Die Endspiele der US Open stehen an. Vor dem Finale der Damen am späten Abend geht es für die Herren-Doppel um den Titel. Mit dabei sind auch zwei Deutsche. Kevin Krawietz und Tim Pütz haben einen historischen Titelgewinn bei den US Open verpasst. Die Profis aus Coburg und Frankfurt am Main unterlagen im Doppel-Finale am Samstag im Arthur Ashe Stadium den Australiern Max Purcell/Jordan Thompson mit 4:6, 6:7 (4:7). Damit hat weiter kein deutsches Team in der Open Era seit 1968 im Big Apple triumphiert. Einzig der Bayreuther Philipp Petzschner konnte 2011 an der Seite des Österreichers Jürgen Melzer jubeln. Krawietz/Pütz konnten in einem lange engen Endspiel gegen die Wimbledon-Finalisten ihre Chancen auf den ersten gemeinsamen Grand-Slam-Coup nicht nutzen. Für Krawietz bleibt es bei seinen zwei French-Open-Siegen 2019 und 2020 an der Seite des Kölners Andreas Mies. Pütz, der einen Titel im Mixed aus Paris vorweisen kann, wartet weiter auf einen Doppel-Triumph bei einem Major. Beiden bleibt zusammen eine Prämie von 375.000 US-Dollar . Gegen die Wimbledon-Finalisten Purcell/Thompson steigerten sich Krawietz/Pütz nach dem Verlust des ersten Satzes. Sie wehrten beim Stand von 3:5 im zweiten Durchgang erste Matchbälle ab, kamen danach nochmal zurück. Doch am Ende blieb ihnen nur der enttäuschte Gang ans Netz. Das Finale zum Nachlesen im Ticker: Purcell/Thompson – Krawietz/Pütz 6:4, 7:6 (7:4) 2. Satz, 6:4, 7:6 (7:4) – Das war es. Mit einem Ass beendet Max Purcell dieses Endspiel. Kevin Krawietz und Tim Pütz haben sich mit einer beeindruckenden Leistung im zweiten Satz noch in den Tie-Break gekämpft und alles gegeben, mussten sich am Ende aber dem besseren Doppel geschlagen geben. Dabei erwischten Max Purcell und Jordan Thompson den deutlich besseren Start ins Match. Dazu leisteten sie sich weniger Unforced Errors (15 zu 18) und nutzten ihre Chancen, die sich auch durch die Fehler der Deutschen ergaben, besser. 2. Satz, 6:4, 6:6 (6:4) – Krawietz verhaut eine Vorhand, und die Australier haben Matchball. 2. Satz, 6:4, 6:6 (5:4) – Das gibt es nicht: Ein Doppelfehler von Krawietz. 2. Satz, 6:4, 6:6 (4:4) – Es bleibt weiter eng: Thompson landet mit einer Rückhand im Aus. 2. Satz, 6:4, 6:6 (4:3) – Die Australier drehen diesen Tie-Break, weil Pütz erneut im Netz landet. 2. Satz, 6:4, 6:6 (3:3) – Ist das ärgerlich: Pütz landet im Netz. 2. Satz, 6:4, 6:6 (2:3) – Die Australier bleiben dran. 2. Satz, 6:4, 6:6 (1:3) – Sie bauen ihre Führung aus. 2. Satz, 6:4, 6:6 (1:2) – Und gehen in Führung. 2. Satz, 6:4, 6:6 (1:1) – Krawietz und Pütz gleich aus. 2. Satz, 6:4, 6:6 (1:0) – Die Australier gehen in Führung 2. Satz, 6:4, 6:6 – Stark von Tim Pütz, der mittlerweile längst endlich angekommen ist: Eine Vorhand durch die Mitte zum 15:15, dann eine weitere starke Rückhand. Aber die Australier bleiben dran. Auch, weil Krawietz erst direkt am Netz mit seinem Schlag nicht rüberkommt und sich dann einen weiteren Fehler leistet. Es geht in den Tie-Break. 2. Satz, 6:4, 5:6 – Die Australier gehen nun immer wieder auf Pütz, hoffen auf weitere Fehler. Den Gefallen tut er ihnen aber nicht, spielt Schlag um Schlag zurück, stellt mit einer Vorhand auf 30:30 bei eigenem Aufschlag. Dann entwickelt sich der Ballwechsel dieses Endspiels: Mit fast wahnwitzigen Volleys geht es hin und her, am Ende haben die Deutschen Pech, dass eine Purcell-Vorhand an der Netzkante landet und Krawietz nicht mehr richtig rankommt. Wieder einmal geht es über Gleichstand. Und wieder ist Krawietz da, bringt eine Purcell-Vorhand am Netz per Volley zum Punkt zurück. Und das deutsche Doppel hat diesen 2. Satz gedreht. 