Champions League: Bei Niclas Füllkrug platzt der Knoten – auf dem Platz und im Interview
Neun Spiele lang musste Niclas Füllkrug von Borussia Dortmund auf ein Tor warten und ausgerechnet im wichtigen Spiel gegen Atlético Madrid trifft er wieder. Nach dem Spiel findet er dazu deutliche Worte.
Als Borussia Dortmund im vergangenen Sommer der Weltöffentlichkeit präsentierte, wen der Klub unter anderem für die vielen Millionen durch den Verkauf von Jude Bellingham verpflichtet hat, grinste Niclas Füllkrug in die Vereins-Kamera. Er war von Werder Bremen gekommen, wo er nicht nur beim Publikum äußerst beliebt war, sondern auch mit der Stürmer-Währung Tore großzügig umging.
In Dortmund war das anders. Dort wurde der Transfer kritisch begutachtet, allzu viele Argumente dagegen konnte Füllkrug auf dem Platz nicht liefern. Mit seinem Tor gegen Atlético Madrid im Rückspiel des Champions-League-Viertelfinales war er nun aber unmittelbar am 4:2-Erfolg beteiligt und verhalf seinem Team damit zum Halbfinal-Einzug. "Es war magisch", sagte er hinterher. "Ich bin am 30. August hierher gewechselt in einer Situation, in der es nicht immer ganz einfach war und hab dann versucht, immer das Beste draus zu machen und meine beste Leistung zu bringen."
Niclas Füllkrug beendet Torflaute gegen Atlético
Neun Spiele ohne Treffer hatte der Nationalspieler vor der Begegnung auf dem Konto – mager für einen Angreifer. Auf die Quote wurde er nach der Partie im Interview mit Amazon Prime angesprochen und machte auf Füllkrug-sympathische Art deutlich, dass sie ihn in diesem Moment nicht besonders interessierte: "Wenn man diese ganze Saison sieht, wo ich herkomme, was ich erlebt habe in meiner Karriere, und dass ich jetzt mit Borussia Dortmund im Champions-League-Halbfinale stehe – da ist es doch scheißegal, ob ich neun Spiele getroffen habe oder nicht." Entscheidend sei gewesen, dass das Team weiterkomme, "das war so wichtig wie mein Tor".
Niclas Füllkrug WM Katar 12.08
Ganz egal scheint es ihm dann aber doch nicht gewesen zu sein, denn er schob noch nach, sich das Tor als "Brustlöser für die kommenden Spiele" zu wünschen. Gebrauchen könnten er und Borussia Dortmund das durchaus – im Halbfinale der Champions League wartet Paris Saint-Germain auf den BVB. Und dessen Stürmer Kylian Mbappé braucht keinen Brustlöser.