Nach Attentat: Trump: Werde weiterhin Wahlkampf im Freien machen
Vor zwei Wochen feuerte ein Schütze bei einer Wahlkampfveranstaltung in der Stadt Butler auf Trump. Der will trotzdem an Kundgebungen im Freien festhalten - und an den Ort des Attentats zurückkehren.
Der republikanische Präsidentschaftsbewerber Donald Trump hat angekündigt, trotz Sicherheitsbedenken im US-Wahlkampf weiterhin Kundgebungen im Freien abhalten zu wollen. Der Secret Service habe sich bereiterklärt, seinen Schutz erheblich zu verstärken, schrieb Trump auf seiner Online-Plattform Truth Social. Er sei "sehr gut in der Lage, dies zu tun". Die Rede- und Versammlungsfreiheit dürfe durch nichts und niemandem gestoppt oder eingeschränkt werden.
Trump hatte zuvor angekündigt, an den Ort des Attentats an zurückkehren zu wollen. Er werde nach Butler, Pennsylvania, zurückgehen, um dort eine "große und wunderbare" Kundgebung zu veranstalten. "Was für ein Tag wird das werden - kämpft, kämpft, kämpft!", schrieb der Republikaner in Großbuchstaben. Weitere Details zum Zeitpunkt nannte er nicht.
Vor zwei Wochen hatte dort ein Schütze bei einer Wahlkampfveranstaltung draußen das Feuer eröffnet und auf den 78-Jährigen geschossen. Der Täter wurde von Sicherheitskräften getötet. Ein Besucher starb, zwei weitere wurden verletzt. Trump wurde am rechten Ohr verletzt. Er will für die Republikaner nach der Wahl am 5. November wieder ins Weiße Haus einziehen. Er war von 2017 bis 2021 US-Präsident.
Trump echauffiert sich über FBI-Chef
Der Republikaner hatte sich am Freitag (Ortszeit) in einer Reihe von Beiträgen auf Truth Social an FBI-Chef Christopher Wray abgearbeitet. Grund war eine Aussage des FBI-Chefs vor einem Kongressausschuss, in der er sich nicht darauf festlegen wollte, ob Trump von einer Kugel oder einem Splitter am Ohr verletzt wurde. Trump schrieb: "Nein, es war leider eine Kugel, die mein Ohr traf, und zwar hart. Es gab weder Glas noch Splitter." Wrays vage Aussagen würden dem FBI schaden.
Auch Trumps früherer Leibarzt aus seiner Zeit im Weißen Haus, Ronny Jackson, meldete sich zu Wort und teilte in einem Schreiben mit: "Es gibt absolut keine Beweise dafür, dass es sich um etwas anderes als eine Kugel handelte." Da er mehr als 20 Jahre lang als Notfallmediziner in der US-Marine tätig gewesen sei, habe er in seiner Laufbahn viele Schusswunden behandelt.
FBI reagiert mit Stellungnahme
Schließlich reagierte die Bundespolizei FBI mit einer Stellungnahme. "Was den ehemaligen Präsidenten Trump am Ohr traf, war eine ganze oder in kleinere Stücke zersplitterte Kugel, die aus dem Gewehr des Verstorbenen abgefeuert wurde", teilte die Behörde mit. Trump schrieb daraufhin auf Truth Social: "Ich nehme an, das ist die beste Entschuldigung, die wir von Direktor Wray bekommen werden, aber sie wird voll akzeptiert!"
Bilder von Trump mit Blut am Ohr und etwas Blut im Gesicht - und zugleich mit geballter Faust - gingen nach dem Attentat um die Welt. Trump rief nach dem Angriff "Kämpft, kämpft, kämpft!", was mittlerweile zu einer Art Motto seiner Anhänger geworden ist.
Secret Service legte Trump offenbar Auftritte in Hallen nahe
Zuletzt hatte die "New York Times" berichtet, dass der Secret Service Trumps Wahlkampfteam nahegelegt habe, in der Zukunft keine Großveranstaltungen mehr unter freiem Himmel abzuhalten. Es war völlig unklar, wo die von Trump angekündigte Wahlkampfveranstaltung in Butler stattfinden soll. Seit dem Attentat war Trump bisher nur in großen Hallen aufgetreten. Noch an diesem Samstag (Ortszeit) war eine weitere Kundgebung geplant.
Zu Beginn der Woche hatte die Chefin des Secret Service, Kimberly Cheatle, ihren Posten abgegeben und sich damit parteiübergreifenden Rücktrittsforderungen gebeugt. Der Secret Service sei am Tag des Attentats seiner Aufgabe nicht gerecht worden, sagte sie.
Der Ex-Präsident hatte nach dem Angriff einige Tage lang einen weißen Verband am Ohr getragen. Auf dem Parteitag der Republikaner in Milwaukee, der direkt im Anschluss an das Attentat stattfand, klebten sich einige Anhänger aus Solidarität ebenfalls eine Art Verband ans Ohr. Trump kündigte nun an, bei der geplanten Veranstaltung in Butler an den getöteten Feuerwehrmann und die beiden Verletzten erinnern zu wollen. Der Republikaner hatte den Feuerwehrhelm des Todesopfers bei seiner Rede beim Parteitag auf der Bühne geküsst.