2. Satz, 6:4, 5:5 – Break für Krawietz und Pütz. Was passiert denn hier gerade? Pütz bringt sein Doppel mit einer starken Vorhand in Führung, dann leistet sich Purcell zwei Doppelfehler in Folge. Drei Breakbälle für die Deutschen. Schon der erste sitzt, da Purcell mit einem Volley im Netz landet. Sind das die Nerven bei den Australiern? 2. Satz, 6:4, 5:4 – So schnell kann es gehen: Nach 1:11 Stunden haben Purcell und Thompson zwei Matchbälle, nachdem nun Krawietz gleich mehrfach im Aus landet. Aber die Deutschen können beide Chancen abwehren, erzwingen noch den Gleichstand, kämpfen darum, im Match zu bleiben. Mit Erfolg. Thompson landet nur im Netz. Nun brauchen sie ihr erstes Break in diesem Endspiel. 2. Satz, 6:4, 5:3 – Aber Thompson gibt sich weiter keine Blöße beim Aufschlag. Dreimal in Folge kommt der Service, die Deutschen finden kein Gegenmittel. Purcell schließt mit einem Volley am Netz ab. Jetzt serviert Krawietz gegen den Matchverlust. 2. Satz, 6:4, 4:3 – Und genau das sollte in dieser Phase eben nicht passieren: Pütz unterläuft sein fünfter Doppelfehler, die Australier wirken weiter einfach souveräner. Mit Hilfe der Netzkante stellt Krawietz dann aber doch auf 40:30 und verkürzt per weiterem Volley auf 3:4. 2. Satz, 6:4, 4:2 – Relativ problemlos stellt Purcell mit seinem Aufschlagspiel auf 4:2. 2. Satz, 6:4, 3:2 – Break für Purcell und Thompson. Jetzt unterläuft auch Krawietz ein untypischer Fehler, einen unangenehm halbhohen Ball haut er bei 30:15 ins Netz. Thompson setzt direkt mit einer Vorhand nach, die erste Breakchance wird wieder sofort genutzt, weil dem deutschen Doppel noch ein Fehler unterläuft. Jetzt müssen Krawietz und Pütz aufpassen, dass ihnen das Match nicht entgleitet. 2. Satz, 6:4, 2:2 – Ärgerlich: Bei 30:30 leistet sich Pütz einen Return-Fehler, in dieser Phase wechseln sich unerzwungene Fehler auf beiden Seiten ab. Mehrfach geht es über Gleichstand. So richtig nah an ein Break kommen Krawietz und Pütz aber nicht, Thompson schließt mit einem Service-Winner ab. 2. Satz, 6:4, 1:2 – Da haben Krawietz und Pütz Glück, dass sie den Schlag von Thompson knapp im Aus gesehen haben – eine ganz knappe Entscheidung. Thompson aber macht es dem deutschen Doppel hier schwer, auch Purcell retuniert stark, sie stellen auf 30:30. Pütz aber will jetzt sichtlich mehr machen, punktet am Netz zum 40:30. Trotzdem müssen sie über Gleichstand. Und Krawietz beweist da das richtige Gespür, steht goldrichtig und punktet am Netz. 2. Satz, 6:4, 1:1 – Bei 30:0 leistet sich Purcell den ersten Doppelfehler für die Australier, hat dann Glück, dass Pütz mit einer Vorhand zu lang ist. Mit einem Service-Winner gleicht Purcell aus. 2. Satz, 6:4, 0:1 – Es bleibt dabei: Krawietz verliert seine Aufschlagspiele nicht, er serviert stark und bringt das deutsche Doppel zu Beginn dieses zweiten Satzes in Führung. 1. Satz, 6:4 – Der erste Satz geht an Max Purcell und Jordan Thompson. Dabei macht das Krawietz zu Beginn sehr gut, der Doppel-Routinier hält sich und Pütz im Spiel, verleiht ihrem Spiel die nötige Ruhe. Gleich mehrfach punktet Krawietz am Netz, stellt auf 40:30. Purcell wehrt mit einem Ass aber die Breakchance ab, es geht über Gleichstand. Dort legt er zwei weitere Winner nach – und sichert sich und Jordan Thompson den ersten Satz. Besonders Tim Pütz ist auf deutscher Seite noch nicht im Match, das muss sich im zweiten Satz unbedingt ändern. 1. Satz, 5:4 – Jetzt sitzen Pütz' Aufschläge besser, kommen mit viel Schnitt, stellen die Australier vor Probleme. Einen Volley von Krawietz am Netz kann Purcell nicht zurückbringen. Aber was passiert dann? Richtig: Der vierte Doppelfehler des 36-Jährigen zum 30:30. Mit viel Mühe verkürzt das deutsche Duo dann doch noch auf 4:5. 