Enge Geschichte
Sepp Straka steigert sich bei den Genesis Scottish Open zwar zu einer 68 (-2), muss aber heftig zittern und hoffen, dass es am Ende fürs Wochenende noch reicht. Bernd Wiesberger verpasst den Cut beim kosanktionierten Event der DP World Tour und PGA Tour im Renaissance Club klar.
Sepp Straka und Bernd Wiesberger fanden zum Auftakt der topbesetzten Genesis Scottish Open kein wirkliches Rezept, denn bei allerbesten Scoringverhältnissen starteten beide nur mit einer 70 (Par) ins Turnier und liegen so bereits zwei Schläge hinter der erwarteten Cutmarke. Am Freitag Vormittag heißt es nun einen Zahn zulegen, denn während Straka weiter das richtige Gefühl für die anstehenden Open Championship erarbeiten will, geht es für Wiesberger um nicht weniger als die Teilnahme in Royal Troon, denn die besten drei noch nicht qualifizierten Spieler erhalten am Sonntag noch ein Ticket für das letzte Major des Jahres.
Sepp nimmt zwar auf der 10 ein absolut stressfreies erstes Par mit, nach etwas zu ungenauem Pitch verbaut er sich aber am anfänglichen Par 5 den Weg zum erhofften Birdie. Das rächt sich auch sofort bitter, denn aus dem Rough bringt er den Ball danach auf der 11 alles andere als zwingend zur Fahne und muss aus rund 25 Metern den Putter dreimal bemühen, womit er sich rasch ein Bogey einfängt und so den Weg ins Wochenende immer steiniger macht.
Immerhin lässt er sich vom frühen Fehler nicht aus der Ruhe bringen und zündet schon auf der 13 ein perfektes Eisen ins Grün, was ihm aus nicht einmal einem halben Meter rasch den Ausgleich beschert. Das schärft sein Spiel sichtlich so richtig, denn gleich am darauffolgenden Par 3 gelingt sogar fast ein Hole in One, womit Österreichs Nummer 1 sein Score sogar rasch in die richtige Richtung biegt. Mit den langen Löchern im Renaissance Club wird er jedoch auch weiterhin noch nicht wirklich warm, denn auch die 16 lässt kein Birdie springen.
Zittern ums Weekend
Dafür läuft am Par 3 der 16 dann erstmals der Putter richtig heiß und lässt aus rund 14 Metern ein unverhofftes Birdie springen, womit er sich bis auf einen Schlag an die gezogene Linie herantastet. Nachdem jedoch auf der 18 der Drive zu weit nach rechts zieht und er in Folge das Grün überschlägt, muss er schließlich auch das zweite Bogey einstecken. Nach einigermaßen soliden Pars darf er dann auf der 3 erstmals auch auf einem Par 5 durchatmen, denn mit einer starken Attacke legt er sich sogar eine durchaus gute Eaglechance auf. Diese kann er zwar nicht nützen, das vierte Birdie des Tages stellt so jedoch nur noch Formsache dar.
Gleich danach legt er sich die nächste gute Chance auf, schiebt aus 2,5 Metern den Putt jedoch knapp vorbei. Nach weiteren Pars ergibt sich dann kurz vor Ende der Runde auf der 8 aus ganz ähnlicher Distanz die nächste Möglichkeit, doch wieder will der Putt zum so wichtigen Erfolgserlebnis nicht fallen. Schlussendlich steht er so zwar mit der 68 (-2) beim Recording, muss nun aber heftig zittern und hoffen, dass sich am Nachmittag die Verhältnisse soweit verschärfen, dass am Ende des Tages 2 unter Par noch fürs Wochenende reicht. Die Tendenz zeigt derzeit jedoch in die andere Richtung.
Wiesberger scheitert klar am Cut
Mit einem eingebunkerten Drive und einem daraufhin verpassten Up & Down findet Bernd Wiesberger am Freitag dann nur äußerst schleppend in den zweiten Spieltag und erschwert sich so die Aufgabge „Cut“ gleich zu Beginn enorm. Nachdem dann auch noch der Putter streikt und ihm ausgerechnet am Par 5 der 3 mit einem Dreiputt aus gut acht Metern das nächste Bogey aufs Auge drückt, rückt das rettende Cut-Ufer endgültig in ganz weite Ferne.
Zwar kann er sein Spiel danach stabilisieren, läuft jedoch die gesamten Frontnine über vergeblich einem ersten Erfolgserlebnis hinterher und biegt so bei gleich fünf Schlägen Rückstand auf die Cutlinie auf die hintere Platzhälfte ab. Dort agiert er dann deutlich zu Ungenau um sich wirklich echte Birdiemöglichkeiten auflegen zu können und muss damit auch weiterhin noch auf das erste Birdie am Freitag warten. Erst das Par 5 der 16 erbarmt sich dann, nachdem er die Attacke nur knapp neben dem Grün parkt.
Open ohne Bernd
Den verpassten Cut kann der erste rote Eintrag jedoch nicht mehr verhindern, denn am Ende kommmt er nur mit einer 71 (+1) ins Ziel und scheitert so doch deutlich am Sprung ins Wochenende. Damit ist nun auch die allerletzte Chance auf eine Major-Teilnahme heuer endgültig dahin, womit er eines seiner selbst definierten Ziele verpasst. In gewisser Weise hat sich Bernd in dieser Hinsicht auch ein wenig verzockt, denn er verzichtete auf eine Qualifikationsteilnahme für die Open Championship und setzte stattdessen darauf, dass er sich über die DP World Tour noch für Royal Troon seinen Startplatz sichert.
Nachdem er darüber hinaus aus freien Stücken auch auf eine Olympia Teilnahme verzichtet, was eine weitere Top-Möglichkeit wäre sich mit den Besten der Besten zu messen, darf der Südburgenländer nun endgültig die nächsten Wochen mit Freizeitgestaltung verplanen. Erst ab 15. August wird er in Tschechien wieder zu Hölzern, Eisen und Putter greifen wird. Bernd wird auch einen richtig heißen Herbst benötigen um sein zweites erklärtes Ziel einer PGA Tourcard erreichen zu können, denn neben etlichen Topergebnissen wird dazu wohl auch zumindest ein Sieg von Nöten sein.
Leaderboard Genesis Scottish Open
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Der Beitrag Enge Geschichte erschien zuerst auf golf-live.at.