Rhein-Neckar-Kreis: So wirkt sich die dritte Welle auf die GRN-Kliniken aus
Heidelberg. (cab/cbe) In den Kliniken der GRN Gesundheitszentren Rhein-Neckar gGmbH in Sinsheim, Weinheim, Eberbach und Schwetzingen gehen die Zahlen der auf den Intensivstationen behandelten Corona-Patienten zwar zurück. Dennoch tat sich eine Sprecherin der GRN auf RNZ-Anfrage schwer, hier voreilig von einer Entspannung zu sprechen.
Die Corona-Wellen würden "nachgelagert" in den Krankenhäusern ankommen. Erst nach sieben bis zehn Tagen könne man genau sagen, wie sich diese auf die Krankenhäuser auswirken würden. Zwar seien die vorgehaltenen Kapazitäten heruntergefahren worden. Jedoch könne man diese jederzeit wieder erweitern.
Gleichwohl war GRN-Geschäftsführer Rüdiger Burger auf RNZ-Anfrage zuversichtlich: "Wir gehen davon aus, dass eine dritte Welle kommt, dass aber bei vielen der Betroffenen kein Krankenhausaufenthalt notwendig sein wird." Burger begründete dies so: Im übergreifenden Krisenstab der Kliniken der Region sei festgestellt worden, dass die Anzahl der stationären Covid-Patienten im Alter über 60 Jahre rückläufig sei. Es gebe kaum noch Meldungen über Ausbrüche in Pflegeheimen, viele ältere Menschen, bei denen die Verläufe oft schwerer ausgefallen seien als bei jüngeren, seien inzwischen geimpft. "Aktuell treten überwiegend Corona-Infektionen bei Kindern und jüngeren Menschen auf", so Burger. Bei vielen Jüngeren sei die Immunabwehr aber so stark, dass diese nicht stationär behandelt werden müssten. "Deshalb erwarten wir auch aus den jetzt aufgetretenen Corona-Ausbrüchen in der Lebenshilfe und der Kraichgau-Werkstatt in Sinsheim keine großen Auswirkungen auf die Anzahl an Covid-Patienten in der GRN-Klinik Sinsheim."
Hier sind laut aktuellen Zahlen der GRN vom Freitagmorgen beide vorgehaltenen Intensivbetten mit Corona-Patienten belegt, davon wird eine Person beatmet. Auf der Isolierstation hat Sinsheim 15 Betten, zehn Patienten werden hier derzeit behandelt – davon sieben Verdachtsfälle und drei Patienten der Kategorie "Kontaktperson I".
Insgesamt halten die GRN-Kliniken zehn Intensivbetten für Corona-Patienten bereit, von denen drei belegt sind – außer in Sinsheim wird noch in Weinheim eine Person beatmet. Hier stehen vier Intensivpflegeplätze für Covid-Patienten zur Verfügung, in Eberbach und Schwetzingen jeweils zwei. Von den sechs Betten auf der Schwetzinger Isolierstation sind laut der GRN-Angaben zwei mit bestätigten Fällen belegt. In Weinheim werden derzeit neun Patienten (bei einer Kapazität von 16) isoliert behandelt, davon sieben bestätigte Fälle. Eberbach zählt derzeit zwei bestätigte und drei Verdachtsfälle sowie eine "Kontaktperson I" auf der Isolierstation. Vier Betten sind nicht belegt. Laut des Registers der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) wurden – Stand Freitag, 14.19 Uhr – in Heidelberg neun Covid-Patienten intensivmedizinisch behandelt, sieben davon beatmet. In Mannheim waren es 16 (davon elf Beatmete).
An den beiden Standorten der Neckar-Odenwald-Kliniken in Mosbach und Buchen wurden – Stand Freitagmorgen, 5 Uhr – insgesamt 16 Patienten im Zusammenhang mit dem Corona-Virus behandelt: fünf positive Fälle und elf Verdachtsfälle. Das teilte das Landratsamt des Neckar-Odenwald-Kreises auf RNZ-Anfrage mit. In Buchen wurde demnach niemand intensivmedizinisch betreut. Zwei Erkrankte und zwei Verdachtsfälle lagen auf der Isolierstation. In Mosbach waren zwei Intensivpflegeplätze belegt, davon musste eine Person beatmet werden. Auf der Isolierstation lag eine Person mit bestätigter Corona-Infektion. Zudem wurden hier neun Verdachtsfälle behandelt.
An den Neckar-Odenwald-Kliniken war die Maximalbelegung kurz vor Weihnachten mit insgesamt 86 Covid-Patienten an beiden Standorten erreicht worden. Seinerzeit gab es noch jeweils drei Isolierstationen in Mosbach und Buchen, heute ist es an jedem Standort eine.