In den Niederlanden ist ein Gebäude teilweise eingestürzt. Die Feuerwehr kämpft noch gegen Flammen und sucht nach Vermissten. In Den Haag ist ein dreistöckiges Wohnhaus nach einer Explosion teilweise eingestürzt. Einsatzkräfte suchten am Samstagmorgen in der niederländischen Großstadt in den Trümmern nach möglichen Toten und Überlebenden, wie die Feuerwehr mitteilte. Vier Verletzte wurden in Krankenhäuser eingeliefert. Mittlerweile wurde das erste Todesopfer geborgen, sagte Bürgermeister Jan van Zanen. Die Hoffnung, weitere Bewohner noch lebend zu bergen, sei gering. "Wir bereiten uns auf das schlimmste Szenario vor." Wie viele Menschen noch vermisst werden, konnte der Bürgermeister nicht beziffern. Die Feuerwehr erklärte zuvor, dass 20 Menschen vermisst werden. Nach ihnen wird mit Spürhunden gesucht. Die Rettungskräfte kämpfen derzeit immer noch gegen die Flammen an, die infolge der Explosion entstanden sind. Unklar war auch, was das Feuer und die Explosion in dem Gebäude nahe dem Stadtzentrum ausgelöst hatte. Im Umfeld des Gebäudes entstand große Verwüstung. Laut der lokalen Nachrichtenplattform "Regio15" wurden Wohnungen in mehreren Stockwerken durch die Explosion zerstört. Ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete vor Ort von riesigen Rauchwolken, die zum Himmel aufstiegen. Dutzende Einsatzwagen der Feuerwehr waren vor Ort, Trümmer lagen auf der Straße verstreut. Kein Unfall? Polizei fahndet nach Auto Die Behörden forderten die Einwohner des Viertels auf, Türen und Fenster geschlossen zu halten. "Das Feuer erzeugt viel Rauch in der unmittelbaren Nachbarschaft", warnten sie. Die Polizei fahndete unterdessen nach einem Auto, das unmittelbar nach der Explosion mit hoher Geschwindigkeit wegfuhr. Anwohner wurden gebeten, mögliche Videoaufnahmen vom Unglücksort zu schicken, auf denen das Auto zu sehen sein könnte. In den Niederlanden kommt es seit Längerem immer wieder zu Sprengstoffanschlägen im kriminellen Milieu. Die Explosionen und Brandschläge treffen Häuser, Firmengebäude und Autos. Die nachts an Hauseingängen, Fassaden oder Geschäften deponierten Spreng- oder Brandsätze richten Sachschäden an, verletzt wird in der Regel niemand. Nach Polizeiangaben geht es bei den Anschlägen um Drogen, Einschüchterung und Erpressung. Selbst bei Beziehungsstreits komme Sprengstoff zum Einsatz. Ob die Explosion und der anschließende Brand in Den Haag allerdings einen kriminellen Hintergrund haben, ist noch offen.
