Amtsgericht Berlin: Vorwurf der versuchten Erpressung: Wedel-Ex Dominique Voland freigesprochen
Die Anklage hatte ihr vorgeworfen, ihren früheren Partner erpresst zu haben. Doch der Prozess gegen Dieter Wedels Ex Dominique Voland endete vor dem Berliner Amtsgericht mit einem Freispruch. Volands Anwalt kündigte nun seinerseits rechtliche Schritte an.
Vor vier Monaten starb Dieter Wedel im Alter von 82 Jahren. Doch an diesem Montag spielte der Regisseur vor dem Berliner Amtsgericht noch einmal eine bedeutende Rolle: Seine langjährige Lebensgefährtin Dominique Voland war wegen versuchter Erpressung angeklagt. Während die 45-Jährige den Gerichtssaal als freier Mensch verließ, erlitt der Filmemacher posthum eine letzte Niederlage.
Denn Wedel selbst war es, der am 9. Februar 2018 Strafanzeige gegen Voland erstattet hatte. Der Vorwurf: Voland soll von Wedel zwischen 150.000 und 300.000 Euro gefordert haben, damit sie im Zuge der #MeToo-Debatte in anderen Medien nicht negativ über ihn berichtet. Der Regisseur bekannter TV-Mehrteiler wie "Der Schattenmann", "Die Affäre Semmeling" oder "Der große Bellheim" zahlte nicht, sondern zeigte Voland an, mit der er von 1997 bis 2009 liiert war und den gemeinsamen Sohn Benjamin hat.
Dieter Wedel konnte vor Gericht nicht mehr gehört werden
Wedels Aussage wurde damals von Jörn Hinkel bestätigt, dem Intendanten der Bad Hersfelder Festspiele. Das Berliner Amtsgericht Tiergarten hatte daraufhin gegen die 45-Jährige einen Strafbefehl über 15.000 Euro erlassen. Voland legte Einspruch ein und bestritt die Vorwürfe. Wedel habe im Gegenteil sie mehrmals angerufen und sie gebeten, sich positiv über ihn zu äußern.
Da die beiden Hauptbelastungszeugen Dieter Wedel und seine Ehefrau Ursula Wolters im Juli dieses Jahres verstorben sind, konnten sie vor Gericht nicht mehr gehört werden. Deshalb beantragten sowohl die Staatsanwaltschaft als auch die Verteidigung einen Freispruch, dem die Vorsitzende Richterin folgte und Voland freisprach.Warum Sie sich Wedel sparen kö... Fünf Gründe gegen "Gier" (1537100)
"Wir konnten anhand eklatanter Widersprüche in den Zeugenaussagen und heimlicher Telefon-Mitschnitte beweisen, dass sich Dieter Wedel, seine Frau und wohl auch sein Adlatus Jörn Hinkel konspirativ zusammengeschlossen haben, um Wedels langjährige Lebensgefährtin Dominique Voland durch eine erfundene Erpressung mundtot zu machen und sie so davon abzuhalten, Negatives bezüglich der durch Wedel entfachten MeToo Debatte über ihn zu berichten", sagte Volands Anwalt Dr. Alexander Stevens dem stern.
Gleichzeitig kündigte Stevens an, dass die Sache noch nicht ausgestanden sei: "Herr Hinkel und alle weiteren noch lebenden Konspiranten erwarten nun selbst Strafverfahren."