Die Umfragen hatten zuletzt einen Gegenkandidaten vorne gesehen: Laut der Wahlbehörde gewinnt der autoritäre Nicolás Maduro erneut die Präsidentschaftswahlen. Nachdem die venezolanische Wahlbehörde den amtierenden Präsidenten Nicolás Maduro zum Wahlsieger erklärt hat, legt die Opposition Einspruch ein. Sie teilte mit, dass sie das offizielle Ergebnis nicht anerkenne und sich zum Wahlsieger erkläre. Venezuela habe einen neuen Präsidenten und dieser heiße Edmundo González, sagte Oppositionspolitikerin María Corina Machado. Zuvor hatte die Wahlbehörde Präsident Nicolás Maduro zum Sieger erklärt. Wie Behördenchef Elvis Amoroso in der Nacht auf Montag (Ortszeit) nach Auszählung von 80 Prozent der abgegebenen Stimmen mitteilte, soll Maduro eine Mehrheit von 51,2 Prozent erhalten haben. Auf den aussichtsreichsten Oppositionskandidaten Edmundo González Urrutia entfielen demnach 44,2 Prozent. Das Ergebnis sei "unumkehrbar", fügte Wahlbehördenchef Amoroso an. Es ist die dritte Amtszeit des Sozialisten Maduro. 2018 war seine Wiederwahl allerdings international nicht anerkannt worden. Auch bei dieser Wahl hatte die Opposition vor Unregelmäßigkeiten gewarnt und ihre Wahlbeobachter dazu aufgerufen, bis zum Ende der Stimmenauszählung in den Wahllokalen zu bleiben. Die Hauptbeobachterin der Opposition, Delsa Solorzano, wurde jedoch daran gehindert, das Gebäude der Wahlbehörde zu betreten. Oppositionsführerin sendet Botschaft ans Militär Neben dem autoritären Präsidenten Maduro, der eine dritte Amtszeit anstrebt, bewarben sich neun weitere Kandidaten um das höchste Staatsamt. Die besten Chancen wurden neben Maduro dem früheren Diplomaten Edmundo González Urrutia vom Oppositionsbündnis Plataforma Unitaria Democrática zugerechnet, der zuletzt in den Umfragen deutlich vor Maduro lag. Mehr dazu und zur Situation in Venezuela lesen Sie hier. "Die Ergebnisse können nicht geheim gehalten werden. Das Land hat sich friedlich für einen Wandel entschieden", erklärte González auf X kurz bevor die Ergebnisse bekanntgegeben wurden. Oppositionsführerin Machado wendete sich an die Armee: "Eine Botschaft an das Militär. Das venezolanische Volk hat gesprochen: Es will Maduro nicht", schrieb sie auf X. "Es ist an der Zeit, sich auf die richtige Seite der Geschichte zu stellen. Sie haben eine Chance, und zwar jetzt." USA äußern "ernste Bedenken" US-Außenminister Antony Blinken äußerte sich skeptisch in Bezug auf den erneuten Wahlsieg des venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro. "Wir haben ernste Bedenken, dass das verkündete Ergebnis nicht den Willen oder die Stimmen des venezolanischen Volkes widerspiegelt", erklärte Blinken. Er gratulierte den Venezolanern, "trotz erheblicher Herausforderungen und großer Bedenken hinsichtlich des Prozesses" an den Wahlen teilgenommen zu haben. Beobachter gehen nicht von einer freien und fairen Wahl aus. Zuletzt wurden zahlreiche Oppositionelle festgenommen und regierungskritische Kandidaten nicht zur Wahl zugelassen. Die Nichtregierungsorganisation Foro Penal berichtete von mehr als 300 politischen Häftlingen.