Auf São Tomé gestrandet: Passagiere schaffen es nicht rechtzeitig zurück aufs Kreuzfahrtschiff

Acht Touristen aus den USA und Australien sind vor der Küste Afrikas gestrandet. Sie waren zuvor mit einem Kreuzfahrtschiff der Norwegian Cruise Line an den Hafen der Insel São Tomé gereist und hatten es dort nicht rechtzeitig zurück zum Schiff geschafft, sodass die Kreuzfahrt ohne sie ablegte.

Dieser Artikel erschien zuerst bei ntv.de

Für acht Passagiere der Norwegian Cruise Line wird die als Erholung geplante Kreuzfahrt vor der Küste Afrikas zur Tortur: Die US-Amerikaner und Australier strandeten auf der westafrikanischen Insel São Tomé, nachdem sie es nach einem Ausflug nicht rechtzeitig zurück an Bord schafften. Die Norwegian Cruise Line ließ sie laut einem CNN-Bericht auf der Insel zurück und beruft sich auf die Eigenverantwortlichkeit der Passagiere, Ablegezeiten einzuhalten. Seit Tagen reisen die Passagiere dem Schiff hinterher und versuchen, wieder an Bord zu gelangen.

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Für acht Passagiere der Norwegian Cruise Line wird die als Erholung geplante Kreuzfahrt vor der Küste Afrikas zur Tortur: Die US-Amerikaner und Australier strandeten auf der westafrikanischen Insel São Tomé, nachdem sie es nach einem Ausflug nicht rechtzeitig zurück an Bord schafften. Die Norwegian Cruise Line ließ sie laut einem CNN-Bericht auf der Insel zurück und beruft sich auf die Eigenverantwortlichkeit der Passagiere, Ablegezeiten einzuhalten. Seit Tagen reisen die Passagiere dem Schiff hinterher und versuchen, wieder an Bord zu gelangen.

Vom Schiff gegangen waren sie am vergangenen Mittwoch, um sich einer geführten Tour über São Tomé anzuschließen. Als sie feststellten, dass die Route über die Insel länger dauert als geplant, informierte der Reiseveranstalter den Kapitän des Kreuzfahrtschiffes über die Verspätung. Dieser weigerte sich allerdings, die Passagiere wieder auf das Schiff zu lassen, als sie den Hafen erreichten, weil der Aufruf "Alle an Bord" bereits stattgefunden habe, berichtete "ABC15 News".

Der Kreuzfahrtschiffbetreiber pocht gegenüber CNN auf die zuvor festgelegte Abfahrtszeit. "Acht Gäste, die auf eigene Faust oder mit einer privaten Tour auf der Insel waren, verpassten das letzte Beiboot zurück zum Schiff und konnten daher die für alle an Bord geltende Zeit von 15.00 Uhr Ortszeit nicht einhalten", heißt es in der Erklärung. "Obwohl dies eine sehr bedauerliche Situation ist, sind die Gäste dafür verantwortlich, dass sie zur veröffentlichten Zeit zum Schiff zurückkehren." Diese Zeit sei mehrfach über die Sprechanlage mitgeteilt und den Passagieren kurz vor dem Verlassen des Schiffes noch einmal ausgehändigt worden.

Der Versuch, wieder an Bord des Kreuzfahrschiffes der Norwegian Cruise Line zu kommen

Das Team des Kreuzfahrtschiffes übergab die Pässe der Passagiere an die örtlichen Behörden, wo sie von den Gestrandeten abgeholt werden konnten. Zudem stehe man in Kontakt mit den Passagieren und arbeite mit den örtlichen Behörden zusammen, heißt es in der Erklärung der Norwegian Cruise Line weiter. Aber: Die Passagiere sind für ihre Reise zum nächsten Anlaufhafen des Schiffes selbst verantwortlich und müssen auch die Kosten dafür tragen.

Die acht US-Amerikaner und Australier mussten daher bereits eine 15-stündige Reise durch sechs Länder auf sich nehmen, wie die Eheleute Jill und Jay Campbell aus South Carolina gegenüber CNN berichteten. Mit Unterstützung der US-Botschaft in Angola flogen sie demnach vergangenen Sonntag nach Gambia, wo das Schiff planmäßig anlegen sollte. Aufatmen konnte die Gruppe dort allerdings nicht: Wegen Niedrigwassers konnte die Norwegian Cruise Line nicht wie geplant vor dem westafrikanischen Land anlegen. Die Passagiere befinden sich somit noch immer nicht wieder an Bord.

Besonders herausfordernd sei dieser Trip für die älteren Menschen der Gruppe. Auch eine Schwangere sowie eine querschnittsgelähmte Person befinden sich laut den Berichten unter den Gestrandeten. Die meisten von ihnen haben sowohl ihre Medikamente als auch Kreditkarten an Bord gelassen. Die Campbells berichteten von einer 80-Jährigen, die ihre Herzmedikamente seit fünf Tagen nicht nehmen konnte und schließlich in eine Klinik eingeliefert werden musste.

FS Kreuzfahrtschiff Explora 1015

Sie wollen nun versuchen, rechtzeitig nach Senegal zu kommen, wo der nächste Stopp des Schiffes geplant sei, erklärte das Ehepaar Campbell gegenüber dem US-Sender weiter. Allerdings gestalte sich auch der Kontakt zum Kreuzfahrtschiff äußerst schwierig. Demnach sei dies nur per E-Mail möglich. "Aber sie antworten nicht auf unsere E-Mails", so das Ehepaar.