Unwetter in Deutschland: Bis zu 40 Verletzte nach schweren Orkanböen in Paderborn – mutmaßlicher Tornado wirbelt durch Lippstadt
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In vielen Teilen Deutschlands wird am Freitag extremes Unwetter erwartet. Ab dem Nachmittag ist mit Gewitter, Hagel und Sturm zu rechnen, möglicherweise auch mit Tornados. Verfolgen Sie alle Ereignisse hier im stern-Ticker.
Mit Blitz, Donner und heftigem Regen sind am Freitag von Westen her die für weite Teile Deutschlands erwarteten Unwetter aufgezogen. Die durch Tief "Emmelinde" bedingten Gewitter trafen zuerst Nordrhein-Westfalen. Für Teile des Bundeslandes gab der Deutsche Wetterdienst (DWD) am frühen Nachmittag eine erste amtliche Unwetterwarnung wegen schwerer Gewitter heraus. Die Meteorologen weiteten die Warnung später auf Rheinland-Pfalz, Thüringen, Bayern und Baden-Württemberg aus.
windy-wetter.de Gewitter freitag 10.52
Die Meldungen zum Unwetter in Deutschland von Freitag, den 20. Mai:
19.32 Uhr: Bäume auf Gleisen im Großraum Nürnberg – Bahnverkehr eingeschränkt
Wegen zahlreicher Bäume im Gleis gibt es im Raum Nürnberg am Freitagabend erhebliche Einschränkungen im Bahnverkehr. Das teilt die DB Regio Bayern per Twitter mit. Der S-Bahn Verkehr auf den Strecken Neustadt-Aisch-Steinach sowie Bad Windsbach-Wicklesgreuth müsse komplett eingestellt werden. Nach hochsommerlichen Tagen in Bayern hatte der Deutsche Wetterdienst für Freitag kräftiges Unwetter prognostiziert. In Franken gab es teils heftige Gewitter.
18.43 Uhr: Unwetter richtet auch in Paderborn große Schäden an –bis zu 40 Verletzte
Durch ein schweres Unwetter mit Orkanböen sind in Paderborn dutzende Menschen verletzt worden. 30 bis 40 Menschen seien verletzt, "davon zehn schwer", sagte ein Sprecher der Kreispolizei am Abend der Nachrichtenagentur AFP. Demnach zog "eine Windhose quer durch die Stadt" in Nordrhein-Westfalen und verursachte millionenschwere Schäden. Die Polizei sprach von einer "Schneise der Verwüstung". Ein auf Twitter vielgeteiltes und vom stern verifiziertes Video zeigt, wie Blätter, Äste und Müll durch die Luft wirbeln.
Im gesamten Kreisgebiet kam es den Angaben zufolge zu schweren Schäden, unzählige Dächer wurden abgedeckt, zahlreiche Bäume entwurzelt. Der öffentliche Nahverkehr inklusive der Bahn war schwer beeinträchtigt. Die Polizei forderte die Menschen auf, möglichst zu Hause zu bleiben.
17.49 Uhr: DWD: Unwetterwarnung der Stufe 4 für mehrere Gebiete in NRW
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat am Nachmittag eine amtliche Unwetterwarnung vor schwerem Gewitter für mehrere Gebiete in Nordrhein-Westfalen herausgegeben. Vor allem im Osten des Landes und im Kreis Euskirchen könne es zu Orkanböen und "extrem heftigem" Starkregen kommen. Die Menschen müssten zudem mit Hagelkörnern rechnen. Die Unwetterwarnung der Stufe 4 gilt vielerorts zunächst bis 18 Uhr.
"Im Bereich der Eifel bemerken wir gerade ein etwas kräftigeres Gewitter", erklärte eine Meteorologin des DWD. "Das sind zwei größere Zellen, die kurz hintereinander über das Gebiet ziehen und so mehr Regen bringen können." Dieses Unwetter könnte im Grenzbereich an Nordrhein-Westfalen vorbeiziehen. Weitere einzelne Gewitter, die aus dem Westen nach NRW ziehen, seien auch am Abend nicht ausgeschlossen.
17.46 Uhr: Mutmaßlicher Tornado richtet massive Schäden in Lippstadt an
Ein mutmaßlicher Tornado hat in Lippstadt (NRW) am Nachmittag massive Schäden verursacht. Betroffen sei das gesamte Stadtgebiet, sagte ein Feuerwehrsprecher. Zahlreiche Dächer seien abgedeckt worden und Bäume auf Autos gestürzt. Es habe aber weder Tote noch - nach bisherigen Meldungen - Verletzte gegeben.
Im Lippstadter Freizeitbad Cabrioli seien etwa 120 Badegäste eingeschlossen, weil umgestürzte Bäume den Eingang blockierten, sagte der Sprecher. Im Ortsteil Hellinghausen sei durch den Sturm die Spitze einer Kirche heruntergestürzt. Etwa 200 bis 300 Kräfte der Feuerwehr seien im Einsatz. Die Lippstadter Feuerwehr werde dabei von Kräften mehrerer Nachbarorte unterstützt.
STERN PAID Extremwetter Interview 21.54h
14.44 Uhr: Wasser- und Schlammmassen in einigen Gemeinden im Südwesten
Das Unwetter hat in Baden-Württemberg vor allem die Gemeinden Mundelsheim, Großbottwar und Oberstenfeld im Landkreis Ludwigsburg getroffen. In der Nacht schoben sich Wasser- und Schlammmassen durch die Straßen, bis zum frühen Morgen waren die Ortsdurchfahrten gesperrt, wie die Polizei mitteilte. Auch Autos wurden vom Wasser mitgerissen und trieben durch die Straßen. Verletzt wurde durch das Unwetter niemand. Die Feuerwehr versuchte, das Wasser mit Hochwasserbarrieren zu lenken, um schlimmere Schäden zu vermeiden.
Allein in Oberstenfeld liefen 50 Keller mit Wasser voll, in Mundelsheim waren es 25. Die Feuerwehr war mit über 200 Einsatzkräften unterwegs. Wie hoch der entstandene Sachschaden ist, war bislang nicht bekannt.
11.29 Uhr: Drohende Unwetter erreichen am Mittag den Westen von NRW
Die Menschen im Südwesten und Westen Nordrhein-Westfalens müssen am Freitag als erste im Land mit schweren Gewittern und Sturmböen rechnen. "Wir erwarten, dass es mittags an der Grenze losgeht", sagte ein Sprecher des Deutschen Wetterdiensts (DWD) in Essen. In einer Vorabinformation wies der DWD am Freitagmorgen auf teils extreme Gewitter mit schweren Sturm- und Orkanböen, Starkregen und Hagel hin.
Der stärkste Niederschlag sei in der Nordhälfte von NRW zu erwarten, teilte der Sprecher mit. Mit stärkeren Windböen sei eher in der Südhälfte des Landes zu rechnen. Die Kriterien für das Unwetter betreffen demnach jedoch das ganze Land