Neckarsteinach: Früher eine Lederfabrik, bald Platz für Wohnungen

Neckarsteinach. (iz) In der Vierburgenstadt entsteht ein neues Wohngebiet für circa 150 Menschen – und zwar "Hinter dem Schlossberg" auf einem ehemaligen Industriegelände im Steinachtal. Die Stadtverordnetenversammlung beschloss in ihrer jüngsten Sitzung die Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplans, bei einer Gegenstimme des Grünen Martin Petter.

Das Gelände ist circa 8600 Quadratmeter groß, und hier stand früher eine für den Ort wichtige Lederfabrik. Nach deren Abriss Ende der 70er Jahre entstanden hier verschiedene andere Industriebauten, die aber bereits auch wieder abgerissen wurden.

Trotzdem stand das Gelände unter Denkmalschutz, wohl wegen des unmittelbar darüber liegenden Burgbergs mit Vorder- und Mittelburg. Die Denkmalbehörde hatte also ein großes Mitspracherecht bei der Gestaltung der neuen Bebauung, und das führte auch zu erheblicher Verzögerung des Baubeginns.

Jetzt sind also alle Hindernisse beseitigt, trotzdem ist das Gelände nicht unproblematisch. Das Grundstück liegt zwischen der Steinach im Süden und den Bahngleisen wie auch der Schönauer Straße im Norden. Vor allem die Lärmbelastung stellt die Planer vor große Herausforderungen.

Der Eigentümer des Grundstücks und Investor Egon Scheuermann und sein Architekt Hans Jakel stellten den Stadtverordneten das Projekt vor und gingen dabei auf die Problematik der Schallschutzbestimmungen ein, für die sie gute Lösungen finden wollen. Entstehen sollen auf dem Gelände vier große vierstöckige Gebäude mit Zwei-, Drei- und Vierzimmerwohnungen, unterirdisch verbunden durch eine Tiefgarage. Die Dächer werden begrünt und auch für die Fassaden ist eine Begrünung vorgesehen. Fast alle Wohnungen sollen barrierefrei angelegt und als Eigentumswohnungen verkauft werden. Über die Art der Energieversorgung wird noch nachgedacht.

Etwas anders sieht das Konzept für ein etwas kleineres Gebäude im Osten des Geländes aus: Hier sollen die Wohnungen vermietet werden und Investor Scheuermann hat zugesagt, dass dort eventuell Räume für eine Arztpraxis reserviert werden können.

Zugestimmt hat er ebenfalls dem Wunsch der Stadt, durch das gesamte Baugelände die Verlängerung des von Schönau kommenden Fahrradwegs zu führen. Die Trasse dafür hat er der Stadt schon kostenlos zur Verfügung gestellt. Der Bebauungsplan kann jetzt im Rathaus eingesehen werden.