden die Nebenstrecken geräumt. Dabei ist es natürlich nicht zu vermeiden, dass zwischenzeitlich auch einmal eine wichtige Strecke – wie eben die B 27 – wieder zuschneit und ein Sattelzug nicht mehr weiterkommt. Ein so großes Straßennetz wie das des Neckar-Odenwald-Kreises lässt sich nun mal nicht komplett freihalten.
Ergänzend wurde auch in den Bauhöfen der Kommunen mit Hochdruck daran gearbeitet, die Straßen – und hier die kommunalen – befahrbar zu machen bzw. zu halten. In Buchen waren laut Marcus Wörner vom Fachbereich Bauhof "alle Mann" sowie vier Unimog, zwei Großfahrzeuge und vier Kleintraktoren im Einsatz. Auch im gewohnt schneereichen Mudau war der Gemeindebauhof mit neun Fahrzeugen unterwegs. Bauhofleiter Lothar Schmitt: "Man darf nicht vergessen, dass eine Standardrunde des Winterdienstes zwischen drei und vier Stunden dauert. Bis wir wieder an den Anfang kommen, liegen schon wieder einige Zentimeter Schnee."
Zwischen 5.30 Uhr und 6 Uhr habe es angefangen zu schneien, zuvor konnten Bauhofmitarbeiter keinen Schneefall vermelden. Das bestätigte auch Armin Baumann vom Städtischen Bauhof Walldürn: "Unsere 13 Mitarbeiter waren ab 6 Uhr quasi rund um die Uhr unterwegs. Die Strecke, die man einmal gefahren wäre, fährt man jetzt fünf oder sechsmal, so lange, bis sie frei ist." Bis in den frühen Nachmittag hielt der Schneefall an. Feierabend war da für die Männer vom Winterdienst aber noch lange nicht: "Wir fahren den ganzen Tag durch. Ein Ende ist noch nicht in Sicht", sagte Wörner. Schließlich ist das Ziel, dass die Straßen am Ende des Arbeitstages wieder asphaltschwarz sind – und nicht mehr schneeweiß.