Buchen: Für drei Hubschrauber-Insassen kam jede Hilfe zu spät (Update)
Von Rüdiger Busch und Jana Schnetz
Buchen. Die Eindrücke vor Ort sind bedrückend, das ist den ehrenamtlichen Feuerwehrkameraden und den Polizeibeamten anzumerken. Drei Menschen haben hier am frühen Sonntagnachmittag im Wald zwischen dem Buchener Ortsteil Stürzenhardt und Mudau-Steinbach ihr Leben verloren. Die Identität der Opfer war bis Redaktionsschluss ebenso wenig geklärt wie die Unfallursache oder der Startflughafen des Hubschraubers. Das schwerste Luftfahrtunglück seit Jahrzehnten im Neckar-Odenwald-Kreis ereignete sich gegen 13 Uhr. Mehrere Zeugen sahen, wie der Hubschrauber vom Typ Robinson R 44 in westlicher Richtung über Stürzenhardt flog und plötzlich – so beschreiben es Beobachter – "wie ein Stein vom Himmel fiel". Manche Zeugen wollen vor dem Absturz einen Knall gehört haben.
Wer saß in dem Flugzeug? Wo wollte es hin? Was hat zum Absturz geführt? Auf all diese Fragen konnte Carsten Diemer, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Heilbronn, kurz nach dem Unglück noch keine Antworten geben. Der einmotorige Hubschrauber bietet Platz für vier Insassen. Ob neben den drei Todesopfern eine weitere Person in dem viersitzigen Hubschrauber saß, sei, so Diemer, nicht auszuschließen. Fest steht laut Polizeiangaben mittlerweile, dass das Fluggerät im bayrischen Herzogenaurach gestartet war.
Gut eine Stunde nach dem Absturz waren in dem weiträumig abgesperrten Waldstück bereits Experten der Kriminalpolizei bei der Arbeit, um Anhaltspunkte für eine mögliche Absturzursache zu finden. Später kamen noch Gutachter der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung in Braunschweig und Vertreter der Staatsanwaltschaft Mosbach hinzu. Auch Buchens Bürgermeister Roland Burger war vor Ort. Spürbar mitgenommen von dem verheerenden Anblick zollte er den Einsatzkräften ein großes Lob: "Das ist wieder einmal ein harter Einsatz für unsere Feuerwehr!"
Das ganze Ausmaß der Katastrophe ist von der Kreisstraße auf der Odenwaldhöhe zwischen Stürzenhardt und Steinbach aus nicht einmal zu erahnen. Etwa 60, 70 Meter im Wald sind dann die komplett verformten Trümmerteile des Hubschraubers zu sehen. Auch in den Bäumen hängen noch einzelne Teile und drohen herabzustürzen. Deshalb arbeiten die Einsatzkräfte alle mit Helm.
Wrackteile und elektronische Geräte der Insassen liegen zudem auf einer Strecke von mehr als 150 Metern im Wald verstreut. Auf einem Gerät, das noch eingeschaltet ist, lassen sich Hinweise auf die Flugroute ableiten. Nach RNZ-Informationen soll der Hubschrauber im Raum Franken gestartet sein.
Laut Zeugenaussage fing der Hubschrauber erst nach dem Aufprall an zu brennen. Die herbei geeilten Ersthelfer stießen direkt neben der Unglücksstelle auf ein Depot an Feuerlöschern, die ein Privatmann dort gelagert hatte.
Doch auch dieser glückliche Umstand half leider nichts: Obwohl die Helfer den Brand dadurch schnell löschen konnten, kam für die drei Opfer jede Hilfe zu spät.
Update: Sonntag, 17. Oktober 2021, 19.21 Uhr