1. Satz, 5:3 – Das geht bei Aufschlag für die Australier aber weiter zu schnell aus deutscher Sicht: Thompson serviert aktuell sehr sicher, vorne steht Purcell, bei 40:0 vollendet er mit einem Volley. Jetzt serviert Pütz gegen den Satzverlust. 1. Satz, 4:3 – Vielleicht geht es ja so auf der Suche nach mehr Selbstvertrauen: Mit einer schwierigen Rückhand über Kopf stellt Pütz auf 40:0, das deutsche Duo bleibt dran. 1. Satz, 4:2 – Da wirken die Australier aktuell einfach entschlossener: Erst punktet Purcell mit einer Vorhand, dann setzt es den nächsten Aufschlag-Winner zum 40:0. Mit einem weiteren Service-Winner stellt Purcell auf 4:2. 1. Satz, 3:2 – Break für Purcell und Thompson. Pütz macht in dieser Phase dann doch eine unglückliche Figur: Er leistet sich bereits seinen dritten Doppelfehler, haut in der nächsten Rally eine Vorhand weit ins Aus. Nach einem weiteren Pütz-Fehler haben die Australier drei Breakbälle. Den ersten wehrt Krawietz mit einem Volley am Netz ab, dann aber liefern sich Pütz und Purcell ein Duell – mit besserem Ausgang für Purcell. Pütz braucht unbedingt mehr Sicherheit. 1. Satz, 2:2 – Auch hier wieder tolles Zusammenspiel: Erst ein Lob-Return von Pütz, denn geht Krawietz ans Netz und schließt zum 30:15 ab. Aber Purcell und Thompson bleiben dran, es entwickelt sich eine tolle Rally – mit besserem Ausgang für das Duo aus "Down Under". 1. Satz, 1:2 – Krawietz antwortet mit einem Ass, Pütz setzt am Netz nach zum 40:0 und ist auch danach mit einem Volley zur Stelle. Das deutsche Duo ergänzt sich dabei sehr gut, so kann es weitergehen. 1. Satz, 1:1 – Die Australier bringen ihren Aufschlag schnell durch, Purcell schließt mit einem soliden Volley ab. 1. Satz, 0:1 – Das deutsche Duo hat zuerst Aufschlag. Mit einer starken Vorhand stellt Pütz auf 15:0, leistet sich dann aber direkt zwei Doppelfehler in Folge. Nach einem Return von Thompson haben die Australier direkt zwei Breakbälle. Beide können Krawietz und Pütz aber abwehren. Es geht mehrfach über Gleichstand, am Ende bringt Krawietz mit einem Volley das Spiel durch. 18:05 Uhr – Beide Duos kommen jetzt auf den Platz, spielen sich warm. Gleich geht es los. 18:00 Uhr – Das Dach vom Arthur Ashe Stadium ist übrigens geschlossen worden – es soll heute in New York regnen, der Himmel über der Stadt ist wolkenverhangen. 17:55 Uhr – Und weil es so schön war: Hier nochmal der Matchpoint aus dem Halbfinale. 17:35 Uhr – Die Tage in New York erleben beide höchst unterschiedlich. "Abseits des Platzes muss ich meine Vaterpflichten erfüllen", sagte Pütz, der im Gegensatz zu seinem Partner mit Frau und Kindern angereist ist: "Kevin ist quasi allein hier. Ich weiß gar nicht, was er die ganze Zeit macht." Krawietz, der ansonsten auch oft seine Familie zu den Turnieren mitnimmt, genießt in der spielfreien Zeit gutes Essen in einer der Rooftop-Bars und entspannt sich für die sportlichen Herausforderungen. 17:20 Uhr – Bislang stand Philipp Petzschner als einziger deutscher Tennisprofi im Doppel-Finale der Herren bei den US Open, er gewann 2011 den Titel gemeinsam mit dem Österreicher Jürgen Melzer. Mit seinem früheren Doppelpartner Andreas Mies hatte Krawietz indes zweimal den Titel bei den French Open geholt. 17:11 Uhr – Dass Krawietz/Pütz im Finale stehen, war zeitweise im Halbfinale nicht abzusehen. Im finalen Satz stand es zwischenzeitlich 2:4, 0:40 aus deutscher Sicht. "Am Ende haben wir unsere Köpfe ausgeschaltet und einfach weitergespielt. Wir sind nochmal von den Toten auferstanden", sagte Pütz über die Aufholjagd kurz vor Schluss. 17:00 Uhr – Herzlich willkommen zum Doppel-Finale der Herren. In rund einer Stunde geht's los in New York!