Hauptdarsteller in neuer "Sisi"-Staffel: Jannik Schümann: "Männer mit Schnurrbärten finde ich attraktiv"
Jannik Schümann spielt in der RTL-Serie "Sisi" den Kaiser Franz. Im stern-Interview verrät er, was in sein Raclette-Pfännchen kommt, was ihm unangenehm ist und warum er gerne einfach mal offline ist.
Für Jannik Schümann, 30, war "Sisi" mit Karlheinz Böhm und Romy Schneider kein typischer Weihnachtsfilm. In diesem Jahr ist das etwas anders: Jannik Schümann stand für die zweite Staffel der RTL-Serie "Sisi" vor der Kamera. Die wird am 27. und 28. Dezember jeweils um 20:15 bei RTL im Free TV ausgestrahlt.
"Sisi" mit Jannik Schümann: "Bevor die Produktion startet, bin ich schon nervös"
Mehrere Monate hat er dafür im Ausland verbracht, um vor der Kamera in die Rolle von Kaiser Franz Joseph I. von Österreich zu schlüpfen. Wie oft er in diesen turbulenten Drehzeiten trotzdem Kontakt mit seinem Partner Felix Kruck haben konnte und was ihn am meisten Überwindung kostet, verrät er im stern-Interview.
Jannik, Sie haben mit Ihren Freund*innen einen Adventskalender erfunden: Challenger. Mit 24 lustig-fiesen Aufgaben. An einem Tag haben Sie den Joker gezogen: Sie wollten nicht ohne Hände essen. Wieso, was ist daran so schlimm?
Es ist nicht schlimm. Aber ich hab da zwei Mal außerhalb gegessen, das war mir zu nervig. Meine anderen Freund*innen waren im home office. Da ist es einfacher, sich füttern zu lassen oder ohne Hände zu essen. Meine Freund*innen ziehen ihre Joker eher bei peinlichen Dingen, ich dafür bei nervigen. Ich mache nicht easy peinliche Dinge, aber ich kann mich überwinden. Ich finde es auch wichtig, regelmäßig über meinen Schatten zu springen.
Welche Aufgabe hat Sie bisher am meisten Überwindung gekostet?
Ich finde es immer wahnsinnig unangenehm, Menschen anzusprechen. Im letzten Jahr hatten wir eine Supermarktaufgabe dabei: Ich sollte jemandem im Laden ein Produkt empfehlen. Das war schon fremdschammäßig. Ich habe mich an die Käsetheke gestellt und jemandem neben mir Gouda empfohlen. An der Käsetheke fiel es mir am leichtesten, denn dort bin ich auch dankbar, Tipps zu bekommen. Welcher Käse eher nussig ist, welcher stinkig.
Und welchen man lieber nicht vor einem Date essen sollte.
Genau.
PAID Netflix-Serie "Die Kaiserin" Interview
Der Kalender lädt dazu ein, mehr Zeit mit Freunden zu verbringen und weniger Zeit am Handy zu sein. Jannik, wären Sie manchmal gern weniger online?
Ja, total. Ich bin immer richtig dankbar, wenn ich im Urlaub bin und mein Handy nicht die ganze Zeit an ist. Auch wenn ich es zum Fotografieren nutze, sind die mobilen Daten ausgestellt. Außerhalb von Europa geht das am besten, wenn es nicht überall einen kostenlosen Internetzugang gibt, sondern nur im Hotel einen Hotspot. Diese Detox-Zeit genieße ich sehr.
Haben Sie schon negative Erfahrungen auf Social Media machen müssen?
Bisher noch nicht. Ich habe eine wirklich wahnsinnig nette Community. Ganz wenige Hater. Dafür viele wirklich liebe Menschen.
Im Trailer zum Kalender sagt jemand über die Aufgaben: 'Ich hab schon Angstdurchfall.' Welche körperlichen Symptome haben Sie, wenn Sie sehr nervös sind?
Ich finde, 'Angstdurchfall' ist ein schönes Wort, um eine Situation zu beschreiben. Wenn ich nervös bin, bekomme ich totales Herzrasen. Ich bin vor jedem Casting krass nervös, vor jedem Teppich. Es gibt häufiger Momente, die mich total nervös machen.
Waren Sie auch vor dem "Sisi"-Dreh nervös?
