Epfenbach: Auch die Gemeinde richtet Impfzentrum für Bürger ein
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Epfenbach. (cba) Die Gemeinde ist seit Tagen mit der Koordinierungsstelle Impfen des Landratsamtes des Rhein-Neckar-Kreis in Kontakt. Nun steht fest: Auch in der Epfenbacher Mehrzweckhalle wird es eine regionale Impfeinrichtung zur Bekämpfung der Covid-19-Pandemie geben. Dies gab Bürgermeister Joachim Bösenecker bei der jüngsten Gemeinderatssitzung bekannt. Die Aktion gilt nur für Epfenbacher "Ü 80". Geimpft werden können bei diesen Terminen also lediglich Bürgerinnen und Bürger des Dorfes ab dem vollendeten 80. Lebensjahr.
Den organisatorischen Aufwand muss die Kommune selbst tragen. Die Impfberechtigten wurden bereits von der Verwaltung angeschrieben und informiert. 148 Epfenbacher Senioren seien berechtigt. Einige davon hätten sich bereits angemeldet, einige hätten unterdessen mitgeteilt, dass sie schon geimpft worden sind, informierte Bösenecker den Gemeinderat am Mittwochabend. "Wir haben ermittelt, dass sich dies in unserer Halle gut einrichten lässt", erklärte der Verwaltungschef zu den Planungen.
Günstig wirke sich zudem aus, dass der Gebäudekomplex über Umkleidekabinen beim Hallenbad verfüge. Am 7. April und am 12. Mai sollen die Über-80-Jährigen in Epfenbach nun geimpft werden. "Das Ganze ist natürlich mit einem enormen Aufwand verbunden", betonte Bösenecker. Das Hygienekonzept sei von der Gemeinde auf die Beine zu stellen. "Das ärgert mich", gestand der Bürgermeister. Masken, Kittel und Desinfektionsmittel muss die Kommune organisieren. Lediglich das medizinische Personal, das die Impfung durchführt, stelle das Landratsamt zur Verfügung. "Alles andere müssen wir als Kommune selber machen", sagte Bösenecker. Auch seine Bemühungen, Mitarbeiter der Bundeswehr als Hilfspersonal für die Impfeinrichtung zu rekrutieren, habe das Landratsamt abgeschmettert. "Die sehen nicht ein, dass man auf so ein Dörfle Leute von extern schickt." Unterstützung gebe es dennoch vom örtlichen DRK-Verein: "Sonst wüsste ich gar nicht, wie wir das stemmen sollen", sagte Bösenecker.
Gemeinderätin Sigrid Schmitt (Freie Wähler Bürgerverein) bemängelte, nicht schon früher über die Planungen der Gemeinde informiert worden zu sein. Der Rathauschef entgegnete, dass die Aktion bis Dienstag, also einen Tag vor dem Sitzungstermin, noch nicht in trockenen Tüchern gewesen sei. "Es geht manchmal ein bisschen holterdiepolter. Wir haben erst jetzt den Knopf drangemacht, dass wir es stattfinden lassen", fügte Bösenecker hinzu: "Ich hätte das gerne früher festgelegt, aber es ließ sich nicht machen." Bis dato gebe es zudem noch mehrere organisatorische Unklarheiten.
Das Vakzin des Herstellers Astra-Zeneca sei von Anfang an in Epfenbach nicht vorgesehen gewesen. "Von dieser Problematik" sei die Kommune also nicht betroffen, so der Verwaltungschef. "Auch das war ein Grund, dass wir nun sagen können: Es findet statt." Geimpft werden soll in Epfenbach mit dem Vakzin von Biontech/Pfizer.
Friedbert Ziegler (SPD) regte an, im Kontext des Gemeindeverwaltungsverbandes Impfzentren zu errichten. "Denn die anderen Gemeinden haben sicherlich die gleichen Probleme", sagte er. Dies sei nicht vorgesehen, erwiderte Bösenecker, denn vorrangiges Ziel dieser Aktion sei, den Menschen über 80 Jahren kurze Wege zum Impfen zu ermöglichen. Es gebe ja immerhin noch die Möglichkeit, in den Impfzentren in Sinsheim oder Heidelberg einen Termin zu vereinbaren. Es handle sich bei der nun geplanten Einrichtung in Epfenbach lediglich um ein Zusatzangebot.