Osterburken: Brennholzpreise werden auf 58,85 Euro angehoben
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Osterburken. (F) Der Leiter der unteren Forstbehörde des Neckar-Odenwald-Kreises, Jörg Puchta, sowie Osterburkens Revierleiter Dietmar Heid stellten dem Gemeinderat in seiner Sitzung am Montagabend die Planung des Forsthaushaltes 2022 vor.
Bevor Puchta das Zahlenwerk vorstellte, ging er auf den Klimawandel und die damit verbundenen Trockenperioden ein, die auch deutliche Auswirkungen auf den heimischen Wald haben. Im letzten Jahr habe es deutlich zu wenig geregnet, berichtete er. Einen leichten Lichtblick habe es durch die hohen Niederschläge im Februar im vergangenen Jahr gegeben. Die Freude der Forstleute sei dann allerdings wieder schnell vorbei gewesen, denn der Sommer sei erneut zu trocken gewesen. Erst zum Ende des vergangenen Jahres seien dann erhebliche Regenmengen gefallen, die sich auch noch im Januar und Februar dieses Jahres fortsetzten. Mit Beginn der Vegetationsperiode von Mai bis August habe es teils kräftig geregnet, und so hätten sich die Ausfälle bei den gesetzten Pflanzen in Grenzen gehalten. Danach hätten sich die Regenmengen wieder deutlich reduziert.
"Wir brauchen dringend Regen", sagte Jörg Puchta, denn es sei bereits erneut festzustellen, dass die Pflanzen unter Trockenstress leiden. Im Dürremonitor sei bereits eine schwere Dürre, insbesondere im Bauland, erkennbar. Anhand eines Schaubilds zeigte Jörg Puchta dem Gremium auf, dass in den letzten drei Jahren im Stadtwald – auch bedingt durch die Trockenheit – mehr "zufällige als planmäßige" Nutzungen eingeschlagen wurden.
"Wer mit der Natur schafft, geht ein hohes Risiko ein", sagte Jörg Puchta zu Beginn seiner Vorstellung des Forstbetriebsplans für das Jahr 2022. Man könne davon ausgehen, dass das nächste Jahr ein normales Jahr wird. Die Planungen gehen davon aus, dass 8000 Festmeter Holz – jeweils 50 Prozent in der Vor- und Hauptnutzung – eingeschlagen werden. Davon sind 5120 Festmeter motormanuell, 1490 Festmeter voll mechanisiert und 60 Festmeter von Selbstwerbern und rund 1330 Festmeter Derbholz vorgesehen.
An Kulturvorbereitung und Anbau von Neupflanzen sind jeweils rund drei Hektar, an Kultursicherung 20 und an der Jungbestandspflege etwa zwölf Hektar vorgesehen und an Ästung rund 200 Stück.
Die Forstleute gingen allerdings vorsichtig an die Zahlen heran, wie Puchta anmerkte, der hofft, dass der derzeitige Holzmarkt weiterhin so stabil bleibt, um Erlöse erzielen zu können. Das Betriebsergebnis des Jahres 2021 zeigt, dass man noch mit einem geringen Gewinn von rund 9300 Euro rechnen könne – durch den Erhalt der Bundeswaldprämie könne man mit Erlösen bis zu 200.000 Euro rechnen.
Annähernd gleich sei auch das bisher errechnete Betriebsergebnis für das kommende Forstwirtschaftsjahr 2022, wobei im Planansatz mit einem bisherigen Ergebnis von rund 188.000 Euro gerechnet wird.
Zum Abschluss seiner Ausführungen bedankte sich Jörg Puchta bei Revierleiter Dietmar Heid für dessen außerordentlich gute Arbeit und dafür, dass er "den Wald absolut im Griff" habe. Sein Dank galt auch der Stadt Osterburken.
Worte des Lobes und des Dankes hatte auch Bürgermeister Jürgen Galm für die beiden Forstleute parat, deren Arbeit die Stadt zu schätzen wisse. Einen besseren Revierleiter als Dietmar Heid könne es gar nicht geben, so Galm. Ohne Anmerkungen aus dem Gemeinderat wurde der Forstwirtschaftsplan für das Jahr 2022 einstimmig genehmigt.
Anschließend ging es noch um die Brennholzpreise, die geringfügig erhöht wurden. Wie Bürgermeister Jürgen Galm erläuterte, gilt mittlerweile auch für die Stadt Osterburken die Regelbesteuerung beim Verkauf von Brennholz, so dass zukünftig sieben Prozent Mehrwertsteuer erhoben werden müssen. Deshalb stellt sich die Frage, wie sich dies beim Verkaufspreis niederschlagen soll. Bisher beträgt der festgelegte Preis pro Festmeter 55 Euro. Bei einer Beibehaltung dieses Preises verblieben der Stadt künftig also sieben Prozent weniger Einnahmen. Um die bisherigen Einnahmen aus dem Brennholzverkauf beibehalten zu können, müsste der Preis somit auf 58,85 Euro pro Festmeter angehoben werden. Auch hier erfolgte der Beschluss einstimmig.