Bevor die Produktion startet, bin ich schon nervös. Aber irgendwann kommt dann die Routine. Es ist dann wie der erste Schultag, bei dem man alle Freund*innen wiedersieht. Es war dasselbe Team wie in der ersten Staffel, bisschen wie Nach-Hause-kommen also.
Jannik, wie war es für Sie, als Franz in "Sisi" den Schnurrbart zu tragen?
Ich hab ihn ja auch privat getragen, es war meiner. Ich mag Männer mit Schnurrbärten, das finde ich attraktiv. Aber ich finde, es passt nicht zu meinem Charakter. Bis zu den Feiertagen habe ich eine 70er-Jahre-Kotelette für einen Dreh getragen, die hab ich seit Mitte Oktober. Seit Anfang März darf ich nicht entscheiden, wie ich privat aussehe. Aber das ist natürlich ein Luxusproblem in meinem Beruf.
Sie sind beim Drehen manchmal monatelang im Ausland. Bei "Sisi" von April bis August. Was sind Ihre Tricks und kleinen Rituale, um Ihre sozialen Kontakte weiterhin stabil zu halten und sich nah zu fühlen?
Fakt ist: Die Filmwelt nimmt viel Raum ein, man gerät in eine Blase und ist zu tausend Prozent da drin. Von meinen Freund*innen zu erwarten, dass ich manchmal einfach von der Bildfläche verschwinde, ist viel, dessen bin ich mir bewusst. Mit meinem Partner habe ich täglich Kontakt, aber bei meiner besten Freundin melde ich mich manchmal seltener, etwa alle drei Tage statt sonst täglich. Aber sie verstehen meine Situation und unterstützen mich sehr – dafür bin ich ihnen sehr dankbar!
"Sisi" mit Romy Schneider war bei Ihnen zuhause kein typischer Weihnachtsfilm wie in manch anderen Familien. Dafür ist "Tatsächlich ... Liebe" bei Ihnen alljährliche Pflicht. Was mögen Sie an dem Film?
Ich hab ihn dieses Jahr tatsächlich noch nicht geguckt. Aber ich liebe Episodenfilme einfach. Und ich liebe Traditionen. Ich bin großer Fan der Weihnachtszeit, weil da alles immer gleich abläuft. Wenn ich "Tatsächlich ... Liebe" gucke, bin ich sofort in Weihnachtsstimmung. Es ist, als ob dann ein Schalter bei mir umgelegt wird. Und ich mag Rom-Coms sehr gern. Bei "Tatsächlich ... Liebe" liebe ich den Cast. Und den Soundtrack. Und natürlich, wie die Liebesbotschaften auf Pappen geschrieben werden. Toll. "Liebe braucht keine Ferien" mag ich aber auch sehr.
Apropos Traditionen: Ich habe gelesen, dass es bei Ihnen und Ihrer Familie an Weihnachten immer Raclette gibt. Jannik, was kommt in Ihr Raclette-Pfännchen?
Kartoffeln dürfen nicht fehlen. Ich mach Lachs und Kartoffeln und Zwiebeln rein. Und Knoblauch, Mais und Käse.
Käse, der Ihnen vorher an der Käsetheke empfohlen wurde?
Nein, für den Käse ist an Weihnachten Mama verantwortlich.
PAID Jannik Schümann Interview Adoption 13.15
Welche Weihnachtstradition würden Sie selbst gern einführen?
Ich habe vor ein paar Jahren tatsächlich eine eingeführt: Zwischen jedem dritten Geschenk singen wir klassische Weihnachtslieder. "Leise rieselt der Schnee", "Oh Tannenbaum" oder "Stille Nacht". Nicht aus religiösen Gründen, es gehört für mich einfach zur Stimmung dazu. Vor allem seitdem meine kleinen Nichten dabei sind, finde ich das schön. Meinen Vater und meine Brüder musste ich dazu erstmal länger überreden, meine Mutter und meine Schwägerinnen waren sofort begeistert.
Haben Sie ein Tabu-Thema an Weihnachten, bei dem Streit programmiert ist?
Bei uns ist alles ganz harmonisch.
Jannik, haben Sie schon Vorsätze für das neue Jahr gefasst?
Ich hab noch keine, aber ich hab auch nicht jedes Jahr Vorsätze. Zurzeit bin ich ziemlich glücklich. Nein: Ich bin sehr glücklich. Ich hoffe einfach, dass es so weiter geht. Und alle gesund bleiben.