Lost Places in Afrika: Elizabeth Bay: Namibias Geisterstadt am Meer
Wo die Wüste direkt an den Atlantischen Ozean grenzt: Der Ort in der Elisabethbucht galt einst als eine der wichtigsten Diamanten-Bergbaustädte des Landes. Jetzt wehen die Winde immer mehr Sand in die leeren Gebäude.
Südwestlich von Windhoek, der Hauptstadt Namibias, erstreckt sich die 80.000 Quadratkilometer große Namib-Wüste bis zum Atlantischen Ozean. Durch das lebensfeindliche Gebiet wurde Anfang des 20. Jahrhunderts eine Eisenbahnstrecke bis in die Hafenstadt Lüderitz gelegt. Die durchschnittliche Niederschlagsmenge in diesem Teil der Namib-Wüste beträgt nur wenige Millimeter pro Jahr.
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Die Trasse in der damaligen Kolonie Deutsch-Südwestafrika schuf eine Verbindung zwischen dem Meer und den Orten im Landesinneren, die als Alternative zur Strecke Windhoek-Swakopmund weiter im Norden der Kolonie gedacht war.
Kurz nach dem Bau der Lüderitz-Eisenbahn wurden in der Gegend von Kolmanskop, ungefähr 30 Kilometer südöstlich von Lüderitz gelegen, Diamanten entdeckt, was der Region zu einem enormen Boom verhalf, der jedoch nur bis in die frühen 30er Jahre andauerte.
Der Diamantenabbau zog sich im Laufe der Jahre immer weiter nach Süden, wo weitere Siedlungen wie Elizabeth Bay, Pomona und Bogenfels entstanden. Diese Orte sind heute ebenfalls Geisterstädte, die per Tagesausflug von Lüderitz aus besucht werden können.
Sperrzone und Nationalpark
Elizabeth Bay und Kolmanskop liegen bis heute in einer Sperrzone, um dem Diamantenschmuggel Einhalt zu gebieten. Das Wüstengebiet umschließt die Hafenstadt Lüderitz und erstreckt sich vom Oranje bis zu der Südgrenze des Namib-Naukluft-Nationalparks. Die Zugangsbeschränkungen in diesem Landesteil am Atlantik bestehen bis auf weiteres. Besuche sind nur im Rahmen geführter Gruppen möglich.
Das Robert Koch-Institut in Berlin hat das Reiseziel Namibia zu einer Region mit erhöhtem SARS-CoV-2 Infektionsrisiko gelistet. Auf Seiten mit den Reise- und Sicherheitshinweisen des Auswärtigen Amtes heißt es deutlich: "Vor nicht notwendigen, touristischen Reisen nach Namibia wird derzeit gewarnt."
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