Gefallener Star: Alfons Schuhbeck: Sein bewegtes Leben vom Promi-Liebling bis zum Knacki
Alfons Schuhbeck war der Liebling der Münchener Bussi-Bussi-Gesellschaft. Doch nun ist der umtriebige Promi-Koch tief gefallen. Die nächsten Jahre wird er wohl nicht in der Küche, sondern wegen Steuerhinterziehung im Knast zubringen.
Es ist das Ende einer großen Karriere. Seit dem gestrigen Donnerstag steht fest, dass der beliebte Promi-Koch und Gastronom wohl die nächsten Jahre im Kittchen verbringen wird, wenn er nicht binnen einer Woche in Revision geht. Das Gericht hatte es als erwiesen angesehen, dass Schuhbeck über Jahre Steuern in Millionenhöhe hinterzogen hat und eine Freiheitsstrafe von rund drei Jahren verhängt. Noch bis zuletzt hatte Schuhbeck versucht, seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen. "Ich weiß, dass es falsch war, was ich getan habe", sagte er vor Gericht. Die Vorwürfe hatte er weitgehend eingeräumt, mit der Höhe der Summe, die ihm angelastet wird, war er aber nicht einverstanden. Bis zuletzt bat er um eine weitere Prüfung.
Über Jahrzehnte hat Alfons Schuhbeck sein Gastro-Imperium aufgebaut. Allein am Platzl in der Münchener Innenstadt betrieb er etliche Restaurants und Geschäfte wie eine Eisdiele, einen mehrstöckige Gewürzladen, ein Tee- und Schokoladengeschäft sowie eine Kochschule. Seine Dominanz vor Ort brachte Schuhbeck den Beinamen "Platzl-Hirsch" ein. Dazu kommt die Gastronomie im Münchner Prinzregententheater, ein Partyservice, "Schuhbecks Teatro" und so weiter. Um Schuhbecks Holding GmbH & Co. KG tummeln sich mehr als zwölf Firmen, plus weitere mit Partnern. Dann im vergangenen Jahr plötzlich der große Knall.JVA Landsberg Schuhbeck Zelle 9.45
Erst Insolvenz, dann Gefängnis
Schuhbeck meldete Mitte Juli 2021 Insolvenz an. In einer dazugehörigen Mitteilung bezeichnete er sich damals als "Das nächste Corona-Opfer" und erklärte, "nachdem die vollmundig angekündigten Staatshilfen bei mir bis heute ausgeblieben sind, muss ich für meine Betriebe Insolvenz anmelden". Es sei ein schwerer Schritt, aber es bleibe ihm nichts anderes übrig. Betroffen waren die Restaurants am Platzl und der Partyservice. Damals schaute er dennoch recht optimistisch in die Zukunft: "Ich werde schon einen Neustart für mich hinbekommen."
Zu diesem Zeitpunkt war bereits bekannt, dass die Münchener Staatsanwaltschaft wegen Steuerhinterziehung gegen den Koch ermittelt.