Podcast "heute wichtig": Michel Abdollahi über die Proteste im Iran: "Ihre Freiheit ist unsere Freiheit"
Seit dem Tod von Mahsa Amini wird die Lage im Iran immer dramatischer. Auch wenn die Regierungskräfte auf die Demonstrierenden einprügeln und sie töten: Ihren Willen brechen sie nicht. “heute wichtig”-Host Michel Abdollahi fordert mehr Einsatz von Kanzler Scholz – und uns allen.
“Seit 43 Jahren richtet die islamische Republik seine Bevölkerung hin. Seit fünf Wochen kann es die Welt endlich sehen. Dank Social Media. Der Schlachtruf der Revolution trägt den Namen von Mahsa Amini, jener Frau, die die Schergen des menschenverachtenden Regimes getötet haben, weil sie ihr Kopftuch nicht "richtig" trug. Wie sie es schon so viele Male gemacht haben. Doch diesmal haben sie ihre Tat unterschätzt. Diesmal schauen ihnen plötzlich alle dabei zu. Gestern, am 40. Todestag von Mahsa Amini, pilgerten 100.000 Menschen an ihr Grab. Ungeachtet dessen, was ihnen angedroht wurde. Ihr Tod”, sagt Michel Abdollahi in der 392. Folge des Podcasts “heute wichtig”.
"Die Welt braucht keine Islamische Republik Iran"
“Wir alle Iraner:innen, die uns im Ausland befinden, begeben uns bei jedem Aufbegehren gegen diese Diktatur in Gefahr. Viel mehr tun es unsere Landsleute im Iran. Es ist das Mindeste, sie unermüdlich in ihrem Kampf um die Freiheit zu unterstützen. Ihre Freiheit ist unsere Freiheit. Die Welt braucht keine Islamische Republik. Sie braucht vor allem keine mit Atomwaffen. Dieses Regime ist am Ende. Die Zeit ist gekommen, sie vor Gericht zu stellen und für ihre Taten zu bestrafen”, so Michel Abdollahi in einer Spezialfolge von “heute wichtig”.
Kritik an Bundeskanzler Olaf Scholz
Michel Abdollahi appelliert auch an die deutsche Regierung: “Eigentlich hätte sich der Bundeskanzler schon längst zum Iran äußern müssen. Dieses Schweigen in Angesicht des Blutbades ist unerträglich. Anstatt auf Twitter der neofaschistischen Regierung Italiens zum Wahlsieg zu gratulieren, sollte er seine Stimme für Wichtigeres nutzen. Aber das machen jetzt andere. Zum Beispiel Natalie Amiri. Oder Golineh Atai. Oder Gilda Sahebi. Oder Enissa Amani. Oder hunderttausend andere Frauen, die sich von den Mullahs nicht diktieren lassen wollen, wie sie zu leben haben. Oder Joko und Klaas um 20.15 Uhr auf ProSieben. Sie geben zwei iranischen Aktivistinnen ihre Social-Media-Accounts. Danke dafür. Danke euch allen. Diese Revolution wird nicht von der Politik gemacht, sondern von den Menschen.” Und Michel Abdollahi appelliert auch an uns alle, Informationen auf Social-Media zu teilen, auch mit kleinen Reichweiten und dadurch mitzuhelfen, eine ganz große Aufmerksamkeit zu erzeugen.
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